Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Die Verkehrsdichte hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Der Stadtrat erwägt den Bau neuer Umgehungsstraßen
Königsberg ist nicht nur für seine Sehenswürdigkeiten bekannt, sondern auch für die Verkehrsstaus. Unter Nutzung seiner geographischen Lage war das Königsberger Gebiet schon früh ein „Tor“ für den Import von Gebrauchtwagen aus Europa und vor allem aus der Bundesrepublik Deutschland. Ziemlich schnell überstieg der Anteil ausländischer Automarken auf den Straßen der Region den der einheimischen Fahrzeuge, bis die russischen Autos fast von den Straßen verschwunden und zu einer Rarität geworden waren.
Nach der starken Erhöhung der Importzölle auf Gebrauchtwagen 2006 ging der Import von Fahrzeugen drastisch zurück. In Königsberg tauchten immer mehr Neuwagen auf, die auf Kredit gekauft wurden. Seitdem ist die Zahl der Autos im nördlichen Ostpreußen einhergehend mit dem steigenden Einkommen der Bevölkerung weiter rasant gewachsen. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gilt als nicht prestigeträchtig, und fast alle Bewohner Königsbergs halten einen eigenen Pkw für unverzichtbar. Laut Statistik gibt es im Durchschnitt zwei Autos pro Familie.
Täglich befahren etwa eine halbe Million Autos die Straßen der Hauptstadt der Bernsteinregion. Darunter sind auch zahlreiche Berufspendler aus den umliegenden Gemeinden. Derzeit wird die Region nur von Moskau, St. Petersburg und der Region Primorje bei Wladiwostok in Bezug auf die Anzahl der Autos pro Kopf übertroffen. Die Zahl der Autos in Königsberg nimmt von Jahr zu Jahr zu, sodass bald die Kapazität der Straßen erschöpft sein könnte. Ein Problem, das die Stadtverwaltung sehr beschäftigt.
Um die Stadt von Staus zu entlasten, könnte eine neue Umgehungsstraße gebaut werden. Diese Ansicht teilte Stadtoberhaupt Andrej Kropotkin nach der jüngsten Sitzung der Stadtratskommission für die Entwicklung von Wohnungen und kommunalen Dienstleistungen mit. Die Gestaltung des Innenstadtbereichs soll nicht geändert werden, aber es gibt Lösungsvorschläge für die Reduzierung des Verkehrs. Einer der Vorschläge betrifft neben einer weiteren Umgehungsstraße neue Einfallstraßen ins Zentrum.
Eine weitere Maßnahme sieht die Optimierung der öffentlichen Verkehrswege vor. Es gibt Ideen zur Einführung von Elektrobussen. Eine weitere Möglichkeit ist die Einführung von Parkgebühren, die bislang in Königsberg noch nicht erhoben wurden. Es ist davon auszugehen, dass kostenpflichtige Parkzonen die Staus auf den Straßen im Königsberger Zentrum reduzieren werden.
Zu den weiteren Vorschlägen, die für die Umsetzung in Betracht gezogen werden, gehört die Entwicklung von Verkehrsknotenpunkten in verschiedenen Teilen der Stadt, die den Strom der Autofahrer abfangen würden. In Königsberg wird die Möglichkeit der Gestaltung einer solchen Kreuzung an der Lawsker Allee in Betracht gezogen. Es gibt Parkplätze an diesem Ort und die Eisenbahnlinie von Pillau geht in der Nähe vorbei.
Siegfried Hermann am 04.04.21, 10:02 Uhr
Das Kernproblem Königsberg sind seine gewachsenen Strukturen... wie so viele deutsche Städte, egal ob groß oder klein. Noch vor der 1900 Jahrhundertwende waren Autos kein Thema.
Helfen könnte...
ein geschlossener Autobahnring, um den Durchgangsverkehr draußen zuhalten.
In einigen Pott-Städten wurden außerhalb große Parkplatzanlage, teils bewacht, mit ÖPVN-Anbindung gebaut für Kunden außerhalb und anfangs mit kostenloses Tagesticket.
Darüber sollte man im Rathaus nachdenken und die Idee dann ins Jahr 2022 mit allen techn. Schnickschnack beamen.
Und was Königsberg noch besonders macht, ist die "Insellage". Das nächst größere ist das beschauliche Tilsit.
Die Angebotsstruktur muss folglich also so geändert werden, dass es deutlich weniger Grund gibt nach Königsberg zum Shoppen zu fahren.
Darüber rauchen auch hier noch ordentlich die Köpfe der Speckgürtel-Bürgermeister wie sie das erreichen wollen.
Das geht wohl nur über Koordination und Neustrukturierung von internet-Handel, Attraktivität und sehr günstige Ladenmieten der "Vorstadtzentren", punktuell besondere Anziehungsangebote außerhalb und leider, nur für shoppingmall-Besucher im Zentrum
solvente Parkgebühren, während Pendler und Anlieger kostenlose Parkplatz-"Benutzerpässe" bekommen, wie das erfolgreich in einigen Sauerland-Städtchen seit Jahren praktiziert wird.
Wir werden sehen, wie´s weiter geht.