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Der Großteil wird im von Russland besetzten Osten vermutet – Oder ist alles nur ein Bluff von Selenskyj?
Trotz des Eklats beim Treffen des US-Präsidenten Donald Trump und Vize J.D. Vance mit dem ukrainischen Staatsoberhaupt Wolodymyr Selenskyj steht die Unterzeichnung des „Bilateralen Abkommens zur Festlegung der Bedingungen für einen Wiederaufbau-Investitionsfonds“ unmittelbar bevor. Dessen Kern bildet der Punkt Drei, in dem es heißt: „Die Regierung der Ukraine wird dem Fonds 50 Prozent aller Einnahmen aus der zukünftigen Monetarisierung aller relevanten natürlichen Ressourcen im Besitz der ukrainischen Regierung ... beisteuern, definiert als Lagerstätten von Mineralien, Kohlenwasserstoffen, Öl, Erdgas und anderen gewinnbaren Materialien.“
Trump interpretiert diesen Passus gerne so, dass er den USA ermögliche, ihr Geld zurückzuerhalten, welches sie seit dem russischen Einmarsch vom Februar 2022 in die Ukraine gepumpt haben. Tatsächlich geht es aber – wie der Name der Abmachung auch besagt – nicht um die Erstattung amerikanischer Steuergelder, sondern um die Finanzierung des vermutlich um die 500 Milliarden Euro teuren Wiederaufbaus der Ukraine, wobei Investoren und Unternehmen aus den Vereinigten Staaten die Hauptnutznießer des Ganzen sein sollen. Außerdem besteht der Zweck des Fonds darin, für eine strategische Absicherung der Ukraine zu sorgen. Hierzu erklärte Vance: „Wenn ich verhindern will, dass Putin wieder in die Ukraine einmarschiert, dann ist die beste Sicherheitsgarantie, den Amerikanern wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen.“ Durch diese „ökonomische Vorwärtsverteidigung“ könnte die Ukraine dann allerdings zu einem Protektorat Washingtons mutieren.
Dabei zielt das Abkommen, in dem auch von einer langfristigen Bindung der Ukraine an die USA die Rede ist, aber nicht nur gegen Russland. Vielmehr liegt sein Sinn parallel darin, der Volksrepublik China als weltpolitischem Hauptkonkurrenten Washingtons den Zugriff auf die ukrainischen Rohstoffe zu verwehren. Das Gleiche gilt für die Europäische Union, der die USA ebenfalls zuvorkommen möchten. Allerdings bleibt fraglich, ob die Ukraine tatsächlich über derart viele Bodenschätze verfügt, wie man im Weißen Haus und an der Wallstreet glaubt.
Geheimnis – wo liegt das Lithium?
Auf den ersten Blick wirkt das Bild auf jeden Fall beeindruckend: Mehr als einhundert verschiedene Rohstoffe von A wie Aluminium bis Z wie Zirkonium soll es in der Ukraine geben, so die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages, welche den Gesamtwert der Vorkommen Ende 2023 auf bis zu elf Billionen Euro schätzten, während das Wirtschaftsmagazin „Forbes“ sogar auf 14,8 Billionen Dollar kam. Damit könnte die Ukraine über rund fünf Prozent der weltweiten Ressourcen an Mineralien und Seltenen Erden verfügen. Und bei Kohle und Erdöl sowie Erdgas belegt sie hinsichtlich der geschätzten Ergiebigkeit ihrer Lagerstätten den zweiten Platz in ganz Europa.
Etliche der nachweislich vorhandenen oder vermuteten ukrainischen Rohstoffe sind strategisch wichtig, weil sie für die Produktion von Katalysatoren, Lasern, Magneten, hochfesten Metalllegierungen, Solarzellen und anderen Dingen benötigt werden. Hierzu zählen insbesondere Beryllium, Chrom, Kobalt, Magnesium, Mangan, Molybdän, Niob und Titan sowie Seltene Erden wie Cer, Neodym und Yttrium. Ebenso spielen die Lithiumvorkommen in der Ukraine eine zentrale Rolle, denn das Leichtmetall ist unverzichtbar für den Übergang zur Elektromobilität. Wo das Lithium in der Ukraine genau ansteht, unterliegt teilweise der Geheimhaltung. Dennoch schätzen Experten die Menge der Lithium-Reserven in dem osteuropäischen Land auf bis zu fünf Millionen Tonnen.
Ungereimtheiten machen stutzig
Allerdings – und das ist der Haken – befinden sich viele der ergiebigsten Lagerstätten im Osten oder Südosten der Ukraine, also derzeit in russischer Hand. Zudem wurde die Erschließung der ukrainischen Schiefergasvorkommen durch die US-Unternehmen Chevron und Exxon bereits 2016 aus Effektivitätsgründen eingestellt. Und auch die angeblich so reichen Vorkommen an Seltenen Erden könnten sich als Fata Morgana erweisen. Immerhin verortete der United States Geological Survey (USGS) des Innenministeriums in Washington die größten diesbezüglichen Reserven bislang in China, Vietnam, Brasilien, Russland und Grönland, während die Ukraine in den entsprechenden USGS-Datenbanken überhaupt nicht auftaucht. Kiew spricht hingegen von sechs Lagerstätten, wobei etliche Rohstoff-Experten die Frage aufwerfen, warum die finanziell chronisch klamme Ukraine nicht schon vor Jahrzehnten auf die Idee gekommen sei, diese auszubeuten.
Insofern könnte Selenskyj also teilweise geblufft haben, als er in seinem „Siegesplan“ vom Oktober 2024 die natürlichen Ressourcen der Ukraine pries und als Köder anbot. Wenn dem so wäre, dann würden am Ende die USA als die Genarrten dastehen.
Manfred Kaiser am 13.03.25, 14:33 Uhr
Der Wert der Rohstoffvorkommen wird grenzenlos überschätzt.Es gibt dazu auch eine Stellungnahme der geol. Bundesanstalt.Vermutlich sind die Wertangaben sofern sie überhaupt etwas mit der Realität zu tun haben auf das Endprodukt bezogen .Man muß da aber die Herstellkosten abrechnen ,und da verbleiben dann höchstens 5% Gewinn von dem dann vielleicht 2% als Steuer für den Staat abfallen.