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Heino ist bei der deutschen Volksgruppe im Oppelner Amphitheater zu Gast
Schlagerstar Heino besucht am 16. Juli zum zweiten Mal die Hauptstadt der Woiwodschaft Oppeln. Im Oppelner Amphitheater möchte er seinen schlesischen Verehrern für die jahrzehntelange Treue danken. „Ich habe natürlich, weil ich weiß, dass hier viele meiner Anhänger sind, Lieder ausgesucht, die ich auch vor vielen Jahren gesungen habe. Ich werde das ‚Schlesierlied' singen, auch ‚Blau blüht der Enzian', ‚Schwarze Barbara', ‚La Paloma' und ‚Hohe Tannen' – also das ganze Spektrum der Volksmusik, der Seemanns- und Fahrtenlieder bis hin zu meinen Hits“, verspricht Heino im Interview für die deutschsprachige Wunschkonzertsendung „Musikschachtel“ im oberschlesischen Radio Doxa.
Es sei eine schöne Geste, „die schönste“, sagt Rosa Cibis aus Kandrzin [Kędrzierzyn]. Die heute 85-Jährige hatte den Star bereits 2012 beim Kulturfestival der deutschen Volksgruppe in der Breslauer Jahrhunderthalle und 2015 im Oppelner Amphitheater bei der Schlagergala erlebt. Diese Gala wird seit vielen Jahren von Tobias Thalhammer, der als Toby aus München in ganz Schlesien bekannt ist, mit seinem Team von Piosenka Plus organisiert. Seine erste Schlagergala hatte der Münchner 2007 auf die Beine gestellt.
Unter dem Motto „Lieder kennen keine Grenzen“ (Piosenka nie zna granic) füllte Thalhammers Schlagershow damals mit mehr als 10.000 Besuchern die Hallen. Solche Massenveranstaltungen seien kein leichtes Unterfangen, man müsse vor allem mit den Behörden gut zusammenarbeiten können, so der musikalische Unternehmer. „In Zeiten von TikTok und Co. ist es immer schwieriger, neue Gäste zu erreichen. Gerade mit dem Stargast Heino erwarten wir viele ältere Besucher, aber es werden im Vorfeld auch junge Interpreten auftreten“, verspricht Veranstalter Toby.
Neben den Lokalmatadoren wie Proskauer Echo, deren größter Hit „Sehnsucht nach Schlesien“ immer noch die Herzen vieler Oberschlesier höherschlagen lässt, und der Sängerin Karolina Trela treten Italostar Francesco Napoli und der polnisch singende Paweł Golecki auf.
Rabatt für deutsche Ortsverbände
Und gerade auf das Verbindende der Generationen will auch die Gesellschaft der deutschen Minderheit aufbauen und vergibt an organisierte Gruppen aus den Ortsverbänden der deutschen Minderheit, den Deutschen Freundschaftskreisen (DFK), Rabatte auf den Kartenkauf. Ermäßigungen für Mitglieder der deutschen Ortsverbände gab es bereits 2015, erinnert sich Cibis: „Die Karten sind zwar nicht so teuer wie in der Bundesrepublik, aber für uns Rentner immer noch kaum erschwinglich, deshalb sind Rabatte sehr gut.“
„Für den 84-jährigen Heino ist es eine große Anstrengung. Aber er hat mir erzählt, er wisse, wie anstrengend es für seine schlesischen Fans war, seinerzeit an seine Musik zu kommen. Er weiß, dass seine Lieder und die deutsche Sprache verboten waren, und er weiß auch, dass es eine Art von Schwarzmarkt gab, um Heino-Lieder in Schlesien zu bekommen. Deshalb sagte er zu mir: ‚Toby, meine Fans haben so viele Strapazen auf sich genommen, jetzt mache ich es gerne selbst'“, berichtet Unternehmer Toby aus München, der am 16. Juli ebenfalls auf der Bühne stehen wird. Thalhammer weiß sehr viel über die Deutschen in Oberschlesien, denn er hatte 2003 ein Praktikum in der Radioredaktion der deutschen Volksgruppe in Oppeln absolviert. Damals hat er auch sein erstes Konzert in Oberschlesien organisiert – im Geburtsort Joseph von Eichendorffs, in Lubowitz [Łubowice].
In Oberschlesien lernte er, dass man den Menschen durch Verbote und Einschüchterungen die deutsche Sprache zwar genommen hatte, aber nicht die Liebe zur Volksmusik und dem deutschen Schlager. Er werde auch nie vergessen, wie gerührt die Menschen damals in Lubowitz gewesen seien und die Texte der alten Schlager mitgesungen hätten.
„Manchmal fragen meine Enkelkinder, woher wir die Schlager der Nachkriegszeit kannten. Wir durften doch nicht in den Westen reisen. Nun, wir haben als junge Leute verbotenerweise West-Funk gehört. Und die Musiker, die damals bei Tanzveranstaltungen noch live spielten und Deutsche waren, saßen an den Radioapparaten und schrieben die Noten über den rauschenden Äther von Radio Wien mit. So waren wir immer auf dem neusten Stand“, erinnert sich Cibis, die selbst gerne singt und im Chor der deutschen Ortsgruppe Kandrzin-Mitte mitwirkt.
Und alle Gäste, die das Schlesierlied nicht mehr auswendig kennen, dürften vom Handzettel ablesen.
Chris Benthe am 06.07.23, 10:37 Uhr
Ach, das ist sehr bewegend. Das rechne ich dem Heino hoch an. Er müsste gar nichts mehr, aber er tut es dennoch. Aus purer Dankbarkeit. Verdienen muss er nichts mehr.
Ein Hoch auch auf die Deutschen, die dort noch leben mögen und ihre Kultur und Sprache pflegen.
Kersti Wolnow am 06.07.23, 10:30 Uhr
Kinder lernen durch unser fremdbestimmtes Schulsystem keine Volkslieder mehr.
Heino wurde von den Linken sein ganzes Leben angepöbelt. "volkstümelnd" war noch die harmloseste Herabsetzung. Und in der DDR hat man wenigstens noch welche im Musikunterricht beigebracht. Wir lasen auch noch die Klassiker von Herder bis Goethe. Alles heute weg!!!! "nicht zeitgemäß"