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Die deutsche Muttersprache steht von vielen Seiten unter Druck: Schludrigkeit legt die Grundlage für den Verfall, knallharte Ideologie bis hin zur Groteske vollendet das Zerrüttungswerk
Sprachen spielen eine unverzichtbare Rolle, wenn es um die Erhaltung der nationalen Identität in einer globalisierten Welt geht. Gleichzeitig ermöglicht die Muttersprache die individuelle Identitätsbildung, indem sie Vertrautheit, Sicherheit und Orientierung bietet. Daraus ergibt sich, dass Eingriffe in das Sprachverhalten, beispielsweise in Form von Sprachverboten oder aufgezwungenen Sprachregelungen, negative Folgen für den Einzelnen und die Gesellschaft haben. Dennoch nehmen politische Aktivitäten, welche auf eine Veränderung der traditionell verwendeten Sprachen abzielen, kontinuierlich zu. Dahinter steckt das Bestreben „progressiver“ Kreise, mehr Macht zu erlangen, indem sie das auf Sprache basierende Bewusstsein der Menschen manipulieren. Dabei kommen verschiedene Vorgehensweisen zum Einsatz.
Zunächst werden Bedingungen geschaffen, die zum Niedergang der ursprünglich gesprochenen Sprache führen. Hierzu gehört die Duldung oder Förderung der Verbreitung fremdsprachlicher Elemente. Im Deutschen sind das insbesondere echte oder angebliche Anglizismen, vereinfachende Neuschöpfungen beziehungsweise Abkürzungen aus dem Internet sowie Elemente der sogenannten Jugendsprache, welche mittlerweile fast immer orientalischen Idiomen wie dem Arabischen oder Türkischen entlehnt werden.
Wortverbote und Irrsinnsvokabeln
Zum Sprachverfall führt darüber hinaus auch der schludrige Stil vieler selbst ernannter „Qualitätsmedien“. So belehrte die „Süddeutsche Zeitung“ ihre Leser: „Vor Erkältungsinfekten schützt vitaminreiche Kleidung.“ Ebenso verheerende Wirkung entfalten die Sprachpirouetten mancher Akademiker, denen die meisten Menschen unmöglich folgen können. Ein Beispiel hierfür ist dieser Satz in einem Gerichtsgutachten: „Der Angeklagte leidet nicht unter einer asthenischen Charakterdeformation schizophreniformer Färbung mit Randdebilität, sondern unter einer zykloid-hysterischen Kernneurose mit psychosexueller Retardierung und peristatisch induzierter Oligophrenie.“
Zudem grassieren unzählige Sprachverbote – angeblich um Diskriminierung zu verhindern und gegen „rassistische Ressentiments“ aus der Kolonialzeit vorzugehen. Indianer dürfen nicht mehr „Indianer“ genannt werden, und Eskimos nicht mehr „Eskimos“. Tabu sind des Weiteren die Mohren samt ihren Köpfen – und das Wort „Neger“ sowieso. Der neue Sprachwahnsinn geht aber noch weiter: In den USA warnt das Nationalarchiv in Washington davor, dass etliche Dokumente aus der Gründerzeit der Vereinigten Staaten wie die Unabhängigkeitserklärung von 1776 „rassistische, sexistische, behindertenfeindliche, frauenfeindliche und fremdenfeindliche Meinungen und Haltungen“ zum Ausdruck brächten oder anderweitig „diskriminierend und ausgrenzend“ daherkämen. Und hierzulande schlug die Professorin für Anglophone Literaturen an der Universität Bayreuth Susan Arndt vor, Substantive wie Morgenland, Abendland, Dschungel, Fetisch, Häuptling, Rasse und Stamm aus dem deutschen Wortschatz zu tilgen.
Auch wird die deutsche Sprache durch Gebote verzerrt, welche Begriffe nunmehr bevorzugt zur Verwendung kommen sollen, wobei das Hauptziel dieser Vorschriften angeblich darin besteht, „Geschlechtergerechtigkeit“ zu schaffen. Tatsächlich geht es den Verfechtern der Gender-Sprache aber nur darum, der Mehrheit der Menschen die Weltsicht einer totalitären Minderheit aufzuzwingen. Dabei ist man sich für keinen Irrsinn zu schade. Davon zeugen Kreationen wie Planet*in Erde, Spatz*in, Krankenschwester*in, Samenspender*in, Prostatapatient*in, Deutsch*in, Landesschüler*innenvertreter*in, Osterhäsin, Nonnin und Sensenfrau.
Mysterium „toter Radfahrender“
Teilweise noch schlimmer erscheinen die verbalen Verrenkungen zur Umgehung des generischen Maskulinums, das bereits im Althochdeutschen für beide biologischen Geschlechter verwendet wurde. Bei „Zufußgehenden-Überwegen“ als Konsequenz aus dem Gendern des Wortes Fußgänger bleibt die Logik ebenso auf der Strecke wie bei den Formulierungen „Die Wählenden boykottierten die Wahllokale“ und „Die Studierenden schliefen im Hörsaal“. Desgleichen stellen tote Radfahrende ein medizinisches Wunder dar, welches man nur in deutschen Polizeiberichten, aber nicht in der Realität erleben kann.
Außerdem erfolgt die Manipulation unserer Sprache durch das sogenannte Framing (Rahmung). Hierbei setzen tendenziös ausgewählte Wörter einen Deutungs- oder Bedeutungsrahmen, um die Wahrnehmung und Interpretation des Empfängers der Botschaft zu beeinflussen. Linke demonstrieren stets nur, auch wenn sie dabei ganze Stadtviertel verwüsten, während Rechte grundsätzlich aufmarschieren wie weiland Hitlers braune Bataillone.
Ansonsten soll auch die Häufigkeit der Verwendung von Wörtern für Bewusstseinsveränderungen sorgen. Der Sprachwissenschaftler Holger Schmitt wies 2024 in seinem Buch „Von ‚Rechtsextremisten' und ‚Verschwörungsideologen'“ nach, dass das Wort „rechtsextrem“ von den hiesigen Staatsmedien zehnmal öfter verwendet wird als der Begriff „linksextrem“, was mit erklärt, warum die Bundesbürger die Gefahren durch den Linksextremismus systematisch unterschätzen. Die AfD hat den Umgang mit der Sprache als politisches Thema entdeckt. In ihrem Grundsatzprogramm heißt es, dass die jahrhundertelang gewachsene deutsche Sprache auch die kulturelle Identität und Werthaltungen der Deutschen codiere. Daraus resultiere die unbedingte Notwendigkeit, die Sprache unseres Volks in ihrer ursprünglichen Form zu bewahren und unter den Schutz des Grundgesetzes zu stellen.
Diese Aussage wird der AfD jedoch nun zur Last gelegt. So schrieb das von der Bundesregierung finanzierte Blatt des Deutschen Kulturrates namens „Politik & Kultur“: Die AfD mache „das Thema der deutschen Sprache ... zu einem Vehikel, um darüber hinausgehende politische Positionen wie mit einem Trojanischen Pferd weit hineinzutragen in die Mitte der Gesellschaft.“ Dabei tun linke Kreise schon seit Längerem haargenau das Gleiche – nur eben unter umgekehrten Vorzeichen.
Roland Grassl am 01.10.25, 13:50 Uhr
Dass das Gendern noch nicht zum allgemein anerkannten Sprachgebrauch zu zählen ist, machte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer unlängst deutlich, indem er die Verwendung der entsprechenden Zeichen im Kanzleramt untersagte. Damit stellt er klar, dass das Gendern aus seiner Sicht zwar uneingeschränkt privat verwendet werden kann, im öffentlichen Bereich aber keinerlei offiziellen Status genießt. Damit steht seine Maßnahme in einer Reihe mit ähnlichen Verordnungen von Bundesbildungsministerin Karin Prien und den Bundesländern Bayern und Sachsen. Kulturstaatsminister Weimer trägt damit dem Umstand Rechnung, dass sich das Gendern, seit es vor ein paar Jahren von interessierten Multiplikatoren eingeführt wurde, bei der Mehrheit der Bevölkerung sich nicht im Sprachgebrauch widerspiegelte. Dies führte auch zu entsprechenden Vorgaben des Rates für deutsche Rechtschreibung. Es ging auch um die Verbindlichkeit der deutschen Sprache und die Erfahrungen die man mit der Rechtschreibreform machte. Hier gab es dann im deutschen Sprachraum so gut wie zwei offizielle Schreibarten, da nicht alle betroffenen Länder mit einbezogen waren. Eine breite Palette offizieller und inoffizieller Sprachvarianten deren Verfechter jeweils Absolutheitsanspruch anmelden führt aber zumindest zum sprachlichen Auseinanderdriften der Gesellschaft. Diese Gedanken mögen auch eine Rolle bei der Entscheidung von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer gespielt haben.
Auch dem Duden wurde bereits vorgeworfen zu viele Modewörter, darunter auch einige umfunktionierte englische Begriffe in seinen Sprachkanon aufgenommen zu haben. Dadurch wurde das Volumen stark aufgebläht und die Richtlinienkompetenz infrage gestellt. Hierzu gibt es nun offensichtlich eine Art Gegenbewegung.