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Ökologen warnen vor den negativen Folgen für den städtischen Raum – Stadtpräsident sagte Neupflanzungen zu
Allenstein bereitet den Bau einer neuen Straßenbahnlinie vor. Dafür wurden 1500 Bäume gefällt. Die Abholzung erregt die Gemüter der Bewohner und Lokalpolitiker, vor allem, weil immer mehr Grün aus dem Stadtraum verschwindet und Flächen für den Bau von neuen Wohnblöcken genutzt werden.
Wie Ökologen betonen, produzieren Bäume Sauerstoff, befeuchten und reinigen die Luft und erleichtern die Wasserspeicherung. Grünanlagen haben auch eine klimatische Funktion, denn Parks und städtische Wälder reduzieren den Effekt der städtischen Wärmeinsel, der an heißen Sommertagen besonders belastend sein kann. Dann kann der Temperaturunterschied zwischen den Stadtzentren, in denen es relativ wenig Grün gibt, und den Vororten bis zu vier Grad Celsius erreichen. Der Stadtpräsident Piotr Grzymowicz kündigte an, dass bei der Errichtung der geplanten Straßenbahnlinie neue Setzlinge gepflanzt würden.
„Ich habe erklärt, dass die Bäume, die im Zusammenhang mit den laufenden Investitionen gefällt werden, im Verhältnis zwei zu eins kompensiert werden“, sagte Grzymowicz: „Das wird auch bei dieser Investition der Fall sein. Nach dem Kompensierungsplan sollen zirka 2600 neue Baumarten, darunter Ahorne, Linden, Eichen sowie Birn- und Apfelbäume gepflanzt werden.“
Die Setzlinge sollen sowohl in der Stadtmitte als auch in verschiedenen Stadtvierteln auf unbebauten Flächen gepflanzt werden. Umweltexperten kritisieren, dass die Funktion des Wasserrückhalts, der Luftkühlung und der Sauerstoffproduktion von großen, robusten Bäumen erfüllt würden. Um den Sauerstoff zu erhalten, den eine große Buche produziert, müssten etwa 1700 zehnjährige Buchensetzlinge gepflanzt werden.
Wie man erkennen kann, sorgt der Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Allenstein einerseits für komfortableres, schnelleres und effizienteres Reisen zwischen den Stadtteilen, andererseits trägt er aber auch zur Umweltbelastung bei. Wie in ähnlichen Situationen verbessern Investitionen in den technologischen Fortschritt zwar den Lebenskomfort der Einwohner, greifen aber andererseits in die Natur ein und verändern sie dauerhaft, was nicht ohne Folgen für den Menschen bleibt.
Der Ausbau der Straßenbahninfrastruktur sieht die Errichtung von 13 neuen Haltestellen vor. Die Strecke wird in der Wilczyńskiego-Straße enden, wo sich eine vierspurige Endhaltestelle sowie ein Fahrradabstellplatz und ein Parkplatz für 50 Autos befinden werden. Im weiteren Verlauf werden die Gleise entlang der Straßen Krasickiego und Synów Pułku sowie der Allee Wyszyńskiego und der Kleebergerstraße verlegt, wo sie an der Kreuzung mit der Roonstraße an das bestehende Gleissystem angeschlossen werden. Die neue doppelgleisige Strecke wird sechs Kilometer lang und die Arbeiten sollen
drei Jahre dauern.