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Nach Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah – Syrische Flüchtlinge sollen das Land verlassen
In einer Erklärung beschuldigt der libanesische Christenführer Samir Geagea die Hisbollah, „eine kriminelle Strategie zu verfolgen, die das Land in einen verheerenden Krieg gestürzt hat“. Bislang seien 3400 Tote und 14.000 Verletzte zu beklagen. Darüber hinaus seien fast 100.000 Häuser beschädigt und laut der Weltbank in den 13 Monaten des Konflikts Kosten von über 8,5 Milliarden US-Dollar verursacht worden.
Die Christen waren bereits Verbündete der Israelis bei deren erstem Vormarsch in den Südlibanon bis nach Beirut im Jahr 1982. Damals konnten die Christen viele ihrer zuvor im libanesischen Bürgerkrieg seit 1975 verlorenen Orte und Gebiete wieder zurückbekommen und deren Bewohner zurückkehren. Allerdings zerstritten sich die Christen bald nach diesem Sieg in zwei Lager. Mit einem dieser Lager um den späteren Präsidenten Michel Aoun paktierten die Schiiten nach 1982, nachdem die Palästinenser den Südlibanon verlassen hatten.
Die schiitische Amal und später die Hisbollah rückten nach, sie wurde mit Hilfe des Irans zum mächtigsten „Player“ im Libanon. Die sunnitischen Muslime wurden trotz Unterstützung aus Saudi-Arabien fast vollkommen ausgeschaltet.
Nach der Schwächung der Hisbollah durch gezielte Militärschläge der israelischen Armee gegen die Führung dieser Terrorgruppe und nach dem derzeitigen Waffenstillstand mit Israel bekommt der Libanon die vielleicht letzte Chance, sich vom schiitischen Terror zu befreien und vielleicht wieder das zu werden, was er vor 1975 einmal war: die sogenannte Schweiz des Orients.
Geagea traf sich bereits in seiner Parteizentrale in Meerab mit westlichen Politikern und Diplomaten. Der entschiedene Gegner der Hisbollah versicherte, dass es keine „Rückkehr zur Situation vor dem 7. Oktober 2023“ geben werde, als der Krieg im Gazastreifen durch einen blutigen Terrorangriff der Palästinenserbewegung Hamas auf den Süden Israels begann. Am nächsten Tag engagierten sich die Terroristen der Hisbollah in einer „Unterstützungsfront“ im Südlibanon und wandten das Prinzip der „Einheit der Fronten“ gegen den jüdischen Staat an.
Rettung durch „Banküberfälle“
Geagea hat bereits ein Memorandum zum Thema „syrische Flüchtlinge“ verfasst. In dieser Botschaft an die internationalen Geldgeber, die sich für die Unterstützung syrischer Flüchtlinge im Libanon engagieren, wird dazu aufgerufen, „die Unterstützung syrischer Vertriebener im Libanon einzustellen und die Hilfe direkt nach Syrien umzuleiten, um ihre Rückkehr in ihr Land zu fördern“.
Der Libanon, dessen Bevölkerung auf 4,5 Millionen geschätzt wird, hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011 fast 1,5 Millionen vorwiegend syrisch-muslimische Flüchtlinge aufgenommen. Die Christen, die 1945 noch 70 Prozent der Bevölkerung des Landes ausmachten, wurden durch die Massenflucht der Syrer zu einer Minderheit von 20 Prozent im eigenen Land.
Jetzt sehen die Christen eine Chance, dass sie durch die Ausweisung der sunnitischen Syrer wieder einen höheren Bevölkerungsanteil bekommen werden und – vor allem – dass die staatlichen Einrichtungen, die seit einigen Jahren nicht mehr funktionieren, wieder neues Leben erhalten. Jahrelang war es für wohlhabende Libanesen nur mit „Banküberfällen“ möglich, ihr eigenes Geld abzuheben.
Seit die Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah Ende September in einen offenen Krieg umschlugen, „hatten etwa eine halbe Million Syrer freiwillig den Libanon in ihre Heimat verlassen, was beweist, dass es keine größeren Hindernisse für ihre Rückkehr gibt“, so Geagea. Jetzt werde es darauf ankommen, dass die Hisbollah nicht wieder vom Iran mit neuen Waffen beliefert wird, nur dann würden die libanesischen Christen und die Bürger Nordisraels wieder in Ruhe leben können.