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Allenstein

Schwarte verlagert seine Produktion nach Kroatien

Zu hohe Kosten als Grund – Das südliche Ostpreußen verliert damit einen wichtigen Arbeitgeber

Dawid Kazanski
17.05.2024

Ein wichtiger Arbeitgeber in der Region, die Schwarte-Gruppe, schließt Ende Juni die Produktion in seinem Betrieb Schwarte Milfor in Allenstein. Ab Juli werden dessen Produkte nicht mehr im südlichen Ostpreußen, sondern in Kroatien hergestellt.

Schwarte Processing gilt als einer der europäischen Markt- und Technologieführer bei der Herstellung von Behältern und Anlagen für die Lagerung und Verarbeitung empfindlicher Lebensmittel, aber auch für die Herstellung von Bodenbehältern und Anlagen für Produktionsprozesse wie Fermentation oder Sterilisation. An Standorten in der Bundesrepublik, Österreich und der Republik Polen werden innovative Systemlösungen für die Molkerei-, Pharma-, Kosmetik-, Chemie- und Lebensmittelindustrie erstellt. Lange Zeit bot die Niederlassung des Unternehmens vielen Menschen vor Ort einen sicheren Arbeitsplatz. Dann jedoch tauchten im Internet alarmierende Gerüchte auf, wonach das Unternehmen seinen Betrieb in Allenstein einstellen und seinen Hauptsitz nach Kroatien verlegen wolle. Obwohl viele das für reine Spekulation hielten, bestätigte ein landesweites Internetportal, dass das Werk im südlichen Ostpreußen in Kürze die Produktion einstellen wird.

72 der 166 beschäftigten Arbeitnehmer sollen ihren Arbeitsplatz verlieren. Diese Zahl hatte Schwarte im Februar mitgeteilt. Insbesondere Schweißer, Monteure und Schlosser könnten arbeitslos werden. Wie die Geschäftsführerin des Unternehmens, Danuta Skrajny, den Medien mitteilte, wird die Behälterproduktion ab Juli in die hochmoderne Produktionsstätte der Muttergesellschaft Harburg-Freudenberger Maschinenbau GmbH in Valpovo, Kroatien, integriert, während die Ingenieurkompetenz bei der Schwarte-Gruppe in Allenstein verbleibt und ausgebaut wird.

Das Unternehmen begründet die Entlassungen mit den hohen Energie-, Infrastruktur- und Arbeitskosten sowie dem Preisdruck. Kurz gesagt, die Produktion in der Republik Polen wurde für den deutschen Konzern immer unrentabler, da die Fabrik in den letzten Jahren Verluste erwirtschaftete. Das in Allenstein verbleibende Ingenieurzentrum soll enger mit der Universität Ermland-Masuren zusammenarbeiten. Die Ingenieure sollen Edelstahlbehälter und Prozessanlagen für verschiedene Anwendungen konstruieren sowie Wartungsarbeiten vornehmen.

Die Schwarte-Gruppe hat ein Angebot für die entlassenen Mitarbeiter, das sie in Absprache mit den Gewerkschaften ausarbeitet hat. Dazu gehören Abfindungen, Unterstützungsleistungen, Umschulungsmaßnahmen, Ausbildungshilfen oder Freistellungen für die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz. Am anderen polnischen Standort von Schwarte in Köslin läuft der Betrieb vorerst wie gewohnt weiter.


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