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Ukraine

Immer mehr West-Söldner kämpfen gegen Kreml

Rund 13.400 Soldaten aus 70 Staaten sollen gegen die russische Armee im Einsatz sein

Wolfgang Kaufmann
19.08.2024

Aktuell gibt es zahlreiche Berichte über den Einsatz von ausländischen Kämpfern aufseiten Kiews. So meldete die Londoner „Times“, der britische Generalleutnant Robert Magowan habe zugegeben, dass Spezialkommandos der Royal Marines in der Ukraine operieren. Später sprach das US-Medium „Politico“ unter Verweis auf geleakte Unterlagen aus dem Pentagon von mindestens 97 regulären Soldaten aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Lettland und den Niederlanden, die für die Ukraine kämpfen. Dazu kommen Söldner, welche aus diesen fünf NATO-Staaten stammen, sowie bezahlte pro-ukrainische Freiwillige aus Ländern wie Deutschland, Italien, Polen, Rumänien, Tschechien, Moldau, Finnland, Kanada, Israel und Kolumbien. Etwa 100 französischen Söldner sollen zudem angeblich in der ukrainischen Armee dienen, was aber bisher vom Außenministerium in Paris dementiert wurde. Hingegen sagte Verteidigungsminister Sébastien Lecornu, man könne es französischen Bürgern nicht verbieten, die Ukraine zu unterstützen.

Ganz andere Angaben über ausländische Söldner machen die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS und das Verteidigungsministerium in Moskau. Diesen beiden Quellen zufolge agieren inzwischen um die 13.400 Söldner aus insgesamt 70 Staaten gegen die russischen Truppen in der Ukraine. Ein erheblicher Teil der Freiwilligen soll aus Polen, Großbritannien und Rumänien stammen. Hier bewegen sich die Zahlen je nach Land angeblich im Bereich von 800 bis 3000. Außerdem kamen laut Aussage des russischen Verteidigungsministeriums bislang 356 französische Söldner in die Ukraine, von denen nun 147 tot seien.

Die Angaben können nicht verifiziert werden und dürften wohl russische Propaganda sein. Dennoch belegen diverse Einzelfälle den Einsatz von Söldnern auf ukrainischer Seite. So wurde bekannt, dass die US-Kämpfer Jason Freeman und Joshua John Randsford die ukrainischen Kommandeure der Unfähigkeit bezichtigten. Viele Untergebene müssten wegen „falscher Taktik oder wegen schlechter Befehle“ sterben.

Darüber hinaus ging durch die Me-dien, dass die Familie des getöteten kolumbianischen Söldners Alex Padilla Guzman die Regierung in Bogotá um Hilfe bei der Rückführung des Leichnams aus der Ukraine ersuchte. Besonderes Aufsehen erregte der Prozess gegen den tschechischen Söldner Filip Siman, der in seiner Heimat vor Gericht stand, weil er sich dem ukrainischen Freiwilligen-Bataillon Karpatska Sitsch angeschlossen hatte – ohne nötige Sondererlaubnis des tschechischen Staatspräsidenten. Siman sagte aus, er sei Ende März/Anfang April 2022 mit einer zwölfköpfigen Einheit in den zurückeroberten ukrainischen Städten Butscha und Irpin gewesen, um dort „Säuberungsarbeiten“ durchzuführen, womit möglicherweise auch Aktionen gegen prorussische Kollaborateure gemeint waren.

Auf jeden Fall berichtete der Söldner, der am Ende ein siebenjährige Gefängnisstrafe erhielt, laut dem preisgekrönten und als seriös geltenden tschechischen Internet-Nachrichtenportal „Seznam Zprávy“ über diese Einsätze.


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