Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Geändert haben sich über die Jahre hinweg sukzessive die Optik, der Duktus des Sprachgebrauchs, und sogar der Name wechselte von „Ostpreußenblatt“ hin zu „Preußische Allgemeine Zeitung“. Die Zeitung wurde mit der Zeit farbig, bekam „Zuwachs“ in Form eines modernen Internetauftritts, dazu einen Newsletter. Eine 75-jährige Entwicklung mit einem festen Maßstab: Qualität. Aber eines hat sich in den besagten 75 Jahren nicht geändert: die Bedeutung und das mediale Gewicht.
Das gedruckte Organ der Landsmannschaft Ostpreußen e.V. ist, was es ist: ein Medium mit bleibendem Eindruck, eine kritische Stimme mit konservativer Tonlage, eine Zeitung – immer noch in gedruckter Version, aber auch in digitaler –, die sich dem Zeitgeist nicht anpasst, sondern diesen prägt, und dabei autark zu wirken weiß. Ein in siebeneinhalb Dekaden gewachsenes Blatt, dessen Bedeutung mit jeder seiner bisher rund 3800 publizierten Ausgaben stetig gewachsen ist. Mahnende Worte stehen neben kritischen Einschätzungen, ehrliche Analysen begleiten ebenso mutige wie ehrliche sowie faire Berichterstattungen. Bei der PAZ ist bis heute en vogue, was bei anderen eben nicht en vogue ist.
Geschichten mit Herzblut
Somit galt es am letzten Sonnabend, den 75. Geburtstag eines bedeutsamen Mediums und zugleich eines der ältesten der Bundesrepublik überhaupt gebührend zu feiern. Die edlen Räumlichkeiten der Provinzialloge von Niedersachsen, Hamburg war die entsprechend adäquate Location, in denen sich Angehörige der Vertriebenenverbände ebenso einfanden wie honorige Vertreter, Laudatoren sowie Freunde und langjährige Wegbegleiter der Preußischen Allgemeinen Zeitung.
Schon beim festlich stilvollen Empfang war der „Weißt-du-noch-damals“-Geist spürbar, das nostalgische Schwelgen in vergangenen Zeiten, das mentale Hervorkramen alter Geschichten und ebenso melancholische Gedanken der unzähligen Schicksale von Millionen Menschen, die zu guter Letzt dieses außergewöhnliche Presseorgan initiiert, ins Leben gerufen, aufgebaut, getragen, mit wertvollen Inhalten gefüllt und gedacht, gelenkt und geführt haben. Und deren Geschichten mit Herzblut erzählt wurden.Und so machte Stephan Grigat, als Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen e.V. bei seiner Begrüßung den Stellenwert der PAZ samt ihrer Bedeutung sowohl für die Landsmannschaft als auch für alle Heimatvertrieben deutlich. Das gilt ebenso für die zahlreiche Leserschaft als für die gesamte Presselandschaft der Bundesrepublik. „Die PAZ wird gelesen. Man hört ihre Stimme. Hinter dieser Zeitung aber steht zugleich ein engagiertes Team, das täglich mit Mut und Motivation hoch professionell dafür sorgt, dass jede Woche eine Ausgabe an den Kiosken in Deutschland ausliegt!“, betonte er, wohlwissend, dass das gesamte mediale Genre sich im Umbruch befindet und sich die Preußischer Allgemeine Zeitung dennoch behauptet.
Wer könnte das besser bestätigen, als der amtierende Chefredakteur René Nehring? Einem chronologischen Zeitstrahl folgend wies er in seiner Festrede auf ebenso historische Ereignisse in den vergangenen 75 Jahren hin, ventilierte eingehend das Zeitgeschehen, erinnerte an geschichtliche Höhepunkte, die sich ebenso in der Zeitung widerspiegelten wie auch so manche kluge Voraussicht, wo die PAZ ein feines Gespür wie auch eine professionelle Redaktions-Nase bewies.
Neuer Akzent im Koalitionsvertrag
Sein auf Latein gefasstes „ad multos anno“ darf daher gleich doppelt interpretiert werden. Zum einen als Aufforderung, alle Verantwortlichen, in Sachen journalistischem Gespür, präzisem Feingeist und dem Mut des Zur-Sprache-Bringen nicht aufzuhören und andererseits diesem Pressejuwel, das in gewisser Hinsicht als Unikat bezeichnet werden darf, auch die nächsten 75 Jahre Wertschätzung, Verantwortung und Unterstützung zukommen zu lassen. Der Grund für seine Aufforderung ist denkbar einfach: Weil es diese Zeitung verdient hat, wie wohl kaum eine andere. Via Monitor übermittelte Philipp Amthor, erneut gewähltes Mitglied der CDU-Bundestagsfraktion mit ostpreußischen Wurzeln, seine Geburtstagsgrüße. Die unruhigen Zeiten in Berlin, Koalitionsgespräche und das Ringen um anstehende Ämter machten es für ihn unmöglich, persönlich zum Festakt zu erscheinen.
Für ihn sprang kein Geringerer als Parteikollege Christoph de Vries ein, der in der CDU als Vorsitzender der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten fungiert. Dass er ein engagierter Leser der PAZ ist, machte er schnell deutlich, als er mit beinahe eindringlichen Worten darauf hinwies, dass seine CDU keinesfalls in der Ausrichtung orientierungslos sei, wie es in einer der letzten Ausgaben seitens der PAZ-Redaktion vermutet wurde. „Vielmehr haben wir die Anliegen der Vertriebenen wieder aufs Tableau gehoben und haben eine großen Absatz in den aktuellen Koalitionsvertrag mit aufgenommen, weil uns diese Menschen wichtig sind, sehr wichtig sogar!“, sagte er mit Nachdruck.
Im Vergleich dazu ließ er nicht unerwähnt, welch übles Spiel die letzte Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Kabinett Scholz, Claudia Roth (Grüne), mit Preußen, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und in ihren einschlägigen politischen Entscheidungen gespielt hat. Als augenscheinliches Paradebeispiel ihrer Verweigerung zum Deutschtum nannte de Vries die durch Roth erfolgte Gleichstellung von Heimatvertriebenen Deutschen und Gastarbeitern anderer Nationen, die in den siebziger Jahren in die Bundesrepublik kamen. Fassungsloses Kopfschütteln bei nahezu allen der vielen Gäste war die Folge.
Apropos Gäste – unter ihnen befanden sich so honorige Persönlichkeiten wie der mehrfach prämierte große Schriftsteller und Ostpreußische Kulturpreisträger Arno Surminski, ebenso der Kulturpreisträger Christopher Spatz, aber auch der frühere Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen Wilhelm von Gottberg und der Sprecher der Landsmannschaft Schlesien Stephan Rauhut, um hier nur – ohne Wertung – einige zu nennen.
Teodor Pazov wusste zwischendurch beeindruckend dem Klavier feinste Töne beim Spielen großer Meister wie Mozart, Beethoven oder Brahms zu entlocken. Klassische Melodien für die Ewigkeit. Passend für eine Zeitung mit ähnlichem Habitus – als ein Klassiker der Medien.
Bernd Wegter am 15.04.25, 06:34 Uhr
Danke an die Redakteure und das gesamte PAZ Team für die neutrale und erfrischenden Berichte. Ich lese diese Zeitung regelmäßig und freue mich immer wieder auf die tollen Berichte.
sitra achra am 14.04.25, 15:41 Uhr
Meinen allerherzlichsten Glückwunsch und Dank für ihre aufopferungsvolle journalistische Tätigkeit über all die Jahre. Ihr Ostpreußenblatt ist ein Seelenanker für alle Vertriebenen und deren Nachkommen. Ich bewahre selbst den Flüchtlingsausweis A in meiner Schreibtischschublade, obwohl ich erst nach der Niederlage auf die Welt gekommen bin. Das ist auch gut so, da Westdeutschland nie zu meiner Heimat geworden ist, eher eine Art Diaspora.
Ich habe erst nach einigen Jahrzehnten herausgefunden, dass ich "anders" bin. Und darauf bin ich stolz! Zu den Polen spüre ich mittlerweile eine größere Nähe als zu meinen aufoktroyierten Landsleuten. Ihnen wünsche ich allen weiterhin Erfolg und gutes Gelingen!
Übrigens ist Amthor nicht der einzige Ostpreußensproß, dasselbe gilt auch für Björn Höcke. Das sollte hier mal Erwähnung finden.