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Nahe dem Museum der Moderne: Zahlreiche Besucher nahmen an dem Fest teil
Foto: D.K.Nahe dem Museum der Moderne: Zahlreiche Besucher nahmen an dem Fest teil

Ukrainischer Unabhängigkeitstag

Polen und Ukrainer feierten gemeinsam

Traditionelle Speisen, Aufführungen und offizielle Ansprachen – Solidarität mit Soldaten und Flüchtlingen

Dawid Kazanski
07.09.2022

Am 24. August fanden in vielen Städten der Republik Polen, darunter auch in Allenstein, Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag der Ukraine statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung in Allenstein stand die Bühne am ehemaligen O-Bus-Depot und in der direkten Nähe des Museums der Moderne.

Die Stadtbehörden feierten gemeinsam mit dem Verband Zwei Flügel (Dwa Skrzydła) den Jahrestag der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung mit Aufführungen, Gastvorträgen, Handwerksarbeitsgruppen und einer Kunstausstellung. Die Feierlichkeiten begannen mit Ansprachen. Zu den Rednern gehörten der Stadtpräsident von Allenstein, Piotr Grzymowicz, der stellvertretende Marschall der Woiwodschaft Ermland und Masuren, Miron Sycz, der Vorsitzende der Allensteiner Abteilung des Verbandes der Ukrainer in Polen, Stefan Migus, der Vorsitzende des Ausschusses für nationale und ethnische Minderheiten des Woiwodschaftssejmiks, Jarosław Słoma, der Bischof der griechisch-katholischen Kirche, Arkadiusz Trochanowski, sowie die Organisatorinnen der Veranstaltung vom Verband Zwei Flügel, Tatjana Rewienko und Ludmiła Jaszenko.

Worte gegen den Krieg

„Wir sehen, dass die ukrainischen und die polnischen Völker in der Lage sind, zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen. Wir alle wollen, dass dieser schreckliche, vom russischen Aggressor verursachte Krieg, ein blutiger und zerstörerischer Krieg, der auch die Zivilbevölkerung nicht verschont, so schnell wie möglich beendet wird“, sagte Stadtpräsident Grzymowicz. „Ich möchte Ihnen aufrichtig für die Haltung Ihres Volkes, für Ihren Heldenmut, für die Verteidigung Ihres Landes und ganz Mittel- sowie Westeuropas danken. Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese sowjetische Barbarei so schnell wie möglich besiegen und nach Hause zurückkehren, in ein bereits befreites Land“, wandte sich Grzymowicz an die ukrainischen Kriegsflüchtlinge. Anschließend ergriff Sycz das Wort.

„Am 24. Juli 1991 war ich in Kiew. Ich habe an allen wichtigen Ereignissen teilgenommen, zum Beispiel an der Orangenen Revolution. Ich hätte nie gedacht, dass wir den Unabhängigkeitstag der Ukraine unter solch tragischen Umständen begehen würden. Heute findet in Kiew keine Parade der ukrainischen Truppen statt. Stattdessen sind es zertrümmerte russische Panzer, die ihre totale Niederlage demonstrieren.“

Es folgte eine Rede von Migus, der über die Wohltätigkeitsarbeit sprach, an der er sich beteiligte. „Als wir vor ein paar Wochen in der Ukraine waren, um Wohltätigkeitsarbeit zu leisten, sagte einer der dortigen Dichter Folgendes: ,Zwischen Polen und Ukrainern gibt es seit Jahrhunderten Unterschiede. Wir müssen uns daran erinnern, wie die Geschichte war, aber wir dürfen sie nicht als Geisel wahrnehmen. Man muss in die Zukunft blicken. Unsere Nationen waren früher wie zwei Ströme, aber diese letzten Monate, diese Zeit der Grausamkeit, diese Zeit der Solidarität zwischen uns, haben dazu geführt, dass unsere Nationen wie ein großer, reißender Fluss geworden sind. Wünschen wir der Ukraine und Polen, dass beide Länder in einem freien, geeinten Europa ihren Platz mit Würde einnehmen'“, sagte der Vorsitzende der Allensteiner Abteilung des Verbandes der Ukrainer in Polen.

Das anschließende Konzert ukrainischer Künstler wurde von Filmvorführungen über die Ukraine, ihre Natur und ihre Denkmäler sowie von einer Ausstellung ukrainischer Künstler begleitet, die die Kultur ihres Landes präsentierten.

Traditionelles und Unterhaltendes

Darüber hinaus konnte man an eigens dafür eingerichteten Ständen traditionell handgefertigte Hemden, Fahnen und Andenken kaufen. Die Kinder nahmen an einer Werkgruppe teil, in der sie lernten, wie man die ukrainischen Tuchpuppen herstellt. Auch für die Kleinen gab es Attraktionen in Form von Gesichtsbemalung und Seifenblasen. Außerdem konnte man gegen eine Spende Süßigkeiten und ukrainische Piroggen probieren.

Organisationen, die sich für die Soldaten in der Ukraine und für die Flüchtlinge einsetzen, riefen dazu auf, nicht zu vergessen, dass noch immer Hilfe benötigt werde und baten um Geld- und Sachspenden.


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