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Körner und Samen als Basis für kleine Kunstwerke – Seit 30 Jahren gestalten Theresia und Siegfried Schweiger Körnerteppiche
Unter anderem für die jährliche Herstellung des sogenannten Körnerteppichs mit religiösen Bildmotiven haben Theresia und Siegfried Schweiger Anfang des Jahres die Wolfgangsmedaille des Bistums Regensburg erhalten. Sie ist eine Auszeichnung für „verdiente Weltchristen“. Seit 1994 bildet dieser besondere Teppich in der Wallfahrtskirche „Zu den drei Elenden Heiligen“ von Griesstetten bei Dietfurt an der Altmühl zum Erntedankfest und dann bis zum Fest des Heiligen Martin am 11. November eine von vielen Gläubigen bewunderte Attraktion.
Blumenteppiche sind zu besonderen kirchlichen Anlässen – Fronleichnam, Jubiläen von Priestern oder zur Erstkommunion – weit verbreitet. So entstand die Idee, aus heimischen Gewächsen eine Darstellung zum Erntedankfest für die Wallfahrtskirche zu fertigen. „Das erste Bild war aus Schlehe und Hagebutte und auf einem Pappdeckel befestigt“, blickt Schweiger auf das „Projekt“ im Jahr 1994 zurück. Auf einem quadratischen blauen Grund war in oranger Schrift „Dank sei Gott“ zu lesen.
Bereits ab dem darauffolgenden Jahr wechselten die Materialien. Nun diente eine feste Platte als Untergrund. Zur Gestaltung wurden jetzt ausschließlich Körner verschiedenster Art herangezogen. Gleich blieb zunächst noch der Inhalt, das heißt ein zum Erntedank passender Spruch oder Satz mit bildlichem Kommentar. Erstmals im Jahr 2004 gab es ausschließlich ein Bildmotiv. Als Größe kristallisierte sich das Maß 2,20 Meter mal 1,80 Meter heraus.
Bei den Bildmotiven lassen sich Theresia und Siegfried Schweiger von unterschiedlichen Aspekten inspirieren: sei es ein Motiv in einem Gotteshaus bei einer Wallfahrt oder im Urlaub oder eine besondere Veranstaltung wie im Jahr 2000 die Dekanatswallfahrt. So fanden etwa Themen aus Vierzehnheiligen oder Assisi ihren Niederschlag. Aber auch Marterl und Kapellen (zum Beispiel die Jagdkapelle St. Bartholomä vom nahen Schloss Wildenstein) bildeten Vorlagen. Oder das Altarbild beziehungsweise Deckengemälde der Klosterkirche in Dietfurt, wo in der Fastenzeit die Ölbergandachten stattfinden. Und natürlich die Griesstettener Wallfahrtskirche mit den drei Elenden Heiligen Marinus, Zimius und Vimius selbst. Wichtig ist dem Ehepaar, die dargestellten Figuren in ein Umfeld beziehungsweise eine Landschaft einzubetten.
Erwähnt sei noch, dass die Schweigers auch Palmbüschel basteln, deren Verkaufserlös dem Verein zur Förderung krebskranker und körperbehinderter Kinder Ostbayern (VKKK) zugutekommt. Ebenso stellen sie Osterkerzen zu diesem Zweck her. Auch diese Aktivitäten führten zur Verleihung der Wolfgangsmedaille.