Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Selten hat ein Festredner die Gastgeber einer Veranstaltung so düpiert wie der Bundespräsident am vergangenen Donnerstag. Anlässlich der Einweihung des wiederaufgebauten Turms der Potsdamer Garnisonkirche (siehe Seite 5) erklärte das Staatsoberhaupt: „So wie der Wiederaufbau des Turmes legitim war und bleibt und der Stadt etwas Gutes hinzufügt, so sollte meines Erachtens auch das (aus DDR-Zeiten überlieferte – die Red.) Rechenzentrum erhalten bleiben.“ Damit schlug sich Steinmeier, immerhin Schirmherr des Projektes, auf die Seite der wenigen, aber lautstarken Gegner eines Wiederaufbaus des Gotteshauses. Und dies, obwohl die Wiederherstellung der historischen Innenstadt samt Garnisonkirche seit den frühen 90er Jahren offizielles Ziel der stets von Sozialdemokraten geführten Potsdamer Stadt- und Landespolitik ist!
Auch sonst war Steinmeiers Rede zum Kopfschütteln. Sowohl für die Garnisonkirche als auch für den preußischen Staat, dessen Symbol das Gotteshaus einst war, listete er nur die üblichen Negativklischees wie „Militarismus und Nationalismus“ oder die Verherrlichung von Krieg und bedingungslosem Gehorsam auf. Positive Aspekte, zum Beispiel, dass zahlreiche Offiziere des militärischen Widerstands gegen Hitler Glieder der Ganisonkirchengemeinde waren, verschwieg Steinmeier.
Was wenig wundert, ist das Ausblenden der historischen Verdienste des Hohenzollernstaats – wie die Einführung der allgemeinen Schulpflicht und eines vorbildlichen Rechtssystems oder die Begründung des modernen Sozialstaats und erst recht die wegweisende Migrationspolitik – doch stets die Grundlage aller antipreußischen Ressentiments. Würden Steinmeier und all die anderen Preußengegner auch nur ansatzweise darauf eingehen, würde ihre Kritik an der Wiederherstellung der Garnisonkirche umgehend gegenstandslos werden.
Die Verantwortlichen des Wiederaufbaus sollten sich indes gut überlegen, ob sie sich weiter mit einem Schirmherrn schmücken wollen, der ihnen derart offen in den Rücken fällt.
Peter Faethe am 28.08.24, 12:04 Uhr
Steinmeier möchte, dass die deutschen Städtebilder vom Air Marshall Harris und vom Gen. Ulbricht bestimmt werden.