14.10.2024

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Im Kampf Harris gegen Trump steigt nun auch Ex-US-Präsident Obama in den Ring, um die blasse Kandidatin Harris vor Trumps Urgewalt zu schützen
The Times of IndiaIm Kampf Harris gegen Trump steigt nun auch Ex-US-Präsident Obama in den Ring, um die blasse Kandidatin Harris vor Trumps Urgewalt zu schützen

Kommentar

Sticht Obama als Trumpf gegen Joker Trump?

Der Kampf ums Weiße Haus bei den anstehenden US-Wahlen im November nimmt immer kuriosere Züge an. Wer hat die besten Karten zum Sieg? Wer das beste Blatt auf der Hand? Oder entscheidet jetzt ein vermeintlich „Ass-ähnlicher Bube", den die Vize-Präsidentin plötzlich aus dem Ärmel zaubert?

Jens Eichler
10.10.2024

Keine vier Wochen mehr bis zur Wahl in den Vereinigten Staaten von Amerika. Und dennoch ist es gefühlt irgendwie recht ruhig. In den USA wie auch hierzulande. Verkündeten hiesige Medien noch vor Kurzem den Weltuntergang bei der Wiederwahl des Republikaners Donald Trump, taucht das Thema samt Befürchtung nur noch rudimentär auf. Aber auch die anfängliche Euphorie um Vizepräsidentin Kamala Harris, die fast geräuschlos im Ruckzuck-Verfahren gegen den noch US-Präsidenten Joe Biden als Kandidatin ausgetauscht wurde, hat sich eher gelegt.

Oder trügt der Eindruck? Nicht wirklich. Einerseits hat man sich nämlich an die verbalen Ausfälle, die Beleidigungen, Entgleisungen und Pöbeleien seitens Trump so gewöhnt, dass selbst die Nachricht einer neuen Unflätigkeit oder gar die einer neuen Grapsch-Attacke nicht weiter verwundern würde. „So ist er halt, unser Donald“, würden wohl viele sagen – und ihn trotzdem wählen.

Und Kamala Harris? Die grinst und lächelt sich durchs Land, hält hier und da, wie ihr Kontrahent ebenso, ein paar Wahlkampfreden, allerdings ohne konkreten Inhalt. Selbst ihr wohlgestimmte Medien wie die „New York Times“ oder der TV-Sender CNN werden langsam ungeduldig und fragen: „Was will Kamala? Bei Wirtschaftsthemen, in der Finanzpolitik, in der Steuerpolitik, in der Arbeitsmarktpolitik ...?“ Bisher kommen von ihr nette Worte, hohle Phrasen – aber nichts wirklich Inhaltliches.

Schaut man sich die Umfragen der beiden Kandidaten an, so zeigt sich aktuell ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wo Trump hier um zwei Prozent führt, liegt Harris dort wiederum zwei Pünktchen vorn. Somit wird deutlich: Die Wahl entscheidet sich in den sogenannten Swing States, also US-Bundesstaaten, die mal demokratisch und mal republikanisch votieren. Allen voran das im Nordosten gelegene Pennsylvania ist laut Insidern diesmal der Staat der Staaten. Hier wird laut Demoskopen die Wahl am 5. November entschieden. Und weil das so ist, herrscht eben auch weitestgehend Ruhe. Harris und Trump meiden derzeit jedes überflüssige Mikrofon. Bloß nichts Falsches sagen. Denn das könnte der alles entscheidende Fehler sein. Und so ist die Phrasendrescherei einer nachweislich intelligenten Kamala Harris wohl pures Kalkül. Ihre Wahlkampfmanager nennen es Fehlervermeidungstaktik. Bloß nicht dahin gehen, wo es für einen Politiker vielleicht wehtun könnte. Passiv bleiben und lächeln. Kein Unvermögen, sondern taktischer Vorsatz.

Das gilt auch für Trump. Dass er seine Kontrahentin mit Worten belegt, deren Gebrauch alle normalen Eltern ihren Kindern strikt verbieten würden – geschenkt. „Donner-Donald“ ist wie er ist, ohne Manieren, der die Lüge fast zur Kunst stilisiert hat. Aber auch er schießt nicht (noch) weiter übers Ziel hinaus. Seine größte Angst: Der Prozess rund um seine Rolle beim Sturm aufs Capitol. Die zuständige Richterin Chutkan jedenfalls ist festen Willens, Trump nicht davonkommen zu lassen. Ungeschwärzte Passagen dokumentieren beispielsweise Trumps Reaktion, als die Chaoten seinen Vize Mike Pence aufknüpfen wollten. „So what!“ (Na und?) war das einzige, was Trump dazu einfiel. Okay, das sagt viel über seinen Charakter aus.
Also heißt das aktuelle Kandidatenspiel: Wer den ersten Fehler macht, hat verloren. Und wer nichts macht, kann auch nichts falsch machen. Darin jedenfalls kennt sich Harris angeblich bestens aus, der ja nachgesagt wird, als Vizepräsidentin eher wenig getan zu haben.

Doch jetzt ist ihren Wahlkampfstrategen etwas Kluges eingefallen. Statt sie schiebt man lieber jemand anderen ins Rampenlicht. Jemanden, der zwar nicht zur Wahl steht, aber dafür sehr beliebt ist, der Wähler (vor allem Unentschlossene) mobilisieren kann und der dennoch kräftig vom Leder ziehen darf: Expräsident Barak Obama. Der wird mit seinem Charme vorgeschickt, während Kamala weiter im Hintergrund lächelt.

Und Trump? Der hat so einen Trumpf nicht. Denn alle Republikaner mit etwas Leuchtkraft sind entschieden gegen ihn – allen voran die Familie Bush, Mitt Romney und ebenso Familie Cheney –, oder aber Trump hat sie alle eigenhändig vergrault. Bleibt die Frage: Sticht der Obama-Trumpf für Harris, wenn Trump als Joker blankzieht?


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Kommentare

Kersti Wolnow am 10.10.24, 06:49 Uhr

Ich habe mir gerade das Gespräch von Elon Musk und Tucker Carlsson angesehen, in dem ersterer auf die Frage, ob die Gegenseite Kamala Harris vor den Wahlen umbringen will, lachte und antwortete, daß das keinen Sinn machte, weil sich die hinter ihr stehende Kraft eine neue Marionette suchen würde. Er sprach von ca. 100 Leuten hinter dem Präsidenten, die dessen Kurs bestimmen. Damit ist alles gesagt oder ist das eine von vielen Verschwörungstheorien, von denen wir gehört und die sich heute alle bewahrheitet haben? Er sprach auch von einer Liste mit Epsteinkunden, die unter einer Trump-Regierung veröffentlicht werden soll, damit die Justiz endlich handelt.

Es ist nicht einfach ein Wahlkampf wie jeder andere, denn da geht es um mehr. Vielleicht erfahren wir unter Trump dann endlich, wer J.F. Kennedy wirklich umgebracht hat? In seiner letzten Amtszeit hat er eine Offenlegung zwar versprochen, aber nicht umsetzen können/dürfen.

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