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Der Fußballer will den schlesischen Verein „Górnik Zabrze“ kaufen, wird aber von der oberschlesischen Stadt hingehalten
Der 130-malige Nationalspieler Lukas Podolski hat seine Wurzeln in Gleiwitz in Schlesien. Er kam im Alter von zwei Jahren als Aussiedler mit seinen Eltern in die Bundesrepublik. 2014 wurde er Weltmeister mit der deutschen Nationalmannschaft. Der beliebte Fußballer, der von 2004 bis 2017 in der Nationalmannschaft spielte, war nach seiner Fußballerkarriere in Deutschland, der Türkei, Japan und Italien auch erfolgreich als Restaurantunternehmer.
Aktuell leiht er sein Image fast fünfzig „Mangal Döner“-Franchisenehmern in Deutschland. Die ersten Restaurants wurden in Köln eröffnet, wo er seine sportliche Karriere begann. In den letzten zwölf Monaten sind nicht weniger als 19 neue Restaurants in Deutschland entstanden, darunter die letzten in Saarbrücken und ein weiteres im Outlet-Center Zweibrücken. Ein Restaurant in Saarbrücken wird den Platz des Cafés Schubert einnehmen, das fast 70 Jahre lang eine echte Institution in der Stadt war und Ende 2023 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten geschlossen wurde. Das Haus war für seine zahlreichen hausgemachten Backwaren und seine Schubert-Kugeln bekannt. Doch jetzt beginnt hier eine neue Döner-Ära.
Laut der britischen Boulevardzeitung „The Sun“ ist Podolski durch seine klugen Geschäfte mittlerweile reicher als durch die Einnahmen aus seiner Fußballkarriere, mit einem geschätzten Vermögen von rund 210 Millionen Euro. Die Marke positioniert sich als Anbieter von Premium-Kebabs: Täglich vor Ort gibt's gebackene Brötchen, hochwertiges Fleisch aus deutschen Betrieben, hausgemachte Rezepte und ein modernes Design. „Das Ziel ist es, sich von traditionellen Kebabs abzuheben und eine starke visuelle Identität zu etablieren. Mit Lukas Podolski als Gesicht der Marke stehen Authentizität, Qualität und eine starke visuelle Identität im Mittelpunkt des Konzepts'', schreibt eine Sprecherin von Mangal Döner.
In Schlesien sesshaft geworden
Seit 2021 spielt Podolski beim polnischen Verein „Górnik Zabrze“ (Berg Hindenburg). Das ist der Nachfolgeverein des „SC Preußen 1910 Hindenburg-Zaborze“, der vor 1945 oft um die deutsche Meisterschaft mitspielte und einen Spieler beim ersten deutschen Weltmeistertitel 1954 in Bern stellte. Auch mit jetzt 40 Jahren hat Podolski noch lange nicht genug vom Fußball. Der Weltmeister geht in seine fünfte Saison bei Górnik Hindenburg, nachdem er seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert hat. Podolski ist eine Leitfigur, von der junge Spieler lernen und von dem der ganze Verein profitiert. Jetzt könnte der Ex-Nationalspieler sogar Miteigentümer des Vereins werden. Denn seit einigen Jahren hat er sich mit seiner Frau und den drei Kindern ganz in Oberschlesien niedergelassen. Die Stadt Hindenburg sucht schon länger einen Käufer für den Traditionsklub, und Podolskis LP-Holding ist als letzter Interessent übriggeblieben. Seit „Poldi“ Spieler bei Górnik ist, hat es in Hindenburg bereits drei Mal einen Präsidentenwechsel gegeben. Laut Podolski ziehen sich die Verhandlungen mit Stadtverwaltung und Anwälten zu lange hin. „Diese Privatisierung fängt langsam an, lächerlich zu werden. Ständig gibt es einen neuen Bürgermeister oder Kommissar, und alles fängt wieder von vorne an. Das geht nun schon seit zwei Jahren so. Manchmal habe ich Zweifel, ob die Stadt den Verein wirklich verkaufen will oder ob das nur Spielchen sind'', erklärte Podolski genervt. Angeblich ist noch immer nicht bekannt, wie viel für die Aktien von Górnik gezahlt werden soll: „Es gibt noch viel mehr zu klären. Nicht nur den Preis, sondern auch den Vertrag mit dem Stadion. Aber ich bin nicht verrückt. Ich werde den Verein nicht zu inakzeptablen Bedingungen kaufen'', sagt er. Podolski macht keinen Hehl aus seiner Verärgerung über die Eigentumsverhältnisse bei Górnik Hindenburg.
Mit dem neuen slowakischen Trainer Michal Gasparik und einer ausgeglichenen polnischen Liga möchte Górnik nach Platz neun im Vorjahr auch in diesem Jahr sportlich positiv überraschen. Die Favoriten bleiben Lech Posen, Raków Czestochowa, Legia Warschau, Jagiellonia Bialystok und Pogon Stettin – doch mit Podolski als Herz und möglichem Teilhaber könnte Hindenburg neue Impulse in Polens Liga setzen.