Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Seit rund zwei Jahrzehnten fehlt es an Geld, Waffen, Ausrüstung, Training, Personal und vor allem an kompetenter Führung
Der 1865 gegründete United States Secret Service (USSS), der seit 2003 dem Heimatschutzministerium der Vereinigten Staaten untersteht, und etwa 8300 Mitarbeiter haben soll, ist für den Personenschutz des Präsidenten sowie weiterer hochrangiger US-Politiker und auch der Präsidentschaftskandidaten zuständig. Darüber hinaus obliegt dem USSS die Bekämpfung der Finanzkriminalität und die Absicherung von Großveranstaltungen aller Art. Im laufenden Haushaltsjahr liegt sein Budget bei 3,2 Milliarden Dollar. Allerdings scheinen diese Mittel nicht auszureichen, wobei das Problem schon seit Längerem besteht. Denn faktisch befindet sich der USSS inzwischen seit fast zwei Jahrzehnten im Niedergang.
So herrschte spätestens ab 2006 eine permanente Personalknappheit, welche zu extrem vielen Überstunden führte. Dazu kamen der Einsatz von ungeeigneten Personen auf sensiblen Posten, Vetternwirtschaft, Wegfall von Weiterbildungs- und Trainingsmaßnahmen sowie eine mangelhafte Feuerkraft beziehungsweise technische Ausstattung. Das alles führte nachfolgend zu massiver Fluktuation:
Hundert Kündigungen von Personenschützern pro Jahr waren keine Seltenheit mehr. Gleichzeitig blieben über achzig Leitungsposten unbesetzt, was Geld sparen sollte. USSS-Agenten, welche diese Zustände anprangerten, wurden kaltgestellt, während die Führung des Dienstes die Misere zu verbergen suchte. Doch es ging noch schlimmer.
Versagen von Bush bis Biden
Mark Sullivan, der im Mai 2006 während der Präsidentschaft von George W. Bush zum neuen USSS-Direktor avancierte, setzte zunehmend auf eine Politisierung des Dienstes und die verstärkte Rekrutierung von Angehörigen ethnischer Minderheiten, was permanent zur Aushöhlung des Leistungsprinzips führte. In Sullivans Amtszeit, die bis Februar 2013 dauerte, fielen schwerwiegende Vorfälle wie die Schüsse auf das Weiße Haus von Seiten des arbeitslosen Oscar Ramiro Ortega-Hernandez am 11. November 2011, welche der USSS zunächst nicht einmal bemerkte. Präsident Barack Obamas Reaktion auf diese und weitere Skandale bestand in der Ernennung von Julia Pierson zum ersten weiblichen Direktor des USSS. Denn er hegte die Überzeugung, dass der Dienst nicht länger von Männern dominiert werden dürfe. Doch Pierson scheiterte binnen kürzester Zeit auf ganzer Linie und musste schließlich ihren Stuhl räumen, nachdem es dem Irak-Kriegsveteranen Omar Gonzalez am 19. September 2014 gelungen war, mit einem Messer in der Hand ins Weiße Haus einzudringen.
Der nächste dramatische Vorfall ereignete sich am 20. Mai 2016 unter Piersons Nachfolger Joseph Clancy. Diesmal fand eine Schießerei zwischen dem psychisch gestörten Jesse Olivieri und USSS-Beamten im Zugangsbereich zum Weißen Haus statt. Auf Clancy folgten während der Präsidentschaft von Donald Trump Randolph Alles und James Murray als weitere Direktoren des Secret Service. Und wieder gab es spürbar gravierende Sicherheitspannen. Beispielsweise überwand der ebenfalls unter Wahnvorstellungen leidende Jonathan Tuan Tran am 10. März 2017 den Zaun des Weißen Hauses. Ermöglicht wurde dies durch die rundum marode Sicherheitstechnik: Beim Eindringen von Tran versagten nacheinander ein Bewegungsmelder, ein bewegungsaktivierter Scheinwerfer, eine Überwachungskamera sowie das Funkgerät des Agenten, der Tran schließlich nach 17 langen Minuten auf dem Gelände erspähte.
Gleichzeitig zeichnete sich ab, dass die weiblichen Personenschützer von First Lady Melania Trump ihren Aufgaben nicht gewachsen waren. So trug die Leiterin des Teams, Mindy O'Donnel, Schuhe mit extrem hohen Absätzen, um ihre geringe Körpergröße auszugleichen. Trump kommentierte dies damals mit den Worten: „Wie will sie schnell rennen, wenn sie solche Absätze an den Schuhen hat?“
Ansonsten blieb es auch unter Trump und dessen Nachfolger Joe Biden beim prekären Zustand des USSS infolge der anhaltenden Unterfinanzierung und personellen Unterbesetzung in Kombination mit technischer Rückständigkeit, welcher alle Legenden über die einzigartige Professionalität und Schlagkraft des Secret Service Lügen straft.