16.04.2025

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Plakat des militärischen Rekrutierungszentrums: Dringender Appell, sich bei der Armee zu bewerben
Bild: D.K.Plakat des militärischen Rekrutierungszentrums: Dringender Appell, sich bei der Armee zu bewerben

Allenstein

„Werde Soldat der Republik Polen“

Aufrüstung im südlichen Ostpreußen – In der gesamten Region werden Bataillone stationiert

Dawid Kazanski
16.04.2025

Angesichts des anhaltenden Krieges zwischen Russland und der Ukraine und der sich verändernden geopolitischen Lage verstärkt die Republik Polen ihre Verteidigungskapazitäten. Wichtige Investitionen in moderne Militärausrüstung und Initiativen wie „Schild Ost“ zielen darauf ab, die Sicherheit des Landes und des südlichen Ostpreußen zu erhöhen. Im Jahr 2024 wurden Verträge im Wert von umgerechnet zirka 38 Milliarden Euro abgeschlossen, von denen rund 24 Milliarden an ausländische Lieferanten und 14 Milliarden an die polnische Verteidigungsindustrie gingen.

Zu den wichtigsten Anschaffungen gehörten K2- und Black-Panther-Panzer aus Südkorea, Abrams-Panzer aus den USA, zahlreiche Kanonenhaubitzen, gepanzerte Mannschaftstransportwagen, Raketenwerfer, Hubschrauber, unbemannte Kampfdrohnen und Kleinwaffen. Die sukzessive Beschaffung von militärischem Gerät stärkt die Kampffähigkeit der polnischen Armee erheblich.

Darüber hinaus wird erwartet, dass die geplanten Lieferungen moderner Ausrüstung aus Südkorea, die über die Häfen der Dreistadt (Danzig, Gdingen, Zoppot) abgewickelt werden, die logistische Infrastruktur des Landes stärken werden. Den Angaben zufolge wird die Republik Polen in diesem Jahr fast fünf Prozent ihres Bruttosozialprodukts für Rüstung ausgeben. Neben der neuen militärischen Ausrüstung baut die polnische Armee auch das menschliche Kapital aus. Nach Angaben des Generalstabs der polnischen Armee ist die Republik in der Lage, im Falle eines bewaffneten Konflikts rund 500.000 Soldaten, inklusive Reservisten, zu mobilisieren.

Seit Beginn des Ukrainekriegs wirbt die polnische Armee im Rahmen einer Werbekampagne dafür, in die Reihen der Armee einzutreten. Als Reaktion auf die wachsende Bedrohung aus dem Osten hat Polen auch das Projekt „Schild Ost“ initiiert, um die Verteidigung der Ostgrenze des Landes zu stärken. Diese Initiative wurde vom Europäischen Parlament als ein zentrales Sicherheitsprojekt der EU anerkannt, das die finanzielle und politische Unterstützung der Mitgliedstaaten voraussetzt.

Das südliche Ostpreußen nimmt eine Schlüsselrolle ein
Der Beschluss unterstreicht die Bedeutung der polnischen Grenze für die Sicherheit in Europa insgesamt. Dabei spielt das südliche Ostpreußen eine Schlüsselrolle im Verteidigungssystem des Landes, vor allem im Zusammenhang mit der Nähe zum Königsberger Gebiet. In der Region werden daher intensive militärische Investitionen getätigt und zahlreiche Einheiten der polnischen Streitkräfte stationiert.

In den letzten Jahren hat das Verteidigungsministerium Entscheidungen zum Ausbau und zur Modernisierung der militärischen Infrastruktur in der Region getroffen. Wie an der Grenze zu Weißrussland wurden auch an der Grenze zu Königsberg Panzersperren und Befestigungen sowie elektronische Sicherheitssysteme errichtet. In Lyck wird eine neue Einheit der operativen Streitkräfte aufgebaut, und in Osterode wurde eine vor 2015 außer Dienst gestellte Militäreinheit reaktiviert. Darüber hinaus wird die in Angerburg stationierte 1. Artilleriebrigade erweitert, und ihre neue Zweigstelle soll in Treuburg in Betrieb genommen werden.

Erwähnenswert ist auch, dass die 4. Ermländisch-Masurische Brigade der Territorialen Verteidigungskräfte der größte taktische Verband der Territorialen Verteidigungskräfte ist. Der Kern der Brigade besteht aus drei leichten Infanteriebataillonen (Allenstein, Mohrungen, Lyck) und zwei Grenzschutzbataillonen (Braunsberg, Lötzen).

Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass sich die Haltung der USA gegenüber der russischen Bedrohung ändert. US-Präsident Donald Trump erwägt, die Krim im Rahmen eines Friedensabkommens als Teil Russlands anzuerkennen, was eine Abkehr von der bisherigen US-Politik darstellt und die regionale Stabilität beeinträchtigen könnte.

Aus diesem Grund fordern die europäischen Staats- und Regierungschefs, darunter auch Donald Tusk, höhere Investitionen in die europäische Verteidigung und betonen die Notwendigkeit, die Verteidigungskapazitäten aus eigener Kraft zu stärken, um potentiellen Bedrohungen zu begegnen. Die Politiker weisen darauf hin, dass sich niemand besser um die Sicherheit Europas kümmern kann als die Mitgliedstaaten selbst, was ein koordiniertes Vorgehen und Investitionen in moderne Militärtechnologie erfordert.

Wie es Polens Ministerpräsident Donald Tusk treffend formulierte: „Das Paradoxe ist, dass 500 Millionen Europäer 300 Millionen Amerikaner bitten, sie gegen 150 Millionen Russen zu verteidigen. Wir müssen uns auf uns selbst verlassen, im vollen Bewusstsein unseres eigenen Potentials und in der Überzeugung, dass wir eine Weltmacht sind.'“


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