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Auf dem Weg zu „Chicagoer Verhältnissen“ – Schusswechsel auf offener Straße nehmen zu
Während die Politik noch immer nach Lösungen zur Eindämmung der Messergewalt sucht, wird in Berlin immer öfter gleich zu einer Schusswaffe gegriffen. Die Hauptstadt bekommt zunehmend ein Problem mit Waffengewalt, wie sie am Nachmittag des 16. Oktober in der Kreuzberger Adalbertstraße zu beobachten war. Dort wurde am helllichten Tag aus einem fahrenden Fahrzeug unvermittelt auf drei junge Männer auf dem Gehweg geschossen. Die Täter konnten flüchten. Zurück blieben mehrere Schwerverletzte.
Quasi als Kollateralschaden trafen die Schüsse auch einen voll besetzten Bus des öffentlichen Nahverkehrs. Mit Glück blieben die Fahrgäste unverletzt, ebenso Passanten, die in Panik in Hauseingängen Deckung gesucht hatten. Nach den Schüssen riegelte ein Großaufgebot der Polizei den Kiez ab. Die Fahndung nach den Tätern blieb bislang erfolglos. Die Ermittler gehen von einem gezielten Angriff im Rocker- oder Clanmilieu aus.
Auch in einem weiteren Fall, der sich nur wenige Tage später in Berlin-Zehlendorf ereignete, ermittelt die Mordkommission. Ebenfalls mitten am Tage wurde am 27. Oktober ein 34-jähriger Autofahrer auf der Potsdamer Chaussee aus einem vorbeifahrenden Auto heraus beschossen. Das Opfer des Angriffs kam verletzt ins Krankenhaus. Die Täter konnten fliehen.
Manchmal reicht ein falscher Blick
Das Phänomen des „Drive-By-Shootings“, bei dem aus vorbeifahrenden Autos geschossen wird, war bislang vor allem aus Großstädten der USA bekannt. Dort gilt Chicago als die „Hauptstadt“ der sogenannten „Shooting incidents“. Die Polizei registrierte für die Millionenstadt im Nordosten des Bundesstaats Illinois im vergangenen Jahr rund 2815 Schusswaffenereignisse: 580 Menschen starben an Schussverletzungen, rund 2300 erlitten nichttödliche Verletzungen. Hintergrund der Waffengewalt in Chicago sind zumeist Rivalitäten zwischen Gangs und Drogenverteilernetzen.
Berlin ist von den Chicagoer Zahlen noch ein Stück weit entfernt. Aus Sicht des Bundeskriminalamts ist die Spree-Metropole allerdings schon jetzt die Hauptstadt der Schießereien – in keinem anderen Bundesland wird häufiger geschossen. Mit einer Häufigkeitszahl von 9,9 Fällen pro 100.000 Einwohner liegt Berlin vor dem Saarland (8,8) und Hamburg (8,3).
Im laufenden Jahr registrierte Berlins Polizei bereits 884 Taten mit Schusswaffen mit 179 Verletzten und einem Toten. Zu den Ursachen der Waffengewalt sagt Stefan Weh, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP): „Es geht um viel, viel Geld, und da werden Reviere neu aufgeteilt zwischen einzelnen Gruppen der Organisierten Kriminalität.“ Wie er gegenüber dem Sender rbb erklärte, werden diese Revierkämpfe immer offener auf den Straßen Berlins ausgetragen. Alarmierend ist auch eine Diagnose, die von Benjamin Jendro, dem Pressesprecher der Berliner GdP, zu hören war: „Manchmal reicht ein falscher Blick oder verletzte männliche Ehre aus, dass Menschen bereit sind, andere niederzuschießen.“
Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik-Meisel versicherte angesichts der steigenden Zahlen von Waffengewalt auf den Straßen, die Polizei habe den Druck auf allen Ebenen erhöht: „Die dahinterstehenden Strukturen und Akteure sind uns bekannt – sie stehen unter engmaschiger Beobachtung und sind Ziel intensiver Ermittlungen.“ Nach Angaben von Slowik-Meisel sind bereits bis zu 100 speziell geschulte Kräfte der Einsatzhundertschaften und des Landeskriminalamts „im Rahmen einer besonderen Aufbauorganisation“ im Einsatz.
Rechtsfreie Räume greifen um sich
Massiver Personaleinsatz ist offenbar auch bei der Gewerbeaufsicht Berlins nötig. In einem Brandbrief haben die Leiter der Berliner Ordnungsämter erst vor Kurzem vor einem Zusammenbruch bei der Gewerbeüberwachung in der Hauptstadt gewarnt. In einem Brief der Amtsleiter an die Senatskanzlei heißt es: „Das Land Berlin verfügt derzeit faktisch über keine funktionierende Gewerbeüberwachung mehr – mit gravierenden Folgen für Rechtsstaat, Sicherheit und fairen Wettbewerb.“
Der Gewerbeaußendienst des Landeskriminalamtes – zuständig für die Kontrollen von Spielhallen, Wettbüros, Bordellen, Maklern, Pfandleihern oder dem Sicherheitsgewerbe – existiert nach Einschätzung der Ordnungsamtschefs wegen Personalmangels praktisch nicht mehr: „Seit Jahren ist das Landeskriminalamt personell nicht mehr in der Lage, die gesetzlichen Aufgaben der Gewerbeüberwachung effektiv wahrzunehmen.“ Die Amtsleiter warnen: „Das führt dazu, dass sich in Teilen dieser Stadt bereits Strukturen etabliert haben, die sich offenkundig nicht mehr an geltendes Recht gebunden fühlen.“
Peter Wendt am 13.11.25, 11:48 Uhr
Berlin ist ein Beispiel dafür wie es nicht gehen sollte. Jedoch fühlen sich die woken und broken dort sehr wohl. Was will der Mensch mehr.
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