09.11.2025

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Inseln, denen man besser fernbleiben sollte

Krokodile, Giftschlangen oder giftige Rückstände: Viele Eilande bergen Todesgefahren für den Menschen

Wolfgang Kaufmann
09.11.2025

Bali, die Bahamas, Mauritius, Tahiti – viele Inseln rund um die Welt gelten den Menschen als reinste Paradiese – oder zumindest Orte für einen entspannten Urlaub. Doch es gibt auch Eilande, deren Besuch mit tödlichen Risiken verbunden ist. Dazu soll unter anderem La Gaiola vor der Küste von Neapel gehören. Denn die Bewohner dieser kleinen „Geisterinsel“ starben vielfach auf tragische Weise, weswegen La Gaiola seit 1978 verlassen daliegt.

In anderen Fällen sind es ganz konkrete natürliche Gefahren, welche eine Insel zum Albtraum werden lassen. So beherbergt die Ilha da Queimada Grande vor der brasilianischen Ostküste eine riesige Anzahl von Lanzenottern, die zu den giftigsten Schlangen der Welt zählen und bereits drei Leuchtturmwärter getötet haben. Dagegen leben in den Mangrovensümpfen auf der zu Myanmar gehörenden Insel Ramree im Golf von Bengalen Unmengen großer Leistenkrokodile.

Die Tiere sollen laut dem Guinness-Buch der Rekorde für die „schwerste von Tieren verursachte Katastrophe aller Zeiten“ verantwortlich gewesen sein: Anfang 1945 fraßen die Krokodile angeblich 400 japanische Soldaten auf ihrer panischen Flucht vor den angreifenden Briten. Weitere Naturgefahren gehen von Vulkanen aus. Zwei davon befinden sich auf der 1963 entstandenen Insel Surtsey vor der Südküste Islands und auf Miyake-jima im Pazifik südlich von Tokio. Der Vulkan dieses Eilandes brach 1940, 1962, 1983 und 2000 aus, was am Ende zur kompletten Evakuierung führte. Die Bewohner durften erst 2005 zurückkehren und sind seither angehalten, ständig Gasmasken mitzuführen.

Außerdem wäre da noch Saba in der östlichen Karibik. Diese Insel der Niederländischen Antillen wurde in den vergangenen 150 Jahren öfter von Hurrikanen heimgesucht als jede andere Ecke der Welt. Ansonsten sorgt aber auch der Mensch dafür, dass man manche Inseln lieber strikt meiden sollte. Auf North Sentinel Island, welches zur indischen Inselgruppe der Andamanen gehört, lebt seit Jahrtausenden eines der letzten Steinzeitvölker der Erde, das sämtliche Eindringlinge von außen verjagt oder gar tötet. Wobei dies ein durchaus sinnvolles Vorgehen ist, weil die Insulaner sehr wahrscheinlich keine Immunität gegen eingeschleppte Viren und Bakterien besitzen.

Andererseits sind auch einige Inseln selbst Brutstätten für Erreger, die gefährliche Krankheiten auslösen können. Im Zweiten Weltkrieg kontaminierten die Briten Gruinard Island vor der schottischen Nordwestküste gezielt mit Milzbrandsporen, um die Wirkung dieses biologischen Kampfstoffs zu studieren. Gruinard gilt nun zwar seit 1990 offiziell wieder als bewohnbar, aber ein Restinfektionsrisiko bleibt dennoch.

Außerdem dienten etliche Inseln als Atomtestgelände oder Lagerstätten für radioaktive Abfälle. Das trifft unter anderem auf das pazifische Bikini-Atoll zu, wo insgesamt 67 Kernwaffen der USA gezündet wurden. Gleichzeitig landeten zwischen 1946 und 1970 47.500 Behälter mit nuklearen Abfällen im Meer rund um die Farallon-Inseln vor der kalifornischen Großstadt San Francisco.


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