Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Rückblick und Ausblick – Pommern ist nicht Geschichte – es hat Geschichte
Das 75-jährige Bestehen der Landsmannschaft Pommern wurde am 19. Mai im ehemaligen Pommernzentrum in Lübeck-Travemünde begangen. Mit einer Andacht in der Versöhnungskirche und anschließender Kranzniederlegung am Gedenkstein nahm die Veranstaltung ihren Auftakt, um anschließend im Pommernsaal fortgesetzt zu werden.
Die Bundesvorsitzende Margrit Schlegel konnte zirka 150 Teilnehmer begrüßen. Aus Nordrhein-Westfalen hatten 50 Teilnehmer eine Busreise in den Norden unternommen, um dabei sein zu können. Ein Grußwort des früheren Sprechers Wolfgang Müller-Michaelis wurde verlesen, er hatte bereits in unserer „Pommerschen Zeitung“ vom 12. Mai einen Rückblick über die 75 Jahre zusammengestellt. Anschließend ließ Frau Schlegel die zurückliegenden Jahre Revue passieren, von den Anfangsjahren der Landsmannschaft mit ihrem Sprecher Herbert von Bismarck bis hin zu den guten Zeiten des Pommernzentrums in Travemünde, von dem den Pommern leider nur die Versöhnungskirche geblieben ist.
Ruth Slenczka, seit einem Jahr Direktorin des Pommerschen Landesmuseums in Greifswald, berichtete in ihrem Grußwort von verschiedenen Projekten, unter anderem, dass der wertvolle Naugarder Abendmahlskelch im Museum ausgestellt ist und dass zwei Gemälde Caspar David Friedrichs als Leihgabe auf Reisen in die Schweiz gegangen sind. 2024, dem Jubiläumsjahr zum 250. Geburtstag des berühmten pommerschen Künstlers, sind sie dann wieder zurück im Pommerschen Landesmuseum. Auf das Jubiläum bereitet man sich in Greifswald intensiv vor.
Den Festvortrag hielt Haik Porada, Historiker und Hochschullehrer sowie Kulturpreisträger der Pommerschen Landsmannschaft 2018. Teils kritisch beleuchtete er die vergangenen 75 Jahre der Landsmannschaft Pommern, die, wie er ausführte, „aus der Not geboren am 18. Mai 1948 gegründet wurde“. Er nannte große Namen und Erfolge. Besonders erwähnte auch er das Pommernzentrum, das am 5. September 1988 von Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker eröffnet wurde. Mit der Ostsee-Akademie im Pommern-Zentrum bot es seitdem Raum und Rahmen für Seminare und diverse Veranstaltungen. Es war leider nicht zu halten. Seiner Meinung nach lag es am Standort und einem nicht ausreichenden Nutzungskonzept. Eine Verlegung nach Vorpommern wäre nach seiner Meinung erfolgreicher gewesen.
Porada hob die Vielseitigkeit der Pommernarbeit hervor, so steht 2024 das 900. Jubiläum der ersten Missionsreise des Bischofs Otto von Bamberg an, 2028 das der zweiten Missionsreise. Auch ihn treibt es um, wie man junge Leute für die Heimatarbeit ins Boot holen könnte. Zudem regte er an, die Landsmannschaft in eine Stiftung einzugliedern, um die Arbeit für die Zukunft zu sichern.
Der Bundesvorsitzende Adalbert Raasch würdigte in seinem Schlusswort das Engagement aller Pommern und schloss mit einem Satz von Günter Drewitz: Pommern ist nicht Geschichte – es hat Geschichte! Die Veranstaltung wurde musikalisch umrahmt von der Mezzosopranistin Isabelle Kusari. Mit ihrer Unterstützung klang das Pommernlied zum Abschluss wunderbar.