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Speisen wie ein Burgherr – Wanderungen zu den Burgen rund um Nürnberg, die auch im Winter eine gastronomische Vielfalt bieten
Zum Greifen nah oder in der Ferne am Horizont, weißes Schlösschen oder erhabener grauer Riese: An den Burgen, Schlössern und Patrizierhäusern kommt man im Nürnberger Land nicht vorbei. Über 100 dieser Bauwerke prägen die Landschaft. Nähern kann man sich ihnen auf verschiedene Weise: Bei einer entspannten Wanderung, im Rahmen eines Konzertes beziehungsweise einer Ausstellung, beim Essen in einem der Restaurants. Oder man genießt einfach alles zusammen.
Ost oder West? Das ist die einzige Frage, die sich Urlauber stellen müssen, bevor sie zur kulinarischen Schlössertour nördlich von Lauf an der Pegnitz aufbrechen. Dann geht alles wie von selbst. Bei der Wanderung durch herrliche Landschaften kann man die fränkische Geschichte kennenlernen. Und nebenbei kann man in den Wirtschaften regionale Spezialitäten wie Schäufele, Höhlenkäse oder Kommunenbier kennenlernen.
Entscheidet man sich für die rund elf Kilometer lange Ostschleife, dann lohnt sich ein Abstecher zum ehemaligen Herrensitz Welserschloss, das man auf Anfrage auch besichtigen kann. Der dreigeschossige Sandsteinquaderbau punktet mit einer üppigen Barockausstattung. Unbedingt probieren sollte man die Biere der Brauerei Wiethaler im gleichnamigen Gasthof nebenan. Hier findet man nicht nur das flüssige Gold, sondern auch typische regionale Schmankerl wie Bratwurst oder Schäufele. Die mit Knochen gebratene Schweineschulter ist quasi das Nationalgericht und wird mit Kloß und Salat gegessen. Dann geht es durch Wald und Feld vorbei am Dorfcafé Simonshofen, das leckere Kuchen anbietet, weiter Richtung Nuschelberg. Hier bietet sich das Gasthaus Hallerschlösschen mit hervorragender fränkischer Küche als letzter Stopp an, bevor es zurück zum Ausgangspunkt zurück geht – und das alles ohne nennenswerte Steigungen.
Wer mehr an der geistigen Nahrung interessiert ist, sollte eines der Burgmuseen besuchen. In der im 12. Jahrhundert erbauten Burg Thann kann man auf Zeitreise gehen sowie das Leben und Arbeiten in der Region um 1920 entdecken. Auf kaiserlichen Spuren wandelt man in der Wenzelburg mitten in der Stadt Lauf. Sie wurde auf einer Pegnitzinsel von Kaiser Karl IV. in den Jahren 1356 bis 1360 errichtet und diente als Rastplatz auf dem Weg von Nürnberg zur Kaiserresidenz in Prag.
Besonders sticht hier der Wappensaal hervor: 112 farbig gefasste Wappenschilder böhmischer Adelsgeschlechter wurden kunstvoll von Steinmetzen in die Sandsteinwand gemeißelt und bemalt. Diese Wappenfriese gehören zu den eindrucksvollsten Beispielen gotischer Innenraumkunst in Deutschland. Mehr Informationen über die Heraldik liefern die interaktiven Bildschirme. Musikalischen Genuss erlebt man dagegen im Roten Saal auf der Burg Henfenfeld. Das auch Pfinzingschloss genannte Bauwerk wurde um das Jahr 1200 errichtet und beherbergt eine Opernakademie, die regelmäßig Konzerte veranstaltet. Wer sich genügend an der Kultur gelabt hat, besucht das Restaurant Touché inklusive Rittersaal hoch oben auf der Burg Hartenstein. Hier lässt sich jeden ersten Sonntag im Monat ein fürstliches Spätfrühstück genießen.
Übrigens: Sogar mit sportlicher Betätigung lässt sich im Nürnberger Land ein Burgenbesuch verbinden. Unterhalb der Burg Hohenstein liegt ein Ski- und Rodelhang, der mit Lift, Flutlicht und Schneekanonen bestens für Wintersportler gerüstet ist.
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