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Was Margaret Thatcher schon wusste, und wie wir es bald erleben könnten
Margaret Thatcher ist in die Geschichte eingegangen mit einer verblüffend lapidaren Feststellung: „Das Problem mit dem Sozialismus ist, dass dir irgendwann das Geld der anderen Leute ausgeht.“ Wir haben uns immer auszumalen versucht, wie das wohl aussieht, wenn dieses Geld alle ist, also in der ganz banalen Wirklichkeit.
Nun konnten wir es in den Nachrichten bestaunen, auch wenn wir nicht viel sehen konnten. Denn die sozialistische Wirklichkeit „nach dem Geld“ ist nicht nur im übertragenen Sinne stockfinster. Der tagelange Stromausfall im roten Paradies Kuba machte die marxistische Dunkelheit ganz plastisch „sichtbar“. „Elf Millionen Menschen sind betroffen“, hieß es in den deutschen Nachrichten. Man wollte wohl nicht gleich mit der vernichtenden Wahrheit herausrücken: Alle sind betroffen, denn das Land zählt nicht einmal mehr elf Millionen Einwohner.
So viele waren es einmal, bevor die Kubaner in hellen Scharen beschlossen haben, sich lieber in den USA, in Spanien oder sonst wo, vermehrt auch in Deutschland, einem kapitalistischen Ausbeutersystem auszusetzen als weiterhin unter den Segnungen des heimischen Sozialismus zu darben. Den kubanischen Exilanten in Deutschland dürfte indes bald dämmern, dass sie vom Regen in die Traufe gezogen sind.
Denn auch die hiesigen, modisch grün getünchten Sozialisten haben zunehmend Schwierigkeiten, mit dem Geld der anderen Leute über die Runden zu kommen. So hören wir an einem Tag, dass die öffentliche Hand im September mal wieder Rekordsteuereinnahmen verbucht, während man uns gleichzeitig darauf einstimmt, dass der Regierung an allen Ecken und Enden Zaster fehlt.
Laut Schätzung der CDU klafft im Budget für 2025 ein Loch von 43 Milliarden Euro. Na und? Keine Panik, der findige Sozialist weiß Rat. Die Grüne Jugend, gerade erst um ein paar Dutzend Spitzenfunktionäre erleichtert, schlägt vor, die Kröten bei den „Reichen“ abzustauben.
Wer wäre da nicht begeistert einverstanden? „Reich“ sind ja grundsätzlich nur diejenigen, die spürbar mehr besitzen und/oder verdienen als wir selbst. Und solche Typen gehen uns bereits seit der Pubertät gehörig auf den Senkel. Denen wollten wir doch schon immer das Fell über die Ohren ziehen. Krieg den Palästen!
Wenn da nicht immer diese hässlichen Haken wären. Die meisten „Reichen“ horten ihr Geld nicht in den sprichwörtlich tiefen Taschen, sondern haben es hinterlistig in mittelständische Unternehmen gesteckt. „Investition“ nennen die Kapitalisten das. Aber mit dem Trick kommen sie uns nicht davon. Diese Betriebe fast alle zu enteignen, wie in der DDR oder auf Kuba, wirkt vielleicht etwas zu unelegant und könnte die üblichen Querulanten dazu ermutigen, unschöne Parallelen zu ziehen – etwa zu Kuba oder zur DDR. Aufgrund dessen macht es die Ampel da geschickter.
Insbesondere Wirtschaftsminister Habeck stranguliert die Mittelständler mit einem stetig wachsenden Stacheldrahtverhau aus neuen Vorschriften und zusätzlichem Bürokratieaufwand, bis die ganz von allein aufhören zu atmen. Sind sie schließlich tot, kann man alle möglichen Urheber für das Missgeschick benennen. „Putins Krieg“ wird hier immer wieder gern genommen.
Habeck dagegen inszeniert sich selbst als Held der heimischen Wertschöpfung. Mit stolzgeschwellter Brust feiert er sich dafür, was er schon alles für die deutsche Ökonomie ins Werk gesetzt habe – beispielsweise in Form von neuen Vorschriften und zusätzlichem Bürokratieaufwand. Letzteres nennt man allerdings lieber „Hilfestellung für die deutsche Wirtschaft“, weil's hübscher klingt.
Hat die Generation Z recht?
Mit solchen Siegesmeldungen tritt der grüne Starminister sogar vor versammelten Unternehmensvertretern auf und wundert sich vollkommen ehrlich über den Mangel an Begeisterung, den sein Schalten und Walten dort auslöst. Die Entfremdung von Wirtschaft und Wirtschaftsminister ist mittlerweile so groß geworden, dass man nicht einmal mehr versteht, dass man sich komplett missversteht. Aber Habeck schert das erfrischend wenig, denn er weiß: Ich bin auf dem richtigen Weg, die Blödel kapieren es nur einfach nicht.
Experten wie Habeck schöpfen ihr Wissen schließlich aus Seminaren und PowerPoint-Präsentationen, die über jeden Zweifel aus der Praxis erhaben sind. Und sollte doch jemand zweifeln, treten Fachleute wie Marcel Fratzscher aus der Kulisse, um zu bestätigen, dass PowerPoint richtig liegt und diese Konzernheinis und Mittelstandsdödel noch nie verstanden haben, wie Wirtschaft wirklich geht. Es sei denn, sie kassieren ordentlich Subventionen, dann singen selbst erfahrene Wirtschaftskapitäne gerne mal vom Notenblatt einer sozialistischen Regierung.
Was dabei allerdings herauskommt, mag noch so schön klingen: Es funktioniert nur solange, wie die Subventionen fließen, und macht umgehend schlapp, sobald der Geldhahn geschlossen wird – gut anzusehen beim Schicksal der gepriesenen
E-Mobilität. Auch hier geht es nur weiter, solange das „Geld der anderen Leute“ nicht ausgeht.
Auf der Suche nach diesen „anderen“ hatten Rot und Grün ursprünglich jene ins Visier genommen, die nicht gegen ihre Plünderung protestieren können, weil sie dafür noch zu klein oder gar nicht geboren sind. Per saftiger Schuldenaufnahme wollten sie Geld in die heutigen Etats spülen, das erst viel spätere Generationen zurückzahlen sollten. Das haben die Richter gestoppt, Stichwort „Schuldenbremse“. Seitdem haben wir ja überhaupt erst den Schlamassel.
Und nun? Tja, da muss wohl wieder die Mittelschicht ran. Da aber die Ampel geschworen hat, die Steuern nicht zu erhöhen, geht man der breiten Masse über die Sozialbeiträge ans Leder. Bei den Krankenkassen fangen wir an, dann geht es weiter. Bis 2035, also in nur zehn Jahren, könnten die Beiträge für die verschiedenen Versicherungszweige auf zusammen 48,6 Prozent steigen, haben Experten ausgerechnet.
Der Generation Z sagt man nach, sie sei faul und interessiere sich viel zu wenig für Karriere und Geldverdienen. Vielleicht sind die Z-Leute auch nur schlau genug, um zu ahnen, dass man ihnen das erarbeitete Geld sowieso abknöpft und die Einkommenserfolge ihrer Karriere schwuppdiwupp vom Moloch der Kalten Steuerprogression verschlungen werden, wenn sie eines Tages infolge harter Arbeit weiter oben angekommen sind. Was soll dann der ganze Quatsch?
Und nun? Es muss doch irgendwo noch welche von jenen „anderen Leuten“ geben! Oder stehen wir bereits vor dem Einbruch einer kubanischen Dunkelheit? Grund für den landesweiten Blackout sei die marode Infrastruktur der sozialistischen Insel gewesen, lesen wir, wozu eben auch das Elektrizitätsnetz zählt. Marode Infrastruktur? Da sind wir doch auf einem sehr erfolgversprechenden Weg. Kauft schon mal Kerzen.
Kersti Wolnow am 28.10.24, 11:10 Uhr
Nun, auch die Ossis sind vom Regen in die Traufe gekommen. Dachte ich nach meiner Flucht über Ungarn 1989 noch ganz naiv, daß es hier keine Umverteilung oder Verschwendung gibt, mußte ich hier das Gegenteil feststellen. Auch der Schuldkult aus der dDR km auch hier bald um die Ecke.
Doch hier und heute treibt die Ideologie seltsame Blüten mit 67 Geschlechtern, noch schlechterem Geschmack in Architektur und Kunst als in der dDR und dem Klimamärchen. Auch die Geschichtsverdrehung grinst mich nebst Kontinentfremden täglich an.
Irrenhaus, schlimmer als die ddR.