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Durch falsch verstandenen Naturschutz verliert eine der schönsten Urlaubsregionen Deutschlands rapide an Attraktivität – Den Rest erledigen rücksichtslose Schmierer mit ihren Graffiti
Die Sächsische Schweiz, also der deutsche Teil des Elbsandsteingebirges, ist das markanteste und formenreichste Mittelgebirge der Bundesrepublik. Hier warten zwei Dutzend Tafelberge, mehr als 1100 pittoreske freistehende Felsen, zahllose romantische Täler und etliche alte Burganlagen auf den Besucher. Das lockte 2024 um die zwei Millionen Übernachtungsgäste und acht Millionen Tagesreisende an. Allerdings droht der einzigartigen Tourismusregion zwischen Pirna und Hinterhermsdorf perspektivisch der Niedergang.
Der erste Grund hierfür ist die schwierige Erreichbarkeit. Zwar verkehrt eine S-Bahn von Dresden bis nach Schöna an der böhmischen Grenze, doch deren Benutzung gerät wegen ständiger Zugausfälle sowie immer neuer Baustellen zunehmend zum Glücksspiel. Und die Anreise per Auto gestaltet sich genauso problematisch. An der drei Kilometer langen Pirnaer Südumfahrung wird seit fast acht Jahren gewerkelt, ohne dass ein verbindlicher Freigabetermin für die Strecke feststeht. Seit Herbst vorigen Jahres kommt nun noch die Sperrung der einzigen Elbbrücke der gesamten Sächsischen Schweiz in Bad Schandau wegen Einsturzgefahr hinzu.
Immer schlechter erreichbar
Durch die Sperrung sind die Touristen gezwungen, beschwerliche Umwege zu nehmen, um ihre Unterkünfte oder Ausflugsziele anzusteuern. Zudem haben die Bergretter ernsthafte Schwierigkeiten, schnell an Einsatzorte auf der anderen Elbseite zu wechseln, was bereits zu einigen Komplikationen führte. Eine Behelfsbrücke als Ersatz – sofern überhaupt Geld dafür da ist – wird aber kaum vor Anfang 2026 zur Verfügung stehen. Das Verständnis in der Bevölkerung hierfür hält sich in engen Grenzen. Immerhin schaffte es die „rückständige“ DDR, im September 1981 binnen weniger Tage eine 824 Meter lange Behelfsbrücke über die Elbe bei Hassel zu errichten, die sogar Achslasten von bis zu 18 Tonnen standhielt.
Und wenn die Autofahrer von heute endlich ihre Ziele in der Sächsischen Schweiz erreicht haben, dann wartet nicht selten gleich der nächste Schock auf sie: Entweder sind die Parkplätze durch Berge von Baumaterial beziehungsweise Holzstapel des Staatsbetriebes Sachsenforst blockiert, oder es werden erhebliche Parkgebühren fällig. Im Umfeld der weltbekannten Bastei oberhalb des Kurorts Rathen haben sich die Gebühren gerade erhöht – auf bis zu 24 Euro pro Tag. Und dann gibt es für das viele Geld auch noch weniger zu sehen als früher, weil einer der drei größten Besuchermagneten des Gebiets neben der Basteiaussicht und der Basteibrücke, nämlich die Felsenburg Neurathen, seit 2023 wegen angeblicher „Felsschwankungen“ gesperrt ist.
Keine Lösung des Lärmproblems
Allerdings findet der Wanderer auf der Bastei zumindest noch eine Einkehrmöglichkeit, während andernorts das Gaststättensterben mittlerweile zu ganztägiger Rucksackverpflegung nötigt. Oftmals bieten die geschlossenen Lokale außerdem einen ausgesprochen jämmerlichen Anblick wie beispielsweise die Baude am Amselfall in Rathen.
Ebenso haben die Unterkünfte in der Sächsischen Schweiz trotz aller Bemühungen der Vermieter um Gastlichkeit ihre Tücken, was vor allem der enormen Lärmbelästigung durch den Bahnverkehr entlang dem Elbtal geschuldet ist. Nachts donnern endlos lange Güterzüge voller Skoda-Neuwagen oder Container der chinesischen COSCO Shipping Corporation an den Urlaubsorten Schmilka, Bad Schandau, Krippen, Königstein, Kurort Rathen und Wehlen vorbei. Eine Verlegung der extrem viel befahrenen Bahnstrecke zwischen Dresden und Prag und weiter in Richtung der Häfen auf dem Balkan aus der Sächsischen Schweiz heraus ist bereits seit 1994 im Gespräch, ohne dass bislang konkrete Pläne dafür vorliegen. In der wärmeren Jahreszeit wird es zudem oft auch deshalb in dem Sandsteinparadies laut, weil stundenlang Hubschrauber am Himmel kreisen, die nach illegal eingereisten „Flüchtlingen“ suchen oder deren Schleuser jagen.
Nur noch ein Zwanzigstel der Wege
Als ausgesprochenes Ärgernis erweist sich des Weiteren der gleich 1990 eingerichtete Nationalpark, welcher eine Fläche von 93 Quadratkilometern mit den schönsten Teilen des Gebirges umfasst. Hier dürfen mehrere Wolfsrudel unbehelligt herumstreifen und inzwischen sogar in die Ortschaften eindringen. So wurden vergangene Weihnachten etliche Schafe direkt neben der Bushaltestelle von Waitzdorf gerissen.
Dazu kommen die umfangreichen Sperrungen von seit Ewigkeiten genutzten Steigen und Pfaden. Seit 1990 fielen auf diese Weise vier Fünftel der früher begehbaren Wege fort. Dadurch sind nun beispielsweise die meisten grenzüberschreitenden Wanderungen wie die aus dem Großen Zschand in Richtung des Prebischtors auf der böhmischen Seite unmöglich geworden. Es liegt aber nicht nur an den nimmermüden Verbotsaktivitäten der Nationalparkverwaltung, dass in Revieren wie dem Großen Zschand lediglich noch ein Zwanzigstel der einstmals vorhandenen Wege zur Verfügung steht. Schuld hieran trägt ebenfalls das berüchtigte „Fichtenmikado“.
Der ausnehmend trockene Sandboden der Sächsischen Schweiz ist kein geeigneter Standort für Fichten-Monokulturen. Die langen Nadelholzstämme bringen allerdings gutes Geld, weswegen die Bäume fast überall angepflanzt wurden. Anschließend kam es zu einem massiven Borkenkäferbefall, dessen Nichtbekämpfung gemäß der grünen Devise „Die Natur wird sich schon zu helfen wissen“ zum Absterben von rund 300.000 Fichten vor allem im Bereich der Hinteren Sächsischen Schweiz führte. Diese Baumleichen stürzten in den vergangenen Jahren vielfach um. Dadurch blockieren sie nun etliche Wege, weil die Räumung des Totholzes äußerst schleppend oder gar nicht erfolgt, da das Wegräumen dem geltenden Naturschutzkonzept widerspricht. Hierüber herrscht bei etlichen Naturschützern Genugtuung, weil man die „umweltschädlichen“ Wanderer so auch ohne ausdrückliche Verbote vergrämen kann. Das Aufstellen von Schildern, mit denen eindringlich vor „konkreter Lebensgefahr“ gewarnt wird, reicht völlig aus. Ja, mehr noch: Wenn sich die Touristen auf den übrig gebliebenen passierbaren Wegabschnitten drängeln, bietet das natürlich Anlass, von einer „Übernutzung“ der Sächsischen Schweiz zu sprechen und weitere Restriktionen zu fordern.
„Öko“ fördert die Brandgefahr
Welche Folgen die Existenz der Totholzmassen darüber hinaus haben kann, zeigte sich während der verheerenden Waldbrände des Sommers 2022, die ganze Ortschaften in der Sächsischen Schweiz bedrohten. Nicht nur, dass die umgestürzten Fichten dem Feuer überhaupt erst Nahrung gaben, sie versperrten zusätzlich auch den Löschkräften den Weg. Ansonsten resultierten die Brände im Kleinen Zschand und den Affensteinen sowie im Basteigebiet keineswegs aus dem Klimawandel, wie es immer wieder heißt, sondern aus vorsätzlicher oder fahrlässiger Brandstiftung.
Das Flammeninferno unterhalb der Basteibrücke hatten beispielsweise vier Iraker beim Rauchen ihrer Shisha-Pfeifen entfacht. Dass so etwas am helllichten Tag und unweit stark begangener Wege möglich war, rührte aus einem weiteren Manko: Es gibt zu wenige Wächter im Nationalpark, die nicht nur per SUV auf den befahrbaren Abschnitten patrouillieren, sondern auch per pedes im Gelände unterwegs sind. 2017 zählte man nur 16 hauptamtliche Parkwächter, und mittlerweile sollen es aufgrund altersbedingter Abgänge sogar noch weniger sein.
Schmierer werden kaum bestraft
Ein weiteres Ärgernis für jeden echten Naturfreund, der Erholung in der Sächsischen Schweiz sucht, sind Chaoten, welche unter reichlich Alkoholeinfluss und mit viel Gegröle in der Felsenwelt kampieren, wo sie gern auch Lagerfeuer entfachen. Dazu kommen Ignoranten, die ihre Fluggeräte direkt neben den Drohnen-Verbotsschildern aufsteigen lassen, womit sie nicht nur andere Personen gefährden, sondern auch brütende Wanderfalken und Uhus stören oder gar aus ihren Nestern vertreiben, was mittlerweile zum Tod jedes zweiten Jungtiers führt.
Schließlich wäre da noch eine Geißel der Sächsischen Schweiz, gegen die ebenfalls viel zu inkonsequent vorgegangen wird, nämlich die Spezies der „Graffiti-Künstler“. Deren Hinterlassenschaften prangten schon an etlichen Felsen wie dem Mönch und Tiedgestein unweit der Bastei, am Schrammtor und der Obrigenwand bei Bad Schandau sowie in der Gautschgrotte nahe Hohnstein. Eigentlich könnten Sprayer, welche Naturdenkmäler verschandeln, für bis zu zwei Jahre ins Gefängnis wandern. Tatsächlich jedoch reagierte die Justiz hier bislang stets ausgesprochen milde. So kann dann nicht verwundern, dass sich inzwischen entlang der meisten Eisenleitern und Geländer innerhalb und außerhalb des Nationalparks Farbschmierereien oder Aufkleber von Chaoten kleineren Kalibers finden.
Doch anstatt all diese Probleme konsequent anzugehen, damit die verantwortungsvollen Besucher nicht am Ende per „Sippenhaftung“ ebenfalls aus der Natur herausgeschützt oder noch weiter gegängelt werden müssen, lieh die dem bis Ende 2024 grün geführten Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft unterstehende Nationalparkverwaltung lieber dem Bund für Umwelt und Naturschutz ihr Ohr. Die grüne Lobbygruppe forderte 2021 eine deutliche Reduzierung der „für Nationalparks beispiellosen Wegedichte“, um den „ungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik“ zu gewährleisten. Nicht zuletzt deshalb existiert nun wohl ein Waldbewirtschaftungskonzept, dem zufolge ab 2030 auf rund 75 Prozent der Fläche des Nationalparks keinerlei Forstpflege mehr erfolgen darf, womit sich die bereits jetzt bestehenden Probleme mit dem Totholz und unbenutzbaren Wegen potenzieren werden.
Wähler flüchten zur AfD
Was die ortsansässige Bevölkerung von solchen grünen Planspielen hält, zeigen unter anderem die Ergebnisse der jüngsten sächsischen Landtagswahl im September 2024. In den drei Wahlkreisen, welche die Tourismusregion abdecken, erhielt die AfD zwischen 36 und 41 Prozent der Stimmen, während die Grünen nur auf zwei bis drei Prozent kamen. Viele Menschen in der Region wünschen sich die alsbaldige Umwandlung des Nationalparks in einen Naturpark Sächsische Schweiz, in dem – so die Formulierung der diesbezüglichen Bürgerinitiative – „eine Balance zwischen Schutz der Natur, touristischer Nutzung und kultureller Adaption besteht und ein sicheres Leben möglich ist“. Dafür scheint die AfD etlichen Wählern nun offenbar der beste beziehungsweise einzige Anwalt zu sein.
Peter Wendt am 28.03.25, 16:25 Uhr
Das was Sie beschreiben trifft mehr oder weniger auf alle Bundesländer zu und erfolgt schleichend. Ziel ist es den Bürgern den Zugang zur Natur zu versperren, selbst Wanderwege werden zunehmend nicht mehr akzeptiert. Deutschland hatte dabei in der Vergangenheit zum Beispiel gegenüber angelsächsischen Ländern immer den grossen Vorteil, dass die Natur für alle Menschen offen stand. Erst langsam merken die Bürger was ideologische Blender vorhaben. Es wird Zeit sich zu wehren. Versperrte und mit Verbotsschildern vernagelte Natur sind ein Alptraum!