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Allenstein

Kant mit einer Papiertüte

Wandgemälde an Unigebäude – Bedeutende Persönlichkeiten sollen geehrt und ins Bewusstsein der Betrachter gerückt werden

Dawid Kazanski
08.10.2024

Bilder von Immanuel Kant, Witold Gombrowicz, Wisława Szymborska, Virginia Woolf und Maria Zientara-Malewska schmücken die Wände des Gebäudes der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Ermland-Masuren in Allenstein. Das Wandgemälde ist Teil der Veränderungen, die im Innenhof der Fakultät für Geisteswissenschaften in Unistadtteil Kortau stattfinden. Die Fakultät wird künstlerisch immer mutiger – zuerst entstanden Gemälde im Inneren des Gebäudes, und jetzt können die Werke anderer Künstler auch außen bewundert werden.

Die Idee dazu stammt von den Dekanatsbehörden der Fakultät. Damit sollten Menschen geehrt werden, die für die Geisteswissenschaften wichtig sind, die mit ihren Leistungen inspirieren, und über welche die Studenten nicht nur lesen, sondern auch ein greifbares Bild dieser Persönlichkeiten in ihrer unmittelbaren Umgebung haben möchten. „Wir haben beschlossen, dass zu den Personen, die auf dem Wandbild zu sehen sein werden, Witold Gombrowicz, einer der größten Freidenker des 20. Jahrhunderts, die herausragende polnische Nobelpreisträgerin Wisława Szymborska, deren Gedichte in Dutzende von Sprachen übersetzt wurden, und die ermländische Dichterin Maria Zientara-Malewska gehören sollten. Dieses Jahr feiern wir den 120. Jahrestag ihrer Geburt und den 40. Jahrestag ihres Todes“, sagte Joanna Chłosta-Zielonka, Professorin für Entwicklung und Förderung der Fakultät für Geisteswissenschaften.

Wer sonst noch geehrt werden sollte, wurde von der Fakultät für Geisteswissenschaften entschieden. Zur Wahl standen der polnische König Bolesław Chrobry, Immanuel Kant, Johann Gottfried Herder, Virginia Woolf und die polnische Dichterin Maria Konopnicka.

Bei der Abstimmung, die auf Facebook stattfand, gingen die Nominierungen von Kant und Woolf als Sieger hervor. Der in Königsberg lebende deutsche Philosoph wurde zum 300. Jahrestag seines Todes geehrt, während die englische Schriftstellerin und Feministin 95 Jahre nach der Veröffentlichung eines ihrer wichtigsten Texte, „Ein Zimmer für sich allein“.

Das Wandgemälde ist Teil der Modernisierungsmaßnahmen, die im Unigebäude vorgenommen werden. Die Erneuerung des Innenhofs der Fakultät, der in letzter Zeit vermehrt für Veranstaltungen genutzt wird, soll unter anderem einen Ort der Entspannung im Grünen und des Stressabbaus bieten. Das Projekt wird im Einklang mit dem Gedanken der nachhaltigen Entwicklung durchgeführt. Das Wandbild wurde von einem Team unter der Leitung von Dawid Gołębiowski geschaffen, einem Bildhauer, der auch als Pädagoge im Allensteiner Jugendpalast, arbeitet. Seine künstlerischen Leistungen beziehen sich auf Bildhauerei, Zeichnung und Keramik. Bei der Gestaltung des Wandbildes beschloss Gołębiowski, die ausgewählten Persönlichkeiten zeitgemäß darzustellen. Somit posiert Szymborska mit ihrem Handy, während Kant einen Einkaufswagen und eine Papiertüte in der Hand hält, in der sich Lebensmittel aus einem Schnellrestaurant befinden könnten. Alle Figuren sind zeitgenössisch gekleidet, sodass sich ähnliche Abbildungen von gemalten Persönlichkeiten in keinen Archiven finden lassen. Es ist erwähnenswert, dass sich die Zahl der Kortauer Wandbilder kontinuierlich vergrößert. Kurz vor Beginn der Feierlichkeiten zum Nikolaus-Kopernikus-Jahr erschien am Studentenwohnheim Nr. 2 eine künstlerische Vision des Astronomen als UWM-Student, und einige Monate später wurde am Wohnheim Nr. 8 ein Wandbild mit dem Spruch „Kortau - mein Platz auf der Erde“ angebracht.


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