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Die hohe Quote der Jugendarbeitslosigkeit hat sogar spürbare Folgen in den USA und in Afrika
Die Jugendarbeitslosigkeit in der Volksrepublik China hat dramatische Ausmaße angenommen. Bereits im Juni 2023 wurde gemeldet, dass jeder Fünfte zwischen 16- und 24 ohne Job sei. Daraufhin setzten die Behörden die Veröffentlichung der Statistik bis Jahresende aus und nahmen dann Änderungen des Berechnungsverfahrens vor. Dies nützte jedoch nichts, denn die Quote liegt erneut bei 18,8 Prozent. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, weil lediglich die arbeitslosen jungen Menschen in den städtischen Gebieten gezählt werden. Partei- und Staatschef Xi Jinping räumt nun der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit oberste Priorität ein.
Chinas Wirtschaft leidet aktuell unter einer generellen Wachstumsschwäche. Die Wachstumsrate liegt statt im zweistelligen Bereich nur bei 4,7 Prozent, wobei der Internationale Währungsfonds sogar davon ausgeht, dass sie bis 2029 auf 3,3 Prozent absinken wird. Das resultiert vor allem aus der Krise im Immobiliensektor sowie dem Konsumrückgang und den Handelsstreitigkeiten mit dem Westen. Gleichzeitig drängten aber 11,6 Millionen Universitätsabsolventen 2023 auf den Arbeitsmarkt, und 2024 werden nochmals zwölf Millionen hinzukommen. Wie all diese Menschen künftig beschäftigt werden sollen, steht in den Sternen.
Zukunft ohne Kinder
Die Regierung versucht, Studienabgänger zur Arbeit in Regionen zu schicken, wo eigentlich niemand leben will. Ansonsten lautet ihr Rat an die jungen Menschen: „Esst Bitterkeit!“ – also „Beißt Euch durch!“ In Reaktion hierauf verzichten die meisten jungen Menschen bereits auf eine Zukunftsplanung oder Kinder, obwohl der Staat Frauen drängt, Nachwuchs zu bekommen, um der zunehmenden Alterung der chinesischen Gesellschaft entgegenzuwirken. Ebenso findet das Tangping, also das sogenannte „Flachliegen“ auf Kosten der Eltern und Großeltern, immer mehr Anhänger, was bei uns „Hotel Mama“ genannt wird.
Auswandern nach Afrika
Andere wiederum entrinnen der Perspektivlosigkeit, indem sie ihr Glück im Ausland suchen. 2023 wurden etwa 37.000 Chinesen im Süden der USA aufgegriffen. Bürger der Volksrepublik stellen momentan zwar nur einen Bruchteil der illegalen Einwanderer in die Vereinigten Staaten, aber ihre Zahl wächst deutlich schneller als die aller anderen Gruppen von Immigranten. Parallel dazu bekommen viele afrikanische Staaten die hohe Jugendarbeitslosigkeit in China zu spüren. Bei ihren Infrastrukturvorhaben beschäftigen die Konzerne aus dem Reich der Mitte noch weniger einheimische Arbeitskräfte als bislang, weil genügend billiges Personal aus China zur Verfügung steht.
Ebenso betroffen ist die deutsche Wirtschaft. Der stagnierende Konsum in der Volksrepublik durch die vielen jungen Leute ohne oder mit nur sehr wenig Einkommen gehört zu den Hauptursachen des Einbruchs bei den Importen. Diese stiegen im Jahr 2023 zwar insgesamt noch um schwache 0,5 Prozent, jedoch gingen die Einfuhren aus der Bundesrepublik um zehn Prozent zurück.