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Der erste Teil der Streckenmodernisierung wurde abgeschlossen – Fertigstellung aller Bauarbeiten im nächsten Jahr
Nach dem Abschluss der Bauarbeiten zwischen Lyck und Lötzen ist seit Juni der erste Teil der Rekonstruierung der Bahnstrecke zwischen Lyck und Korschen fertiggestellt. In der ersten Stufe nach der Inbetriebnahme fahren nun auf der Strecke täglich drei Regionalzugpaare von Lyck mit Zwischenhalten in Woszczellen [Woszczele], Alt Jucha [Stare Juchy], Widminnen [Wydminy] und Schedlisken [Siedliska], die für die Strecke 45 Minuten benötigen. Hinzu kommt ein Intercity (IC) zwischen Białystok und Lötzen ohne Zwischenhalt ab Lyck, der 42 Minuten unterwegs ist. Ergänzt wird das Angebot durch fünf Bus-Paare zwischen Lyck und Korschen [Korsze], die eine Stunde und 15 Minuten für die Strecke brauchen. Für den Fahrgastkomfort wurden die Bahnsteiganlagen an den drei Bahnhöfen Lötzen, Widminnen und Alt Jucha umgebaut.
In Lötzen erhielten die Bahnsteige erhöhte Bahnsteigkanten, um den Einstieg in die Züge zu erleichtern. Der Mittelbahnsteig wird über eine Unterführung mit Rampe, der auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität einen bequemen Zugang bietet, erreicht. Der Zugang vom Hausbahnsteig erfolgt direkt vom Bahnhofsplatz aus. Fußgänger können in Lötzen durch einen neuen Tunnel unter den Gleisen in der Straße Unii Europejskiej, der einen Bahnübergang ablöst, sicher zum Stadtstrand gelangen. Die Brücke über den Lötzen-Kanal wurde erneuert und an der Św.-Brunona-Straße entstand ein Eisenbahnviadukt zur Marina.
Die Investition der Polnischen Staatsbahnen PKP in Höhe von umgerechnet gut 153 Millionen Euro wird aus EU-Mitteln – dem operationellen Programm „Infrastruktur und Umwelt“ und dem Europäischen Fonds für Infrastruktur, Klima und Umwelt – kofinanziert. Dafür wurden auf dem 49 Kilometer langen Abschnitt die gesamten Gleise sowie Bauten wie Brücken, Viadukte und Durchlässe vollständig erneuert. Der Zugverkehr wird über neue elektronische Anlagen gewährleistet. 26 Bahnübergänge und Fußgängerüberwege wurden gesichert und zwei Überführungen in Lötzen und Widminnen, die aufgelassene Bahnübergänge ersetzen, verbessern den Straßenverkehr.
Die nächste Phase ist die Strecke von Lötzen nach Korschen, die bis 2026 fertiggestellt werden soll. Hier haben die Gleisarbeiten auf der gesamten Länge begonnen, in Groß Stürlack [Sterławki Wielkie] wird in Kürze ein Straßenviadukt seiner Bestimmung übergeben, das einen Bahnübergang ersetzt. Die Fertigstellung aller Arbeiten am Abschnitt Lötzen–Korschen ist für die Jahresmitte 2026 geplant.
Die Züge zwischen Lyck und Lötzen fahren jetzt noch im Dieselbetrieb und auch nach Korschen werden zuerst Dieseltriebwagen verkehren. Die Oberleitung ist jedoch schon fertiggestellt beziehungsweise wird mit dem Streckenneubau errichtet. Für die Stromversorgung müssen neue Umspannwerke gebaut werden. Die Planungsarbeiten und die Einholung behördlicher Genehmigungen sind derzeit im Gange. Die Fertigstellung der Bauarbeiten ist für das dritte Quartal 2026 geplant. Der Wert der Arbeiten beläuft sich auf umgerechnet 67 Millionen Euro aus Mitteln des Nationalen Wiederaufbauplans.
Nach der Inbetriebnahme der elektrifizierten Strecke werden die Züge auf der Strecke Lyck–Lötzen–Korschen doppelt so schnell fahren wie vor der Modernisierung – 160 statt 80 Kilometer pro Stunde. Dadurch verkürzt sich die Fahrzeit Richtung Allenstein um etwa 50 Minuten, die Gesamtreisezeit beträgt dann weniger als zwei Stunden. Güterzüge können mit
120 Stundenkilometern verkehren. Die Elektrifizierung der Strecke reduziert auch die Umweltbelastung und erhöht die Kapazität der Strecke, auf der mehr Züge fahren können. Dadurch kann auch ein attraktiveres Angebot für die Fahrgäste erstellt werden.