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In den USA hat ein Wettlauf um das führende KI-Modell begonnen – nur Regeln gibt es keine
US-Milliardär und Facebook-Gründer Mark Zuckerberg will mit seinem Dachkonzern Meta Milliarden an US-Dollar in den Bau neuer Rechenzentren investieren. Der Grund: Es geht um die technischen Grundlagen für den Ausbau Künstlicher Intelligenz in völlig neuem Umfang, dem Geschäftsmodell der Tech-Konzerne für die nächsten Jahre. Ziel ist vor allem die Werbung. Das erste Multi-Gigawatt-Rechenzentrum namens „Prometheus“ kündigte der Unternehmer für 2026 an. Und ein weiteres mit dem Namen „Hyperion“ sei ebenfalls in Planung.
Zu diesen Titan-Clustern gehören Rechenzentren so groß wie das Herz von Manhattan in New York, die sich binnen weniger Jahre zu einem Energieverbrauch von über fünf Gigawatt ausweiten ließen, so Zuckerberg. Das entspricht dem geschätzten Jahresverbrauch von vier Millionen US-Haushalten. Das erste Labor für KI über einem Gigawatt Leistung ist damit Nahziel des Tech-Konzerns. Der Ausbau kostet Meta extrem viel Geld. Die nötigen Investitionen will Zuckerberg auf 64 bis 72 Milliarden US-Dollar dieses Jahr steigern. Die Werbung finanziert größtenteils diesen Ausbau der KI.
Die Ethik im Bereich der KI wird künftig wohl keine Rolle spielen
Es ist zugleich ein Wettlauf um das führende KI-Modell, zwischen Meta und dessen stärksten Konkurrenten OpenAI und Google. Die Frage der Marktmacht im Segment der generativen KI steht im Raum, wer beherrscht das Geschäft um die Gunst der Verbraucher. Noch ist die Erstellung ganzer Werbekampagnen mit KI-Werkzeugen Neuland. Doch schon bald kann, ausgehend von genug Daten, bei genug Verarbeitungsleistung alles vom Design über die Texte bis hin zu fotorealistischen Bildern und Videos vollständig aus den Riesenrechnern stammen. Meta will seine Marktpotenziale dabei über die Meta-KI-App und eigene Werbeanwendungen sichern. Konsequenterweise bündelte Meta im Juni seine KI-Aktivitäten in der neuen Abteilung „Superintelligence Labs“. Damit stehen wohl in Zukunft nicht mehr offene, sondern geschlossene KI-Modelle im Fokus. Der Einblick in die Programmierung und damit in Arbeitsweise und Ethik der KI ist Außenstehenden somit künftig verwehrt.
Bereits seit Monaten geht Zuckerberg auf Einkaufstour unter den Spitzenkräften der KI-Branche und wirbt Experten für seine Vision an. Aber auch Elon Musks KI-Firma xAI will viele Milliarden US-Dollar für gigantische Rechenzentren bereitstellen. Bei xAI wird der KI-Chatbot Grok entwickelt, der zuletzt für Ärger mit seinen Antworten sorgte, weil er jüdische Vornamen mit linkem Aktivismus verknüpfte – die inzwischen gelöschten Inhalte seien antisemitisch, so Kritiker. Die Zeit drängt die Tech-Giganten, denn Kundenansprache allein durch KI ist keine Zukunftsmusik mehr. Bereits heute nutzen Hersteller oder Organisationen KI in ihrer Werbung, beispielsweise um Kunden individuell gestaltete Sportschuhe herstellen zu lassen.
Wann es allerdings ernst wird und welchen Regeln die neue, KI-generierte Welt unterliegt, ist in den USA bisher noch völlig offen, denn es gibt kein umfassendes Bundesgesetz zur KI. Kritiker befürchten jetzt schon das Schlimmste, wenn KI nicht gesetzlich gebändigt und in einem Codex gezähmt wird.