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Investoren, Forscher, die öffentliche Hand: Gewaltige Gewinne als „Nebenwirkung“ von Corona
Die COVID-19-Impfstoffe, welche vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 oder zumindest schweren beziehungsweise gar tödlichen Krankheitsverläufen schützen sollen, haben sich als wenig wirksam und relativ nebenwirkungsträchtig erwiesen. Dennoch verursachten sie erhebliche Kosten. So hat das Bundesgesundheitsministerium bislang Vakzine im Gesamtwert von 13,1 Milliarden Euro bestellt.
Das wirft die Frage nach den Profiteuren der Impfkampagne auf. Allerdings ist es schwierig, die Höhe der genauen Geldzuflüsse zu bestimmen, denn die Wertschöpfungskette bei den Corona-Präparaten bleibt nach wie vor undurchsichtig. Andererseits sind die Hersteller der Vakzine und deren Zulieferer zumeist Aktiengesellschaften, die Auskünfte über ihre Umsätze und Gewinne geben müssen. Auf dieser Grundlage hat Karsten Montag, ein Experte für Datenmanagement und Abrechnungssysteme, die folgenden Zahlen ermittelt, welche zuerst im unabhängigen Online-Magazin „Multipolar“ veröffentlicht wurden.
Der größte Gewinner der Corona-Impfkampagne in Deutschland ist zweifelsfrei das Unternehmen BioNTech SE mit seinem globalen Hauptsitz An der Goldgrube 12 in Mainz, das am 10. Oktober 2019 an die Börse ging. Wenige Wochen später lag der Kurs der BioNTech-Aktie bei 19,50 Euro und der Wert der Firma bei 4,4 Milliarden Euro. Dem folgte ein rasanter Anstieg von Umsatz und Gewinn infolge des Verkaufs des gemeinsam mit dem US-Pharmakonzern Pfizer entwickelten und vertriebenen Corona-Vakzins Comirnaty alias Tozinameran.
2021 betrug der Jahresumsatz schon knapp 19 Milliarden und der Netto-Gewinn 10,3 Milliarden Euro. Dem folgte 2022 ein Umsatz von 17,3 Milliarden und ein Gewinn von 9,4 Milliarden. Hierdurch kletterte der Aktienkurs von BioNTech zeitweise bis auf 377 Euro und der Unternehmenswert stieg auf 94 Milliarden. Damit lag er deutlich über dem der Volkswagen AG, welche 2022 immerhin der zweitgrößte Autohersteller der Welt war. Und auch nach den Einbußen des Jahres 2023 steht die BioNTech-Aktie noch bei mehr als 100 Euro, weswegen das Unternehmen jetzt etwa 24 Milliarden Euro wert ist.
Die Hauptaktionäre des Biotechnologieunternehmens sind die Zwillingsbrüder Andreas und Thomas Strüngmann sowie der BioNTech-Vorstandsvorsitzende Uğur Şahin. Die Strüngmanns, welche bereits 2008 150 Millionen in BioNTech investiert haben, hielten zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresabschlussberichts für 2022 43,3 Prozent der Aktien. Danach folgte Şahin mit 17,4 Prozent.
Die Strüngmann-Brüder hatten 2005 ihr Unternehmen Hexal an Novartis verkauft und dabei 7,5 Milliarden US-Dollar verdient. Mit einem Teil des Geldes erwarben sie Ende 2019 50,3 Prozent der BioNTech-Aktien. Durch den Kursanstieg sowie die Dividendenzahlungen und einige Teilverkäufe erzielten die beiden von 2020 bis 2022 einen Profit von mutmaßlich etwa 16 Milliarden Euro.
Şahin wiederum konnte bis Ende 2022 persönliche Gewinne von um die 5,3 Milliarden Euro verbuchen. Vor diesem Hintergrund erscheint sein Vorstandsgehalt, das sich im Geschäftsjahr 2020/21 auf 30,8 Millionen Dollar belief, geradezu bescheiden.
Allein zwei Milliarden für den Bund
An fünfter und sechster Stelle der finanziellen Nutznießer der Corona-Impfkampagne liegen die beiden Pharma- und Chemieunternehmen Merck KGaA und Evonik Industries AG. Diese stellen die Lipid-Hüllen aus Nano-Partikeln her, welche zu den unverzichtbaren Bestandteilen von mRNA-Impfstoffen wie Comirnaty zählen. Obwohl Merck und Evonik keine Auskünfte über die Umsätze und Gewinne beim Verkauf von Einzelposten aus ihrer Produktpalette geben, weisen die offengelegten Daten über „COVID-19-bedingte Umsätze“ darauf hin, dass der Profit bei jeweils einer Milliarde Euro liegen könnte.
Und weil die Unternehmensgewinne stiegen, verzeichneten auch einige Gemeinden beziehungsweise Bundesländer sowie der Bund ein Plus bei den Steuereinnahmen in Höhe von rund sieben Milliarden Euro.
Der Bund kam dabei auf etwa zwei Milliarden Euro. Davon stammte der Löwenanteil aus der Körperschaftsteuer von BioNTech, welche zur Hälfte an ihn und zur Hälfte an die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Berlin, Bayern und Sachsen-Anhalt ging, in denen das Unternehmen 2021 und 2022 präsent war. Wobei Rheinland-Pfalz hier am allermeisten erhielt, nämlich 1,4 Milliarden.
Gleichzeitig erzielten die Städte Mainz, Marburg und Idar-Oberstein enorme Mehreinnahmen aus der Gewerbesteuer, die BioNTech natürlich ebenfalls zu zahlen hatte: Mainz vereinnahmte allein 2021 1,3 Milliarden Euro, während Marburg 373 Millionen und Idar-Oberstein 250 Millionen kassierten. Deswegen konnte Mainz seine Gewerbesteuerhebesätze 2022 deutlich senken, wodurch die ortsansässigen Betriebe insgesamt fast 380 Millionen Euro sparten.