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Der Wochenrückblick

Kanzleramt-Auszubildende

Warum eine Arbeitsgruppe mit einer Umleitung beschäftigt wird und ein kleiner Stecker Europa eint

Klaus J. Groth
29.05.2021

Eigentlich hätte vermutet werden dürfen, den Knallfrosch der Woche habe wieder einmal Annalena Baerbock gezündet. Die Kanzleramt-Auszubildende lässt keine Möglichkeit dazu aus. Frei nach dem bewährten Motto: Egal, wie man über mich spricht, Hauptsache, man spricht über mich! Aber dann grätschte zu Pfingsten der jungen Frau ein alter Haudegen ziemlich brutal dazwischen.

Der belarussische Machthaber kaperte ein Flugzeug der Ryanair voller Urlauber, um eines Oppositionellen habhaft zu werden. Dazu schickte er einen Kampfjet vom Typ Mikojan-Gurewitsch MiG-29. Der zwang den Ferienflieger zur Landung in Minsk. Selbstverständlich einer guten Sache wegen. Denn an Bord der Ryanair, so wurde die Entführung begründet, habe sich eine Bombe der palästinensischen Hamas befunden. Und jeder weiß doch: Die Hamas ist gerade wieder einmal außer Rand und Band. Eine Bombe der Hamas kann überall sein. Nur gefunden wurde sie in diesem Fall nicht. Die Hamas steht vermutlich auch vor einem Rätsel.

Als das Flugzeug der Ryanair seinen Weg von Athen nach Wilna (Vilnius) fortsetzen durfte, da war der gesuchte Dissident samt Freundin nicht mehr an Bord. Die Bombe der Hamas möglichweise schon, denn von deren Fund war nichts verlautbart worden. Dieses Schurkenstück einer Kaperung hat aber so was von Empörung ausgelöst! Die Europäische Union erwägt tatsächlich Sanktionen gegen die Verantwortlichen. Es drängt sich der Eindruck auf, gegenwärtig seien Sanktionen allüberall erforderlich. In diesem aktuellen Fall gehört ein Landeverbot für die belarussische Fluggesellschaft dazu.

Überhaupt haben fast alle den Kidnapper Alexander Lukaschenko mit Empörung verurteilt. Weil sich das so gehört. Weil, so was geht gar nicht. Weiteres werde man erörtern. Und dazu wird die EU sofort eine Arbeitsgruppe bilden. Wobei die zu berücksichtigen haben wird: Der Ferienflieger von Ryanair wurde nicht abgeschossen wie Flug 17 der Malaysia Airlines 2014 über der Ukraine. 298 Menschen kamen dabei versehentlich ums Leben. An Bord der Ryanair wurde auch niemand in eine vergiftete Unterhose gesteckt. Dieses mit Nowitschok durchtränkte Bekleidungsstück blieb dem russischen Oppositionellen Alexej Nawalny vorbehalten.

Im Vergleich mit solchem Staatsterror ist eine kurzzeitige Entführung eines Ferienfliegers, nach der einige Personen an Bord fehlen, geradezu eine lässliche Sünde. Dennoch sollten wir weiter mit unerschütterlicher Zuversicht auf die Einsichten der in Gründung befindlichen EU-Arbeitsgruppe vertrauen.

Dann haben wir auch wieder die Zeit, uns dem Knallfrosch der Woche zu widmen. Beim Europaforum des Westdeutschen Rundfunks (WDR) stellte Moderatorin Ellen Ehni zum Aufwärmen die absolut harmlose Frage, wo ihren Gesprächspartnern Armin Laschet, Olaf Scholz und Annalena Baerbock am nämlichen Tag bereits Europa begegnet sei. Während Laschet und Scholz wenig Überraschendes zu bieten hatten, glänzte die Kanzleramt-Auszubildende Baerbock mit einer originellen Antwort: „Überall. Morgens beim Stecker in die Steckdose stecken, dass es Normungen gibt und dass man nicht tausend verschiedene Stecker haben muss.“


Ach, hätte sie doch nur rechtzeitig den Stecker gezogen. Dann hätte sie diese Pfingstoffenbarung 2.0 nicht in die Welt gesetzt. Offenbar gibt es Zeitgenossen, die nur auf solche Patzer lauern, um sie mit Häme in den sogenannten sozialen Medien vorzuführen. Baerbock hatte dieses Lob der europäischen Norm kaum ausgesprochen, da kursierte auch schon ein Videoclip mit dem unterschiedlichen Steckersortiment Deutschlands, Italiens, Dänemarks, Frankreichs, der Niederlande und – gewissermaßen als Beigabe – Großbritanniens im Netz. Europa ist eben doch ganz schön vielfältig. Oder divers.

Nun könnte man achselzuckend darüber hinweggehen, wer viel spricht, sagt auch gelegentlich etwas Falsches. Für Baerbock, deren hübschen Kleidern die tägliche sorgfältige Auswahl anzusehen ist, gilt das selbstverständlich auch. Nur leider zündet sie häufiger verbale Knallfrösche, als sie im Kleiderschrank danebengreift.

Man muss eben Prioritäten setzen. Ganz unabhängig von den Corona-Impfungen. Nicht alles im Leben ist von gleicher Wichtigkeit. Geld zum Beispiel. Jedenfalls ist es nicht mehr wichtig, wenn genügend davon vorhanden ist. Glauben Sie nicht? Dann fragen Sie mal Annalena Baerbock. Oder deren Parteifreund Cem Özdemir. Oder den Sozialdemokraten Karl Lauterbach. Die haben jetzt flugs Einkünfte nachgemeldet, nachdem Annalena Baerbock leider erst jetzt über mehrere Jahre gezahltes Weihnachtsgeld zur Kenntnis genommen hatte. Das war nach den guten Gewinnen bei der Europawahl besonders fett ausgefallen. Diese Wechselwirkung zwischen Wahl und Weihnachtsgeld sollten wir in Erinnerung haben, wenn sich wieder einmal jemand verständlicherweise über die fetten Boni der Banker erregt.

Ach ja, nachdem Baerbock die schöne Bescherung entdeckt hatte, kramte auch Özdemir altes Weihnachtsgeld mehrerer Jahre hervor. Lauterbach entdeckte Nebeneinahmen von mehr als 17.000 Euro, die er vor mehreren Jahren für vier Vorträge erhalten hatte. Kein schlechtes Honorar. Das hatte er leider vergessen. Aber wie gesagt, man kann sich nicht um alles kümmern. Schon gar nicht, wenn ein Talk auf den anderen folgt.

Und weil beim Reinemachen stets allerlei Kram zu Tage kommt, schickte Baerbock ihrer Nachmeldung eine Nachmeldung nach. Wegen Corona bewilligte deren Partei eine Sonderzahlung für die Mitarbeiter. Darum bekam auch die Chefin 1500 Euro, obwohl sie als Bundestagsabgeordnete nicht auf der Gehaltsliste der Partei steht. Besonders nett an dem Corona-Geld: Es ist für Angestellte steuerfrei. So wurde es auch für die Chefin verbucht. Die aber gibt an, sie verzichte (möglicherweise) auf die Steuerfreiheit (nicht auf das Geld). Die Unterlagen befänden sich beim Steuerberater. Was der damit nach Recht und Gesetz macht, entzieht sich allerdings der allgemeinen Kenntnis. Jedenfalls scheint es ziemlich schwierig zu sein, die Übersicht über die freundlichen Nebeneinkünfte zu behalten.

Die Übersicht über die Punkte für den deutschen Auftritt beim European Song Contest zu behalten, ist hingegen recht einfach. Drei wurden es (in Ziffern 3!) Zum Vergleich: Die Siegerband aus Italien erhielt 524 Punkte. Immerhin reichten die mickrigen drei Punkte noch für den vorletzten Platz unter 26 Wettbewerbern. Der vorletzte Platz ist noch schmeichelhaft für eine Bühnenshow, die besser zum Sommerfest im Schrebergarten getaugt hätte. Dabei hatte Sänger Jendrik mit „I don't feel hate“ einen durchaus zeitgeistigen Beitrag gegen Hetze in den sozialen Medien. Bei diesem unermüdlich mit Vorschusslorbeeren dekorierten Auftritt hätte man besser auch rechtzeitig den Stecker ziehen sollen. Insofern können wir dankbar sein, dass Annalena Baerbock die Frage nach ihrer Begegnung mit Europa nicht mit „European Song Contest“ beantwortete.


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Kommentare

sitra achra am 03.06.21, 12:58 Uhr

Der arme Ehemann! Wie kann man diese unfähige und unbedarfte Plappertasche den ganzen Tag aushalten?
Mein Mitleid ist ihm sicher!

89 erlebt Schlömmer am 31.05.21, 06:46 Uhr

Geschichte wiederholt sich, nur in andern Farben. Thälmann hatte vorhergesagt was mit Hitler kommen wird. Auch heute gibt es Parallelen. Wer GRÜN wählt, wählt den wirtschaftliche, kulturellen und geistigen Untergang Deutschlands. Wer FDP, CDU, SPD oder SED wählt - wählt GRÜN. Anschauen kann es sich JEDER in Berlin oder Baden Württemberg. Es soll später niemand sagen, er hätte nichts gewusst.

Siegfried Hermann am 29.05.21, 09:34 Uhr

Moin!
" Kanzleramt-Auszubildende"
gröll.
Sprachliche, neben verstandes-mäßigen, Aussetzer gab´s diesmal bei Maischberger reihenweise, praktisch in JEDEN Satz!
Die willfährige Maischberger war in kürzester Zeit so genervt, das sie den Spieß umdrehte und unser bunt-grünes Plappermaulchen*Innen(s/l/d) verarxxte und Blöckchen noch nicht mal merkte!
Man muss nur die Geschwindigkeit des videos (link "Lovechannel") etwas runtersetzen und dann offenbaren sich von dem grünen gebärbockten Nuscheln wahre Abgründe und man muss sich ernsthaft die Frage stellen: Weiß sie überhaupt, was sie da ständig an Kita-Sprech vor sich herbrabbelt, was sie damit meint!?!?
Das hört sie so an wie 1-2-jährige, die gerade die Muttersprache erlernen und munter drauf losreden und nachplappern, obwohl sie überhaupt nicht wissen, was sie da eigentlich sagen!!
Und. Weiß Gott Herr Heckel. Das ist jetzt wahrlich keine Satire, sondern der Ernst des Lebens.
Warum unser gebärbocktes nun seit Jahren im "Eliten"--"Talente-Programm" von k. Schwab und Soros mit einen Millionenaufwand von US-Dollarn gehypt wird bei "DEM Talent"... OH Gott. Da kann nur der Sinn dahinter sein, Deutschland mit Intelligenz-befreiten bis auf die Grundmauern niederzufackeln und diese grünen Vorturnerin findet das noch geil, wenn sie ihren Protege befriedigt.
btw
1500 Euro Corona-Masken-Geld
Beim Jobcenter wurden für Jan-Mai 150 Euro bewilligt. Und nicht alle haben das Geld bekommen, sondern oft erst mit anwaltschaftlichen Nachdruck.
Die Armutsrentner gehen praktisch leer aus. Im Advent 3, in Worten 3 Masken und die auch von der Krankenkasse bezahlt und das wars!
Aber wehe, wehe einer dieser Deutschen Armutsrentner geht ohne Maske einkaufen, U-Bahn fahren, oder gar auf einer Anti-Masken-Demo. Da prügeln dann gleich 5 Halbstarke, die einen Aufkleber "Polizei" tragen auf wehrlose 70-/80jährige ein und die Gerichte drohen im Wiederholungsfall mit KZ wie bei Adolf und Erich, jetzt Corona-Leugner-Anstalt, oderso genannt.
Und wieder ist das der Ernst des Lebens und keine Satire.
Frei nach Wolfgang v. Goethe so schön:
Wo die Finsternis herrscht und das Böse wirkt, wird darin das Gute erwachsen!
Im diesen Sinne

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