Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Bei Sturm aufgetaucht – In Cammin fand das Segelfrachtschiff als Denkmal seinen letzten Ankerplatz
Die Geschichte von der Entdeckung bis zur Bergung des Schiffswracks von Heidebrink [Międzywodzie] erstreckte sich über viele Jahre. Der 30 Meter lange Schiffsrumpf wurde am östlichen Teil des Seeufers mehrfach vom Sturm aufgedeckt. Bereits 1997 war das Nationalmuseum in Stettin an einer Bergung interessiert. Der 30 Meter lange Schiffsrumpf wurde auch 2011 vom Sturm freigelegt, konnte jedoch wieder nicht geborgen werden.
Mehrere Bergungsversuche
Erst im Oktober 2016 ergab sich die Gelegenheit, als ein Teil des Wracks von starken Windböen 500 Meter nach Westen getrieben wurde. Ein Teil des Kiels, der mit dem Hecksteven rund 1,5 Tonnen wiegt, wurde sogar um drei Kilometer vertrieben. Nach Lageuntersuchungen, unter anderem mit Drohnenaufnahmen, konnten an diesen Plätzen die Teile im Dezember 2016 innerhalb von zwei Arbeitstagen aus dem Wasser geborgen und nach Cammin in Pommern [Kamień Pomorski] gebracht werden.
Nach den dortigen Konservierungsarbeiten wurden die Reste des historischen Schiffes unter der Leitung des Zentrums der Slawen und Wikingern [Centrum Słowian i Wikingów Wolin–Jomsborg–Vineta] in Wollin zusammengefügt.
Zeittypische Bautechnik
Mit der Radiocarbon-Methode wurde anschließend das Holz untersucht. Die Analyse ergab, dass das Schiffswrack aus dem 19. Jahrhundert stammt. Für das charakteristische Segelfrachtschiff der damaligen Zeit wurde 120-jähriges Eichenholz verwendet, das jedoch nicht aus der Gegend der südlichen Ostseeküste stammt. An den Überresten sind Elemente der damaligen Bautechnik zu erkennen, die bis zur Mitte des 20. Jahrhundert an den Ostseeküsten verwendet wurde.
Das Schiffswrack, das inzwischen als weitere Sehenswürdigkeit am Hafen von Cammin unter freiem Himmel zu besichtigen ist, steht unter Denkmalschutz. Die Geschichte der Bergung selbst ist im Historischen Museum in Cammin beschrieben.