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Tourismus

Urlauberandrang an der samländischen Ostseeküste

Das modernisierte Seebad Cranz holt gegenüber Rauschen enorm auf. In diesem Sommer war es weitgehend ausgebucht

Jurij Tschernyschew
15.10.2020

Vor einigen Jahren hatte das Zentrum von Cranz das Aussehen einer provinziellen schäbigen Stadt. An einen Kurort erinnerten nur die Promenade und der Strand. Gegenüber der gepflegten und sich aktiv entwickelnden Rauschener Infrastruktur hatte Cranz immer das Nachsehen. 

Das hat sich inzwischen grundlegend verändert. Die zentrale Hauptstraße des Kurorts ist zu einer Fußgängerzone geworden. Eine attraktive und belebte Promenade mit Cafés und Restaurants lockt viele Touristen an, von den Hausfassaden „schauen“ bunte Bilder von Katzen, die zu einem Symbol von Cranz geworden sind, herab. Neue Lampen wurden installiert und Fußgängerwege gepflastert. Im Zentrum gibt es nun Bänke, Blumenbeete und Skulpturen. Die rotierende Skulptur einer Katze ist wohlbekannt. Es gibt eine Skulpturengruppe in der Nähe der Promenade. Hier werden die Passanten von einer Meerjungfrau, Kindern mit Vögeln und spielenden Kindern angezogen. Vor Kurzem wurde eine weitere ungewöhnliche Skulptur aufgestellt, die einer Touristen mit Koffer und Mobiltelefon. Auf dem Koffer sitzt eine Katze. Die Skulptur wurde aus Glasfaserkunststoff mit einer Beschichtung aus oxidierter Bronze hergestellt. 

In diesem Jahr wurde die Saison in Cranz erstmals offiziell bis September verlängert. Der Kurort ist bei Urlaubern sehr gefragt. Die Hotels haben fast keine freien Zimmer, für den Herbst wurden Zimmer von Gästen aus Russland reserviert. Im Oktober wird es auch einen Zustrom von Reisenden geben, von denen einige auf Reisen gehen werden, die im Rahmen von Rabattaktionen gekauft wurden. Dies hat zu einem Preisanstieg für Touristengutscheine für das Königsberger Gebiet geführt. Die Mieten für Wohnungen in Cranz sind um 20 Prozent höher als im Vorjahr. Der Touristenboom führte zu einer noch stärkeren Verkehrsbelastung auf den Straßen der Stadt. Die städtischen Behörden erwägen, die Einreise ins Zentrum zu verbieten oder sie für alle außer den Anwohnern kostenpflichtig zu machen. Außerhalb des Zentrums könnten dafür Parkplätze entstehen. 

Darüber hinaus gibt es seit Kurzem eine Station für Elektroräder, und die Infrastruktur von Radwegen und Fußgängerzonen ist im Aufbau. Insbesondere in der Nähe des Cranzer Stadtparks wird eine neue Wanderzone geschaffen – Wege aus Holzbelag mit einer Länge von 735 Metern. Sie werden auf Stelzen angebracht, um die Grünanlagen nicht zu beschädigen. Das Projekt umfasst auch das Aufstellen von Bänken und Beleuchtungskörpern sowie das Anlegen von Fahrradparkplätzen. Die Verwaltung des Resorts hat noch viele weitere Ideen, die in naher Zukunft umgesetzt werden können. 


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Kommentare

sitra achra am 15.10.20, 11:06 Uhr

Den Russen geht es wohl besser, als man hierzulande wahrhaben will. Wenn es bei uns den Bach runtergeht, und das ist bei der derzeitigen Lage nicht auszuschließen, werden wohl etliche mit ihren Familien dort Asylanträge stellen.

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