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Gesangsgruppe Allenstein

Mit harmonischem Singen Deutschkenntnisse festigen

Die AGDM wagt den Aufbruch in ein neues Abenteuer – Eine Gesangsgruppe im Entstehen trifft sich im Haus Kopernikus

Uwe Hahnkamp
05.02.2024

Für den Abend des 12. Januar hatte die Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM) zum ersten Treffen einer neuen Gesangsgruppe ins Haus Kopernikus in Allenstein eingeladen. Gekommen waren zehn Interessierte unterschiedlichen Alters, die sich auf ein Gesangstraining und Auftritte einlassen wollten.

Noch im alten Jahr 2023 kursierte ein Werbeplakat in den Reihen nicht nur der Allensteiner Deutschen Minderheit, es gab viele Gespräche innerhalb der AGDM, um das Interesse und den Bedarf an einer Gesangsgruppe auszuloten. Nachdem der Chor „Vaterhaus“, der unter der Leitung von Andreas Kwahs seit den Anfängen der AGDM das Vereinsleben begleitet hatte, wegen des hohen Alters der Sänger vor wenigen Jahren hatte aufgelöst werden mussen, hatten die Mitglieder des Vereins das Bedürfnis, eine neue Gruppe zu gründen.

Unter den Fittichen von Anna Kazańska, der Kulturmanagerin der AGDM, entstand eine Gesangsgruppe, deren Mitglieder sich „auf eine unvergessliche Reise in die Welt der Musik und der deutschen Sprache“ aufmachen sollen, wie es in der Ankündigung heißt. Das Alter spielt dabei keine Rolle, gesucht werden generationenübergreifend Enthusiasten der Musik, die beim Aufbau der Gruppe mitwirken wollen. Für die Leitung des neuen, noch namenlosen Ensembles konnte mit Monika Zielińska die Absolventin eines Studiums der Musik gewonnen werden.

Am Anfang gilt es vorrangig, die unterschiedliche musikalische Vorbildung der Teilnehmer zu harmonisieren. Einerseits waren Sänger gekommen, die Erfahrungen in Chören aufweisen können, andererseits sind Personen mit guter Stimme, aber geringem Wissen zur Notenschrift dabei. Das gehört denn auch zu den ersten fachlichen Kenntnissen, die Zielińska vermitteln wird. Vor allem aber werden anfangs Übungen zum Atmen, zur Körperhaltung und zur ersten Artikulation auf die zukünftigen Mitglieder der Gruppe zukommen.

Sie sollen sich in dem Repertoire wohlfühlen, das die Leiterin in Rücksprache mit den Teilnehmern wählt und ergänzt. Der Schwerpunkt liegt auf einem vielfältigen Repertoire deutschsprachiger Lieder aus verschiedenen Epochen und Stilen. Das soll und wird nach einer ersten Umfrage unter den Teilnehmern die Gesangsgruppe nicht davon abhalten, sich auch an Werken in polnischer, englischer oder lateinischer Sprache zu versuchen. Letzteres ist interessant für kirchliche Lieder, die ebenfalls zum Repertoire gehören werden.

Neben dem Sprechen und Singen in der deutschen Sprache, das dabei hilft, die kulturelle Identität zu bewahren, soll das Projekt die Integration und den Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft fördern. Gemeinsames mehrstimmiges Singen, bei dem die Sänger aufeinander hören müssen, verbessert auch im Alltag den Umgang miteinander – und hört sich darüber hinaus schön an. Nicht umsonst endet der Text des Werbeplakats mit den Worten „lasst uns Harmonie schaffen“, denn genau das will die Gruppe mit ihrer Aktivität und ersten Auftritten noch in diesem Jahr.

„Noch haben wir keinen Namen, außerdem könnten wir noch mehr – gerne auch junge – Stimmkünstler in unseren Reihen gebrauchen“, so der Vorsitzende der AGDM Piotr Dukat, der sich ebenfalls auf das gesangliche Abenteuer eingelassen hat, „aber wir stehen erst am Anfang und schauen optimistisch nach vorne.“


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