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Ein abwechslungsreiches Programm – Die AGDM lud Kinder zum traditionellen Ferienprogramm ein
In der ersten Woche der Sommerferien fanden erneut „Sommerspiele mit der deutschen Sprache“ der Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM) statt. Die Initiative, die bereits seit 2014 regelmäßig organisiert wird, richtet sich an Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren und verfolgt das Ziel, ihnen spielerisch die deutsche Sprache näherzubringen, ihre Kreativität zu fördern und das kulturelle Bewusstsein zu stärken.
Eine Woche lang traf sich eine Gruppe von Kindern täglich im Haus Kopernikus, begleitet von zwei engagierten Deutschlehrkräften, die ein abwechslungsreiches Programm vorbereitet hatten. Im Mittelpunkt standen Lern- und Bewegungsspiele, die auf natürliche Weise die Sprachkompetenz der Kinder stärkten. Neben klassischen Arbeitsblättern und Zuordnungsaufgaben kamen auch viele interaktive Methoden zum Einsatz.
Besonders beliebt waren Sprachspiele mit dem bunten Animationstuch sowie das digitale Bildungsspiel „Superhelden-Campus“ des Goethe-Instituts, bei dem die Kinder in die Rolle von Superhelden schlüpfen und gemeinsam eine abenteuerliche Mission gegen den bösen Skorpion bestehen müssen. Dabei erweitern sie spielerisch ihren Wortschatz und lernen, komplexe Aufgabenstellungen in der Fremdsprache zu bewältigen.
Ein weiterer Programmpunkt war eine Bastel-Arbeitsgruppe, in der die Kinder zum Thema „Zimmer und Räume“ ihre eigenen Häuser aus Karton gestalteten, sie bemalten und mit deutschen Begriffen beschrifteten. Die Teamarbeit fördert nicht nur sprachliche, sondern auch soziale Kompetenzen.
Ein besonderes Augenmerk legt das Projekt auf die regionale Identität und Geschichte. Während eines Stadtspaziergangs begaben sich die Kinder auf Spurensuche der deutschen Vergangenheit Allensteins. Sie besichtigten unter anderem Teile des alten Abwassersystems, ein historisches Metzgereigebäude und lernten Interessantes über die Stadtentwicklung zur Zeit des Bürgermeisters Oskar Belian und des Stadtrats Karl Roensch.
Auf den Spuren der Geschichte
Die Kinder erfuhren, dass sich Allenstein um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert rasant entwickelt hatte: Es entstanden Kasernen, Eisenbahnlinien, neue Schulen, Kirchen, das Gaswerk, ein modernes Wasser- und Abwassersystem sowie ein eigenes Wasserkraftwerk, das unter anderem die städtische Straßenbahn versorgte.
Ein Abenteuer war der Ganztagesausflug ins historische Töpferdorf in Königlich Steinau bei Neidenburg. Dort erhielten die Kinder faszinierende Einblicke in alte Handwerksberufe. In liebevoll rekonstruierten Werkstätten konnten sie sehen, wie Töpfer und Schmiede früher gearbeitet haben. Anschließend versuchten sie selbst, Tongefäße zu fertigen. Die Jüngsten besuchten eine Töpferei, ein Herbarium, eine masurische Schmiede, eine historische Scheune mit traditionellen Haushalts- und Landwirtschaftsgeräten sowie das Museum „Schätze der Erde“, das eine beeindruckende Sammlung von Fossilien und Mineralien präsentiert. Der Tag endete mit einem spannenden Geländespiel im „Garten Eden“, einem botanischen Areal mit mehreren tausend Pflanzenarten.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch beim regionalen Fernsehsender, bei dem die Kinder die Gelegenheit hatten, ihr Projekt vorzustellen. Die Reporter führten Interviews mit den Betreuern und den Kindern, um zu erfahren, wie das Programm abläuft und wie auf spielerische Weise Deutsch vermittelt wird. Aus dem Besuch entstand ein Videobeitrag für die regionale Nachrichtensendung, der bei den Familien große Begeisterung auslöste und dem Projekt zusätzliche Aufmerksamkeit schenkte.
Die „Sommerspiele mit der deutschen Sprache“ wären ohne die langjährige Unterstützung des polnischen Innenministeriums, des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales sowie des Deutschen Generalkonsulats in Danzig nicht möglich. Dank dieser verlässlichen Förderung kann die AGDM jedes Jahr eine erlebnisreiche, pädagogisch wertvolle Ferienwoche gestalten.