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Geheimdienst-Ermittlungen weisen klar auf die Profi-Taucher hin – Doch haben die ein angebliches Alibi
Wie die ARD, die „Zeit“ und die „SZ“ am 14. August meldeten, erwirkte der Generalbundesanwalt beim BGH, Jens Rommel, bereits Anfang Juni einen Europäischen Haftbefehl gegen einen ukrainischen Taucher, welcher unter dem dringenden Verdacht steht, an der Sprengung der beiden Nord-Stream-Pipelines am 26. September 2022 beteiligt gewesen zu sein.
Der 44 Jahre alte Wolodymyr Z. soll auf dem Beifahrersitz eines weißen Citroën-Transporters gesessen haben, der am 8. September auf der Insel Rügen geblitzt wurde und vermutlich Tauchausrüstungen sowie Sprengladungen in den Hafen von Wiek brachte, wo die Jacht „Andromeda“ wartete. Das ist das 15 Meter lange Boot vom Typ Bavaria C50, mit dem angeblich ein sechsköpfiger Sabotagetrupp zu den Rohrleitungen auf dem Meeresgrund bei Bornholm segelte. Zudem wird der Ukrainer offenbar noch durch weitere Indizien wie Login-Daten von Mobiltelefonen und Hinweise des niederländischen Militärgeheimdienstes MIVD an den BND belastet. Es steht den Medienberichten zufolge fest, dass er Taucherfahrung besitzt und zudem ausgebildeter Servicetechniker für Tauchausrüstungen ist.
Allerdings konnte der Haftbefehl wegen des Vorwurfes der „Vorsätzlichen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion“ und „Verfassungsfeindlichen Sabotage“ bislang nicht vollstreckt werden. Die polnischen Behörden ließen Z., der zuletzt in Pruszków bei Warschau wohnte und als Heizungs- und Klimaanlagenmonteur arbeitete, trotz des Festnahmeersuchens aus Deutschland unbehelligt, so-dass er sich nach einer sehr unbedachten Kontaktaufnahme durch deutsche Medienvertreter mit unbekanntem Ziel absetzen konnte. Auch sonst verhielten sich die polnischen Sicherheitsorgane wenig kooperativ. So verweigerten sie die Herausgabe der Aufnahmen der Überwachungskameras im Hafen von Kolberg unter fadenscheinigen Vorwänden.
Aufgrund ihrer engen Bekanntschaft mit Z. und geheimdienstlicher Informationen aus dem Ausland geriet auch das Ehepaar Ewgen und Switlana U., das die Tauchschule Scuba betreibt, in den Fokus der deutschen Ermittler. Da das Paar in Kiew lebt, haben Europäische Haftbefehle dort keine Gültigkeit. Z. hat angeblich in dem Unternehmen der beiden Ukrainer als Tauchlehrer gearbeitet. Switlana gilt als glühende Patriotin und organisierte bereits Geldsammlungen für die ukrainische Armee. Ewgen wiederum präsentiert auf der Internetseite seiner Tauchschule stolz diverse Zertifikate, welche ihn als „TEC Deep Diver“ ausweisen. Allerdings behauptet das Paar zur Zeit des Anschlags 2022 in Bulgarien gewesen zu sein.
Wenn es tatsächlich Ukrainer waren, welche die Nord-Stream-Pipelines gesprengt haben, kam der Befehl dazu von Präsident Wolodymyr Selenskyj beziehungsweise vom damaligen Oberbefehlshaber der Streitkräfte Walerij Saluschnyj? Oder handelte der Sabotagetrupp auf eigene Faust? Einem aktuellen Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge traf ersteres zu. Allerdings basieren die Behauptungen der US-Zeitung nur auf der Aussage von vier angeblichen ukrainischen Geheimdienstlern, die alle anonym bleiben.