30.09.2025

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Diktatur Parallelen

Grüne als geistige SED-Erben

In Mitteldeutschland befürchten Wähler zunehmend eine „grüne DDR light“

Hagen Ritter
15.08.2025

Im ARD-„Sommerinterview“ vermied es Grünen-Co-Chef Felix Banaszak auf die Frage zur „Vaterlandsliebe“ ein klares Bekenntnis zu Deutschland geben. Der 1989 in Duisburg geborene Linksaußen-Grüne führt damit eine Tradition fort, die nicht erst mit Robert Habecks Aussage „Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht“ begonnen hat. Bereits bei der ersten gesamtdeutschen Bundestagswahl 1990 hatte die Öko-Partei mit dem Slogan „Alle reden von Deutschland. Wir reden vom Wetter“ punkten wollen. Als Resultat scheiterte die Partei an der Fünf-Prozent-Hürde und flog aus dem Bundestag.

Jahrzehnte später nun kündigt Banaszak im besagten TV-Interview eine „Präsenzoffensive im Osten“ an: Man müsse „gesamtdeutsch handeln und gesamtdeutsch denken“. Aber abgesehen von Berlin sind die östlichen Bundesländer für die Grünen seit 1990 ein eher schwieriges Terrain geblieben. Bei den Landtagswahlen im vergangenen Herbst schafften die Grünen in Sachsen nur knapp den Einzug in den Landtag. In Thüringen und Brandenburg blieb die Partei unter der Fünf-Prozent-Marke und muss sich seitdem mit der Rolle einer außerparlamentarischen Opposition begnügen. Aktuelle Umfragewerte lassen auch fraglich erscheinen, ob die Grünen im kommenden Jahr in Magdeburg und Schwerin den Einzug in den Landtag schaffen.

Grüne gelten als Verbotspartei
Offenbar als Teil seiner angekündigten Präsenzoffensive will der Co-Parteichef im Herbst in Brandenburg an der Havel ein Bürgerbüro eröffnen. Gegenüber den Parteifreunden vor Ort räumte er ein: „Ich bin Wessi durch und durch.“ Er hoffe aber, dass er durch das Büro mehr von den Lebensrealitäten in Brandenburg für seine Arbeit mitnehme.

Bereits Mitte Juli hatten zwei Kommunalpolitiker in einem Brandbrief an die Grünen-Parteispitze ihre Lebensrealitäten in Thüringen geschildert. Beide Grüne beschrieben, dass ihnen in ländlichen Regionen „abgrundtiefer Hass“ entgegenschlage. Im Wahlkampf 2024 sei es „normal“ gewesen, auf der Straße beleidigt oder bespuckt zu werden, so die beiden Grünen aus dem thüringischen Gotha.

Mittlerweile gibt es diverse Diagnosen, warum die Grünen im Osten allenfalls in den Universitätsstädten ein wenig reüssieren können. Die Partei werde als elitäre Westpartei wahrgenommen, oder aber es herrsche das Bild einer Verbotspartei vor, so zwei einschlägige Erklärungsmuster. Mitunter wird auch der Hinweis auf das weitgehende Fehlen jener Milieus bemüht, die im Westen der Republik die Stammwähler der Grünen hervorgebracht haben.

Freiheit mit bitterem Beigeschmack
Dem geschichtsbewussten Beobachter drängt sich allerdings noch eine Deutung auf, die weit weniger schmeichelhaft für die Grünen ist. Keine andere bundesdeutsche Partei ist in der Lage, im Osten der Republik so stark negative Erinnerungen an die frühere Sozialistische Einheitspartei Deutschlands zu wecken wie die Grünen. Gemeinsam ist der früheren SED wie den Grünen ein ins Totalitäre gehendes Bemühen, die Entscheidungsfreiheit der Bürger von Staatswegen einzuschränken, dem Bürger aufzuzwingen, was aus Sicht der Partei auf dem Weg zum Kommunismus oder der vermeintlichen Weltklimarettung notwendig ist. Dazu passend hatte der Begriff „Freiheit“ im Vokabular der SED-Genossen Seltenheitswert. Auch Grüne-Spitzenpolitiker erwecken nicht unbedingt den nachhaltigen Eindruck, als wenn sie beim Wort „Freiheit“ leuchtende Augen bekämen.

Dämonisierung des Gegners
Altbekannt klingt auch der Anspruch, die verfolgte Politik beruhe auf einer streng wissenschaftlichen Grundlage. Die SED-Führung bemühte regelmäßig die Phrase vom „wissenschaftlichen Sozialismus“. Bei den Grünen hat sich die Behauptung mittlerweile schon zur politischen Allzweckwaffe entwickelt, die Theorie vom menschengemachten Klimawandel sei in der Wissenschaft unumstritten. Aus dieser Argumentation abgeleitet hat sich bei den SED-Sozialisten wie auch bei den grün-linken Klimarettern geradezu eine Art Unfehlbarkeitsanspruch entwickelt.

Gemeinsam ist beiden Parteien ebenso die Sichtweise, sich als Speerspitze des gesellschaftlichen Fortschritts zu sehen. Die SED verstand sich im Klassenkampf als Avantgarde der Arbeiterklasse. Selbstverständnis der Grünen ist es, sich als eine führende und treibende Kraft in der Klimapolitik zu sehen. Passend dazu hat sich bei Funktionären das Gefühl entwickelt, einer gesellschaftlichen Elite anzugehören. Kehrseite dieses Denkens ist ein Stück weit Abkapselung vom Volk und ein strikt-konsequentes Freund-Feind-Denken, das mit der bewusst stigmatisierenden Dämonisierung des politischen Gegners einhergeht.

Wie dieses politische Amalgam im Osten der Bundesrepublik bei vielen Wählern ankommt, macht ein Bericht der „Berliner Zeitung“ über einen früheren Grünen-Anhänger aus Dresden deutlich. Dessen Kritik gleicht einer schonungslosen Abrechnung mit den Grünen: „Sie schreiben uns vor, was wir für ein Auto zu fahren haben, was wir für eine Heizung nutzen sollen, und sobald ich irgendeine Kritik daran übe, bin ich rechts.“ Auch die Bemühungen der Grünen, politische Konkurrenz wie die AfD durch ein Verbot auszuschalten, wecken bei denjenigen, die noch die DDR-Diktatur bewusst erlebt haben, extrem ungute Gefühle: Ein AfD-Verbot „wäre pure DDR“, so der frühere Grünen-Wähler aus Dresden.


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Kommentare

Steffen Lutz Matkowitz am 17.08.25, 17:48 Uhr

Fast wie bei der "Planüberfüllung" - ein über 100 Prozent richtiger und politisch wertvoller Beitrag! Danke! Klasse! Und ich empfinde den Artikel als ehemaliger Zonenbürger mit Berufsverbot (es wackelt schon wieder) , wie so viele Artikel der PA, absolut wichtig, in Anbetracht, daß es noch viel zu viele Menschen, besonders im Westen Deutschlands gibt, die diese faschistoide Zwangs(ver-)entwicklung weder spüren noch wahrnehmen. Ausdrücke wie " Präsenzoffensive" erinnern an die Phrasen des Polibüros, die die Kampfgruppen, jetzt Antifa, mit Schild und Schwert der Partei verteidigten, mit der unwiderlegbaren avantgardistischen Erwärmung der Arbeiterklasse. Die " wissenschaftliche Grundlage" der "Präsenzoffensive" beseitigt die Nazis-bzw. Bonner Ultras, vor der rechtsextremen Klimaerwärmung. Schon der Judenhasse Karl Marx sprach mit keinem Arbeiter, aber meinte apodiktisch zu wissen, was zu tun ist, wie man denken soll. Die letzten Kampfesgrüße an das neue grüne Politbüro von den Bürgern im Osten Deutschlands mit Diktaturerfahrungen sind: Wieder Demokratie und Meinungsfreiheit in Deutschland herzustellen ohne Bevormundung von zweifelhaften geistigen Unterbelichtungen !
Nicht vergessen: der Schoß ist fruchtbar noch! Und das ist keine Theateraufführung!

Andreas Brockmöller am 17.08.25, 11:25 Uhr

Guten Tag, der Artikel ist sehr interessant, aber das Hauptproblem der Grünen ist, dass sie ihre Kompenetnz in Sachen Erneuerbare Energie verloren haben. Durch den massiven Ausbau von Solaranlagen in den letzten 3 Jahren unter Habeck haben wir 110.000 MW installierte Leistung in Deutschland und die Höchstlast liegt bei ca. 70.000 MW und das heißt im Sommer, solare Überproduktion und negative Strompreise, vor allem an den Wochenenden. Sobald im Sommerhalbjahr die Sonne flächendeckend scheint, werden die Strompreise negativ. Alle Investoren, die in den letzten 4 Jahren PV Anlagen gebaut haben und keine negativen Strompreise vergütet bekommen, haben große Probleme bei der Bank. Im Juni waren die Einspeisevergütung Marktwett Solar bei 1,8 ct/kWh, so niedrig wie noch nie.
Das hatte ein Wirtschaftsminister, der den Ausbau steuert, sehen müssen, dass wir auf eine solare Überproduktionskrise zusteuern, die heute dazu führt, dass Solarstrom zusammen mit Windstrom der nicht eingespeist wird, ca. 20% der möglichen Erzeugung, vernichten muss. Welche volkswirtschaftliche Verschwendung.
Dieser nicht eingespeiste Strom wird aber zum Teil vergütet und belastet den Verbraucher. Solarstrom mit einer Batterie gekoppelt, rechnet sich auch ohne Förderung und er produziert auch keine Überschüsse.. Ein Nachrüstprogramm für die existenten Solaranlagen mit ca. 100 GWh wäre eigentliche die richtige Maßnahme im EEG, d.h. eine Erweiterung, die der existenten Anschlüsse, die erlaubt werden müßte, ohne die Netzlast zu erhöhen, d.h. die Netzbetreiber müssten der Einspeisung dieser Speicher grünes Licht geben, genauso ie sie heute Wind- und Solaranlagen abschalten können. Reiche beseitigt hoffentlich jetzt den Fehler, den ein grüner Wirtschaftsminister hinterlassen hat.

Dr. Rolf Lindner am 15.08.25, 21:01 Uhr

Schlechte Nachrichten

So lang' Rotgrün über uns thront,
sind schlechte Nachrichten gewohnt
wir des Volkes östlicher Teil,
die anderen finden es geil,
wenn man an grüne Märchen glaubt
und ihnen ihre Zukunft raubt.
Giftimpfung, Klima, Migration,
sagen sie sich, was macht das schon,
so weiß der linientreue Mann
auf seine Haltung kommt es an.
Die ist heute nicht aufrecht-stramm,
vielmehr gebückt-kriechend im Schlamm,
den grüne Machthaber ablassen,
die die aufrechten Bürger hassen,
weil sie aus der Geschichte sehen,
Menschen, die lieber aufrecht gehen,
vielleicht nicht heut', doch vielleicht morgen
der Herrscher Untergang besorgen.
Lassen Gebückte sie aufrichten,
sind schlechte doch gute Nachrichten.

sitra achra am 15.08.25, 13:45 Uhr

Die verflossene SED hatte weder Geist noch Esprit. Was gibt es für die grünen Kröten da schon zu erben? Aber etwas Neues entsteht nur aus eigener Anstrengung und intellektueller Kapazität. Da steht der grüne Tross jedoch auf verlorenem Posten und schaut betroffen in die eigene tote Seele. Gute Nacht, Deutschland!

Gregor Scharf am 15.08.25, 12:11 Uhr

Der Vergleich hinkt, denn so dämlich waren nicht einmal die SED und das Politbüro. Sie scheiterten an der Mangelwirtschaft. Grüne streben diese an. Rückschritt als Fortschritt. Die müssen suizidal veranlagt sein.

Daniel Deutsch am 15.08.25, 09:25 Uhr

"Im Wahlkampf 2024 sei es „normal“ gewesen, auf der Straße beleidigt oder bespuckt zu werden, so die beiden Grünen aus dem thüringischen Gotha."
Also erleben sie das, was sie möchten, dass es andere erleben.
Grüne und SED gleichzusetzen hinkt dahingegen, dass die SED nicht annähernd so bildungsfeindlich wie die Maoisten sind. Treffend ist eher die Bezeichnung Bolschewoke.

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