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30 Jahre Denkmal für Flüchtlinge und Heimatvertriebene in Anklam
Wohl kaum ein Besucher der Stadt Anklam kann das große Denkmal für Flüchtlinge und Heimatvertriebene des Zweiten Weltkrieges in der Wallanlage am Steintor übersehen. Am 24. September trafen sich dort etwa 50 Landsleute und Zeitzeugen, darunter der langjährige Anklamer Bürgervorsteher und Kreistagspräsident Karl-Dieter Lehrkamp, der ehemalige Landrat Herbert Kautz sowie die CDU-Fraktion der Anklamer Stadtvertretung.
Auf den Tag genau vor 30 Jahren war der große Findling als erstes Mahnmal seiner Art in Mecklenburg-Vorpommern eingeweiht worden. Er wurde zu diesem Anlass mit einer prächtigen Sonnenblumengirlande geschmückt; darüber wehte in Großbuchstaben der Spruch „Nie wieder Krieg“. Der Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen in Vorpommern, Manfred Schukat, dankte den erschienenen Weggefährten von damals für ihre Unterstützung und gab einen Rückblick über die Errichtung des Steines 1995. Dieser war vom Kiestagebau Wusseken gespendet worden. Sämtliche Kosten der Bearbeitung und Aufstellung hatten zahlreiche Spender getragen – ohne öffentliche Fördermittel.
Feierlich umrahmt wurde das Gedenken vom Posaunenchor „Anklamer Land“ unter der Leitung von Renate Parakenings aus Lassan mit den alten Chorälen „Harre meine Seele“, „Näher mein Gott zu Dir“, „So nimm denn meine Hände“ und „Ich bete an die Macht der Liebe“. Während des ersten Chorals ließ Thomas Wiedemann aus Murchin zahlreiche Tauben zum Zeichen des Friedens über dem Stein aufsteigen – so wie schon sein Vater Bruno vor 30 Jahren zur Einweihung.
Zum Totengedenken zitierte der Verfasser das Gedicht „Wagen an Wagen“ von Agnes Miegel, welches Tod, Elend und Leid des Krieges und der Flucht so treffend beschreibt. Militärpfarrer Bernhard Riedel aus Ueckermünde vom Konvent Evangelischer Gemeinden aus Pommern sprach das geistliche Wort und gemeinsam mit den Anwesenden ein Gebet, das Vaterunser und erteilte zuletzt allen den Segen.