20.04.2024

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Advent und Weihnachten in Allenstein

Lichter gegen die Tristesse

Trotz Pandemie-bedingter Einschränkungen hat die Stadtverwaltung ihren Bürgern Aktionen im Freien ermöglicht

Dawid Kazanski
16.12.2020

Hatten viele Allensteiner zunächst befürchtetet, die Stadtverwaltung werde aufgrund der diesjährigen Pandemie-bedingten Haushaltskürzungen auf die weihnachtliche Beleuchtung und die Weihnachtsdekorationen in der Altstadt und im Stadtzentrum verzichten, so wurden sie indes positiv überrascht. Zwar sind die Mittel der Stadt geschrumpft, aber dennoch wurde beschlossen, der Innenstadt eine weihnachtliche Atmosphäre zu verleihen.

Wie jedes Jahr ist ein beeindruckender Weihnachtsbaum vor dem Rathaus aufgestellt worden. Er ist acht Meter hoch und stammt aus dem Forstbezirk Wieps. Um ihn vor dem Rathaus aufzustellen, musste ein riesiger Kran eingesetzt werden. Zur Verzierung wurden etwa 260 Kugeln sowie eine LED-Lichterkette von einem halben Kilometer Länge verwendet. Auf dem Platz vor dem Rathaus steht auch ein fünf Meter hoher Engel, der gut zu den geschmückten Laternen passt. Die Techniker, die den Weihnachtsschmuck in der Altstadt montierten, hatten alle Hände voll zu tun.

Wie jedes Jahr können sich die Augen der Passanten in diesem Teil von Allenstein an weihnachtlichen Dekorationen wie Weihnachtsmann, Geschenken und Glaskugeln erfreuen. Der Fischmarkt hat eine besondere Anziehungskraft auf Kleinkinder. Dort gibt es einen mit vielen Lämpchen beleuchteten Weihnachtsbus und einen Märchenwald. Licht-Durchgänge laden zum Hindurchgehen ein und auch die Straßenlaternen wurden entsprechend geschmückt. Aus den Lautsprechern ertönt dazu weihnachtliche Musik.

Obwohl es in diesem Jahr aus epidemiologischen Gründen nicht erlaubt ist, künstlerische Darbietungen anzubieten oder gastronomische Stände zu errichten, sorgte das Kulturzentrum der Stadt dafür, dass die zwölfte Auflage des „ermländischen Weihnachtsmarktes“ trotzdem stattfinden kann. In einer völlig anderen Form als bisher organisierte man am dritten Advent-Wochenende einen einzigartigen Jahrmarkt. Der gesamte Altstadtbereich wurde in eine Art Stadtspiel verwandelt – allerdings ohne Beteiligung von Animateuren. Die Organisatoren hegten die Hoffnung, dass die eingerichteten Stationen den Einwohnern viel Freude bereiten würden und dass sie zumindest ein wenig die Vorstellung von einem Weihnachtsmarkt vermitteln könnten.

In den Altstadtgassen wurden originelle Weihnachtsstationen aufgebaut. Es gab beispielsweise eine einzigartige, komische und sentimentale Freiluftausstellung mit dem Titel „Vorsicht vor dem Weihnachtsmann“. An der „Haltestelle der Liebe“ konnten sich Passanten auf einer Liebesbank niederlassen. Darüber hingen Mistelzweige und eine Tafel für Liebesgeständnisse. Auf der Brücke zur Allensteiner Burg war die sogenannte Nikolausroute eingerichtet worden, auf der Ausstellungstafeln mit verschiedenen Darstellungsformen beziehungsweise Darstellungen des Weihnachtsmannes der gesamten Geschichte und aus verschiedenen Weltteilen präsentiert wurden. Die „Arkaden der hilfreichen Zwerge“ führten in einen märchenhaften Raum mit fröhlichen Bildern von Gnomen und Zwergen. Entlang der „Allee der herzlichen Grüße“ stießen die Besucher auf historische Persönlichkeiten wie Nicolaus Copernicus, die mit der Region verbunden sind. Die aus kartonähnlichem Material gefertigten Gestalten hielten in ihren Händen Sinnsprüche, mit denen sie die Spaziergänger begrüßten. Die Passanten hatten auch die Möglichkeit, anderen eine Freude zu machen. Zu diesem Zweck war eine spezieller Briefkasten für gute Wünsche aufgestellt worden, in den die Altstadtbesucher ihre Grußbotschaften einwerfen konnten, die dann an Senioren oder einsame Bewohner von Pflegeheimen verschickt wurden.

Diese Aktion sollte Empathie lehren, zur Herzlichkeit motivieren und an Menschen erinnern, die mit Einsamkeit, Isolation und schweren Krankheiten zu kämpfen haben.


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Kommentare

sitra achra am 18.12.20, 12:36 Uhr

Ich habe von Deutschland die Schnauze voll und würde gerne in Polen leben. Dieser christlich inspirierte Weihnachtsmarkt macht wirklich Mut. Hierzuland wegen Muselmania undenkbar.

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