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20 Jahre nach der Brandkatastrophe – Die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek richtet sich bis 2028 neu aus
Am 2. September 2004 löste ein defektes Kabel einen Großbrand in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek aus. Der Dachstuhl und der historische Rokokosaal wurden zerstört, Gemälde, Büsten, Handschriften und Bücher gingen unwiederbringlich verloren. Schon kurz nach der Katastrophe spendeten die Weimarer Geldmittel zum Wiederaufbau des Gebäudes und der Sammlungen. Dank neu entwickelter Verfahren konnten verloren geglaubte Bücher restauriert und als sogenannte Aschebücher in die Sammlungen der Bibliothek zurückgeführt werden.
20 Jahre nach dem Brand gestaltet die Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek mit dem Projekt „Future Memory“ ihre strategische Ausrichtung bis 2028 und öffnet neue Perspektiven auf ihre Sammlungen und Bestände. Das Projekt fokussiert auf drei Linien, die fortlaufend auf der Webseite der Klassik Stiftung Weimar präsentiert werden: Mit „Sammlungen entdecken“ werden Sammlungen der Bibliothek über einen digitalen Suchraum und mit zentralen Beständen neu zugänglich gemacht und die Bibliothek als Medienarchiv erschlossen. „Originale erhalten“ ist der Auftrag, mit neu entwickelten Verfahren und Projekten, die kulturelle Überlieferung zu erhalten und zugänglich zu machen. Und „Zeitzeugen berichten“ sichert die Erinnerungen an den Brand für ein Zukunftsarchiv, das Orientierungen vermitteln soll.
Rund um den 20. Jahrestag des Brandes findet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm statt. Vom 2. bis 5. September sowie am 7. September, jeweils um 16 Uhr, finden szenische Lesungen internationaler Autoren statt. Die Lesungen ergänzen die Intervention und haben ausgesuchte Aschebuchfragmente zur Grundlage. Am 4. September widmet sich ein Abend Brandursache und Bergung der schwer brandgeschädigten Bücher. Nach Präsentationen zur Brandursache wird der frühere Weimarer Feuerwehrmann Ralf Seeber die Bergung mit Gesprächspartnern zum Thema machen.
Zum Tag der Freundinnen und Freunde am 6. September beginnt um 17 Uhr ein Programm zum Jahrestag des Brandes mit drei Gesprächsrunden und Präsentationen im Studienzentrum. Begleitend zu den Veranstaltungen können sich Interessierte auch über die drei Linien des Projekts „Future Memory“ informieren. An einzelnen Stationen im Studienzentrum werden die Themen und Inhalte an Originalen und digital präsentiert und von Bibliothekaren erläutert.
Alle Termine: www.klassik-stiftung.de