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Der Krieg in der Ukraine belegt dramatisch, wie sehr sich die deutsche Politik und Gesellschaft seit Jahren den falschen Themen gewidmet – und reale Gefahren ignoriert haben
Plastischer konnte die Zeitenwende kaum ins Bild gesetzt werden: Just für das Datum des Kriegsausbruchs in der Ukraine war für die Bundeswehr eigentlich ein „Tag der Werte“ ausgerufen worden. Mit der Veranstaltung wollten die Streitkräfte dem immer wieder in Politik und Medien aufgekochten Vorwurf entgegentreten, die Truppe habe ein Rechtsextremismusproblem.
Doch dann platzte die Realität in diese Dunstwolke ideologisch herbeigeredeter Scheinprobleme. Heeresinspekteur Alfons Mais nahm den russischen Überfall auf die Ukraine zum Anlass, auf die desaströse Ignoranz hinzuweisen, mit welcher die bundesdeutsche Politik der vergangenen drei Jahrzehnte die Streitkräfte unseres Landes hat verrotten lassen, während sie sich vor allem um die weltanschauliche Stromlinienförmigkeit der Soldaten sorgte.
Das Heer stehe „mehr oder weniger blank da“, so Mais. In dieser Deutlichkeit hatte die Misere der Truppe wohl noch kein so hochrangiger Militär öffentlich zum Ausdruck gebracht. Die Aufregung im Hause von Verteidigungsministerin Christine Lamprecht (SPD) soll entsprechend groß gewesen sein. Doch Mais dachte nicht daran, seine harsche Kritik zurückzunehmen.
Doch die Verteidigungspolitik ist nicht das einzige Feld, das vor dem Hintergrund der historischen Zäsur im Osten Europas plötzlich in einem ganz anderen, ziemlich faden Licht erscheint.
Auch die deutsche Energiepolitik steht in ihrer ganzen ideologischen Wirklichkeitsfremdheit blank da. Seit Jahren schaltet Deutschland nach und nach munter seine verlässlichen Energiequellen ab, um „den Planeten zu retten“, ohne jedoch zu wissen, wie man die Versorgungslücke ohne russische Gas-, Öl- und Kohle-Importe schließen könnte.
Und werden die zahllosen Gleichstellungsbeauftragten in unserem Land jetzt daran gehen, die Frontberichte aus der Ukraine dahingehend zu überprüfen, ob die Texte auch korrekt gegendert sind? Die Frage allein ist zynisch, sie macht aber sichtbar, in welchen Unsinn sich große Teile der Tonangeber in Deutschland in den letzten Jahren verirrt haben.
Zuletzt klebten sich fanatisierte Kinder der gehobenen deutschen Mittelschicht, die sich dramatisch „Letzte Generation“ nennen und sich in ihrer irren Angst vor dem nahen Klima-Tod anmaßen, Gesetze nach Belieben übertreten zu dürfen, auf Straßen und Hafenzufahrten fest. Jetzt sind sie mit dem realen Sterben in der Ukraine konfrontiert. „Letzte Generation“? Seit dem 24. Februar 2022 denkt bei so einer Formulierung jedermann eher an die Möglichkeit eines Dritten Weltkriegs als an hysterische Klima-Ängste.
Die ist freilich erst der Anfang eines harten Rücksturzes in die Wirklichkeit.
Jan Kerzel am 02.03.22, 20:34 Uhr
Vielleicht wird manchen in der Szene bewusst, mit welchen banalen Firlefanz, Absurditäten, Petitessen und lächerlichen Empörungen die BRD seit Jahr und Tag in Schwung gehalten wird. Eine Komödie, ein Theater der Hofnarren. Die Existenzgrundlagen werden verspielt und geistige Zweitakter machen die Musik dazu, werden protegiert und sonnen sich im medialen Scheinwerferlicht. Von einem Rücksturz würde ich noch nicht sprechen, aber es knirscht gewaltig.
Walter Schulz am 02.03.22, 11:31 Uhr
Bei allem Putin-Bashing: "Nicht wer den ersten Schuss abgegeben hat, ist wichtig. Entscheidend ist, was dem ersten Schuss vorausgegangen ist." Sagte mal ein hoher israelischer Militär. Jeder möge darüber nachdenken, wer welche Versprechungen in den zurückliegenden 30 Jahren gebrochen hat. Dass Russland an seiner langen Südgrenze zur Ukraine nicht auch noch NATO-Basen dulden würde, sollte eigentlich klar gewesen. Die Verantwortlichen im Westen wussten und wissen das, wie jetzt selbst der linke GUARDIAN in GB kommentiert. Bei aller Wut über diesen Krieg: Wo bleibt und wo blieb der Respekt für Russland und für Putins immer wieder geäußerten Warnungen?
Abgesehen davon ist das Personalisieren dieses Konfliktes (böser Putin) unprofessionell und nicht zielführend. Denn wenn man das tut, müsste man manchen US-Präsidenten der letzten 100 Jahre mit in die Betrachtungen einbeziehen. Provozierte Kriege mit vielen Millionen Toten unter Zivilisten sind ja nun nicht unbedingt nur eine Spezialität Russlands. Oder?
Michael Mechtel am 28.02.22, 17:10 Uhr
Ich frage mich, ob wir nicht heilfroh sein können, dass die Bundeswehr gerade so heruntergewirtschaftet ist. Denn in den Händen dieser Politiker sehe ich sie schon mit wehenden Fahnen Richtung Rußland marschieren. Das wäre dann das dritte Mal in gut 100 Jahren. Wer kann sich das wünschen? Unsere Regierung und die ganze EU hat sich im Grunde schon selber zur Kriegspartei gemacht. Sicher ganz im Sinne Washingtons, aber deren Interessen sind nicht unbedingt deckungsgleich mit unseren - vorsichtig ausgedrückt.
sitra achra am 26.02.22, 10:19 Uhr
Das real regierende Politungeziefer kümmert sich mehr um scheinbar globale Themen statt um die von ihm zu erwartenden Leistungen zur Erhaltung der Lebensgrundlagen unseres Volkes. Nur NWO_Narren können so weit neben der Spur liegen.
Micha . am 26.02.22, 00:29 Uhr
Ja, Herr Heckel, das Gendern geht munter weiter: Ich habe schon einige Berichte, über die russischen Soldatinnen und Soldaten... gefunden.
Eine beliebige Erhöhung des Bundeswehretats wird das Problem der Landesverteidigung definitiv nicht lösen, wenn nicht eine der Hauptursachen mangelnder Effizienz angegangen wird: Die völlige Verzettelung der Auslandseinsätze auf 19 verschiedene Länder, die uns im Wesentlichen nichts angehen.
sitra achra am 25.02.22, 17:08 Uhr
Mit der Ukraine ist Russlands Hunger noch längst nicht gestillt. Der Fahrplan beinhaltet das Baltikum, Polen, Tschechei, Slowakei, Rumänien, Bulgarien und auch die scheinbar untergegangene DDR. Die USA werden diesbezüglich keinen Weltkrieg riskieren . Als deutscher Profiteur dürfte die AfD sich freuen, demnächst Staatspartei zu werden als Belohnung für treue Dienste im Sinne der Völkerfreundschaft. Druschba!
Michael Holz am 25.02.22, 13:35 Uhr
Herr Heckel, Sie haben die Probleme gut beschrieben. "Unsere" Negativauslese, die man auch Kinder der 68er nennen kann, haben ganze Arbeit geleistet und Deutschland in die Dekadenz, Wehrunfähigkeit und soziale wie klimatische Kälte geführt. Jedoch, glauben Sie das Baerbock, Scholz & Co. die PA lesen und in sich gehen? Nein, sie lesen die PA nicht und sie sind auch zur Selbstkritik unfähig. Das westliche System, welches sich verlogen Demokratie und Zivilgesellschaft nennt, steht vor dem Abgrund, so dass sich mancher wünscht, die "Rote Armee" würde bis zum Atlantik durchmarschieren.
Siegfried Hermann am 25.02.22, 13:01 Uhr
Herr Heckel,
wenn nicht richtig gebombt würde... eine hervorragende Realsatire.
Jetzt wird unser bunt-faschistische Terror ad absurdum für jeden noch so blöden und naiven Schlafmichel vorgeführt und mit Vollgas wach geprügelt.
In Tschernobyl wird fleißig an einer falseflag Aktion gebastelt, wie sie schon im Donbass ein Kraftwerk angegriffen haben. Und diese vermeintlichen "Flüchtlinge" entpuppen sich ganz schnell als der harte Selenski-Mafia-Kern.
Das ist doch genau das richtige, um aus dem Michel-Koma geholt zu werden. Und dann kommt die Abrechnung mit diesen bunten Regime der letzten 30 Jahre.
Genscher und Kohl werden im Grab endlos feiern, dass sie schon tot sind und die noch lebenden Elitepolidieker Null beneiden.
Nebenbei:
super Infos von "Kai aus Hannover" zur rechtlichen Situation.
Interview mit Horst Hörstel, der viel Interna preis gibt. Nebenbei deutet er an, das jahrelang ÖR-Auslandskorrespondenten für den BND/CIA bei Attentaten ausgeholfen haben.
Waffenstudent Franz am 25.02.22, 10:36 Uhr
Man sollte doch dafür dankbar sein, daß die Zeit der Friedensapostel, welche die Hälfte vom Volksvermögen vernichten zu Ende geht. Zivilschäden, angerichtet von unseren Gutmenschen, die Grenzen und Gesetzte ignorieren sind jährlich weitaus höher als die Kriegsschäden in der Ukraine. Und Politiker, die öffentlich schreien: Deutschland, Du mieses Stück Scheiße, die sollten schon mal im Knast probeliegen!