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Stefan Aust/Adrian Geiges: „Xi Jinping - der mächtigste Mann der Welt“, Biografie, Piper-Verlag, München 2021, gebunden, 287 Seiten, 22 Euro
Stefan Aust/Adrian Geiges: „Xi Jinping - der mächtigste Mann der Welt“, Biografie, Piper-Verlag, München 2021, gebunden, 287 Seiten, 22 Euro

Biographie

Wissenswertes über Chinas Staatschef

Stefan Aust und Adrian Geiges verfolgen anhand unzähliger Quellen den Aufstieg des Kommunisten Xi Jingping an die Spitze der Volksrepublik

Friedrich-W. Schlomann
04.12.2021

Der mächtigste Mann der Welt“? Ein solcher wird Chinas Diktator Xi Jinping in dem Buch von Stefan Aust und Adrian Geiges genannt, das sich auf verfügbare Quellen über dessen Lebensgeschichte und Politik stützt. Die Autoren wollen ihn indes nur vorstellen, urteilen soll der Leser selbst.

Xi Jingping wurde in kommunistisch-privilegierten Verhältnissen geboren. Als Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) studierte er Chemie und promovierte in Jura. Er heiratete die Tochter des Botschafters Chinas in London. Die Scheidung ist noch heute ein Staatsgeheimnis in der Volksrepublik. Später erfolgte die Heirat mit einer beliebten Sängerin der Armee. Unbekannt in China ist, dass die Tochter an der Harvard-Universität studiert.

Politisch bekannt wurde Xi mit einem Artikel über Korruptionsskandale höherer Funktionäre. Die Partei griff er jedoch nicht an. Sein steiniger Weg ließ ihn zum KPCh-Generalsekretär und sogar zum Staatspräsidenten werden.

Als Ende 2019 eine Ärztin in Wuhan das Coronavirus feststellte, wären Millionen Menschen nicht gestorben, wenn Xi Chinas Verpflichtungen gegenüber der WHO erfüllt hätte. Aber erst am 7. Januar erfuhr die Parteispitze von der Katastrophe. Im Gegensatz zu all seinen Reden wurde seine diesbezügliche nicht veröffentlicht, ist sie doch ein Dokument des Versagens. Anstelle des Mao-Kults wurden die „Xi-Jinping-Gedanken“ Teil der Verfassung, jeder Kritiker zum Partei- und Verfassungsfeind erklärt.

Die oft gelobte Neue Seidenstraße ist „nichts anderes als eine Schuldenfalle“. Durch hochverzinste Darlehen geraten Länder, die ihre Schulden nicht bezahlen können, in politische Abhängigkeit Chinas. Der Leser erfährt von dem Schicksal der Uiguren und dem Hongkongs, dessen Einwohner trotz aller Versprechen nicht ihr eigenes Parlament frei wählen dürfen.

Die angebliche Furcht Xis vor Taiwan wird nur kurz dargelegt, er will sein Reich vor jedem fremden Einfluss schützen. Taiwan und China, versicherte Xi vor Jahren, sollten sich respektieren. Heute ist es jedoch „eine reale Bedrohung für den Frieden zwischen beiden Seiten“ für ihn, und er warnt vor einem Krieg, als sei die Insel eine militärische Bedrohung für die Volksrepublik. Stolz behauptet Xi, „der chinesische Traum kommt allen Völkern zugute“.

Ist die Diktatur wirklich der freien Gesellschaft überlegen? Zu Recht fordern die Autoren: „Wir müssen unsere Ideen von Freiheit und Menschenrechten offensiv vertreten.“


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