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Für die Jüngsten veranstaltete das Kopernikushaus in Allenstein „Sommerspiele mit der deutschen Sprache“
Die „Sommerspiele mit der deutschen Sprache“ sind fester Bestandteil der Veranstaltungen der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM), die schon zum neunten Mal organisiert wurden. Die Veranstaltung richtet sich an die jüngsten Mitglieder der Deutschen Minderheit. Die Kinder beteiligten sich an der diesjährigen Ferienveranstaltung wie immer mit großem Engagement an den Freizeit- und Kulturangeboten. Auch die Eltern gaben positive Rückmeldungen zu dem Projekt, was für die AGDM einen doppelten Erfolg bedeutet. Deswegen versuchen die Veranstalter zu beweisen, dass auch die jüngste Altersgruppe sehr aktiv und bereit ist, Aktivitäten zu unternehmen, die darauf abzielen, ihren Sinn für die nationale und kulturelle Identität zu wecken oder zu vertiefen.
15 Teilnehmer und ihre Betreuer haben sich regelmäßig zwischen 9 und 15 Uhr im Haus Kopernikus, dem Sitz der AGDM in Allenstein, getroffen. Den Kindern wurden Sprachspiele, Bastelarbeiten, Lieder, Bewegungsmöglichkeiten mit Musik und Geschichten angeboten. Das Hauptthema hieß diesmal „Rund um das Jahr“. Die Teilnehmer haben sich mit den Bezeichnungen von Wochentagen, Monaten, Jahreszeiten und den damit verbundenen Aktivitäten auseinandergesetzt, um ihre Deutschkenntnisse voranzubringen. Dabei half auch die Geschichte „Die kleine Raupe Nimmersatt“, zu der Sprachaufgaben vorbereitet wurden.
Im Rahmen der Berührung mit der Regionalgeschichte haben die Kinder mit der Reiseleiterin das Museum für Volksarchitektur – den Ethnographischen Park – besucht. Die jungen Teilnehmer waren von den Objekten im Freilichtmuseum begeistert, das 1913 gegründet worden war. Eine zusätzliche Attraktion war die Darstellung des volkstümlichen Kunsthandwerks mittels eines Webstuhls.
Ausflug nach Hohenstein
Außerdem hatten die Kinder die Gelegenheit, die Wanderausstellung mit dem Titel „Meine und deine Nachbarn: die Galerie von Masurenporträts“ zu besuchen, die derzeit in Hohenstein präsentiert wird. Wie leben die Masuren? Was sind sie von Beruf? Welche Kleidung tragen sie? In der Fotoausstellung werden unter anderem diese Fragen beantwortet.
Die Idee zu dieser einzigartigen Ausstellung stammt von dem masurischen Historiker Waldemar Mierzwa, dessen Wunsch es war, ein Panorama zu schaffen, das die Komplexität der masurischen Gemeinschaft zeigt. Zu dieser Minderheit, die in Ostpreußen lebt, gehören Hausfrauen, Kraftfahrer, Fischer, also Berufe, die traditionell mit der Region verbunden sind. Die ausgestellten Fotografien sind zweifellos von unschätzbarem Wert und ein Zeugnis der Geschichte. Ihre Protagonisten haben sie fast zwei Jahre lang eingesandt. Es ist erwähnenswert, dass der jüngste Masure drei Monate alt ist und mit seinem Großvater und Vater abgebildet ist. Die älteste Frau, die fotografiert wurde, ist 95 Jahre alt.
Der lebendige Geschichtsunterricht in Hohenstein bleibt lange in der Erinnerung von Projektteilnehmern haften. Darüber hinaus nahmen die Kinder auch an kreativen Werkstätten teil, die nach der Methode von Segni Mossi abliefen. Es handelte sich um eine Reihe von Experimenten, in deren Mittelpunkt Kunst, Musik und Bewegung standen.
Die kleinen Projektteilnehmer malten mit ihren ganzen Körpern und versuchten bei den Spielen alle Sinne zu aktivieren. Das Ziel war es, in sich selbst hineinzuschauen, sich zu entspannen sowie einen Beitrag zur emotionalen Selbstentwicklung zu leisten. Zu betonen ist, dass alle Aktivitäten im Projekt „Sommerspiele mit der deutschen Sprache“ darauf ausgerichtet waren, ein Bewusstsein der nationalen Identität zu vertiefen, Deutschkenntnisse zu verbessern, das kulturelle Erbe der Region weiterzugeben und die jüngste Generation der AGDM zu fördern.
Das Projekt wird finanziert aus Mitteln des Ministers für Inneres und Verwaltung in Warschau, des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit, Familie und Soziales sowie des deutschen Generalkonsulats in Danzig.