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Der perfekte Auftritt einer durchgeplanten Bewegung

„Postergirls“ der Klimakämpferfront: Die Vortänzerinnen der selbsternannten Weltretter sind nicht zufällig allesamt jung, attraktiv und damit als Vorbilder für ihre Generation wie gemacht

Wolfgang Kaufmann
26.02.2023

Fünf junge Frauen sind die bekanntesten Klima-Aktivisten hierzulande: Luisa-Marie Neubauer (26), eine der Hauptorganisatorinnen der Fridays-for-Future-Bewegung (FFF), Carla Reemtsma (24), Sprecherin der FFF-Schulschwänzer in der Bundesrepublik, Carla Hinrichs (25), Pressesprecherin der Initiative „Aufstand der letzten Generation“, Pauline Brünger (21), Social-Media-Managerin von FFF, und Aimée van Baalen (23), „Vernetzungskoordinatorin“ beim „Aufstand der letzten Generation“. Was diese Personen dabei allesamt eint, ist ihre Attraktivität und Eloquenz: Wenn es eine Castingshow gäbe, bei der die „Superklimaschützer“ Deutschlands zur Wahl stünden, wären die Fünf wohl allesamt fürs Spitzenfeld prädestiniert. Und das ist kein Zufall.

Die treibenden Kräfte hinter der Bewegung, darunter die kalifornische Organisation Climate Emergency Fund, welche ihrerseits von allerlei US-amerikanischen „Philanthropen“ gesponsert wird, wissen sehr genau, warum sie auf solch ansprechende Aushängeschilder zurückgreifen. Da ihr Ziel darin besteht, möglichst viele Menschen zu Handlungen oder Unterlassungen zu bewegen, welche die angeblich menschengemachte Erderwärmung bremsen sollen, müssen bestimmte Gegebenheiten erfüllt sein. So erfolgen Verhaltensveränderungen – zur „Rettung des Klimas“ kämen unter anderem der Verzicht auf tierische Nahrung und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren in Frage – oft nach dem Prinzip Lernen am Vorbild. Der wissenschaftliche Fachausdruck hierfür lautet „Sozial-kognitives Lernen“. Dieses funktioniert am besten, wenn das Vorbild drei Bedingungen erfüllt, nämlich Attraktivität, Ähnlichkeit und Authentizität.

Lücken bei der Authentizität

Die Vorzeige-Klimaschützerinnen sollen durch ihr gefälliges Erscheinungsbild zunächst erst einmal für Aufmerksamkeit zugunsten der Sache sorgen. Wobei der Liebreiz von Neubauer und Co. aber zugleich noch einem anderen Zweck dient. Gutes Aussehen suggeriert in der heutigen, weitgehend auf Oberflächlichkeit getrimmten Welt, wo die Verpackung oft mehr zählt als der Inhalt, nämlich auch Kompetenz. Aus genau diesem Grund geben manche Politiker reichlich Steuergeld für Stylisten und Fotografen aus, welche versuchen, ihre Auftraggeber in das bestmögliche Licht zu rücken.

Die Ähnlichkeit mit Angehörigen der ebenfalls um Attraktivität bemühten jüngeren Zielgruppe ist wichtig, damit sich die jungen Leute mit den Vorbildern identifizieren und es ihnen dann gleichtun. Da allerdings liegt die Achillesferse von zwei der fünf Vorreiterinnen. Warum wohl wird heruntergespielt, dass Neubauer und Reemtsma aus sehr vermögenden Familien stammen und damit finanziell überdurchschnittlich gut situiert und vielleicht sogar Millionäre sind? Weil sie dann für die meisten ihrer Altersgenossen wie Wesen aus einer anderen Welt wirkten?

Ebenso hapert es mit der Authentizität, obwohl alles versucht wird, auch diese vorzutäuschen. So ist mittlerweile allgemein bekannt, dass Hinrichs eifrig per Auto durch Europa tourte und Neubauer um die halbe Welt jettete, was ihr den Spitznamen „Langstrecken-Luisa“ einbrachte. Womit die beiden freilich nicht allein dastehen, wie der aktuelle Fall der beiden „Klima-Kleber“ der „Letzten Generation“ zeigt, welche ihren Gerichtstermin versäumten, weil sie nach Thailand in den Urlaub geflogen waren. Dabei lässt die Ausrede für diese Doppelmoral tief blicken. Die Kritik am persönlichen Verhalten von Klimaaktivisten solle von größeren Problemen auf „strukturell-politischer Ebene“ ablenken und sei im übrigen Ausdruck eines Generationenkonflikts und des allgegenwärtigen Sexismus.

Uferlos überhebliche Narzissten

Das ist reichlich dreist, aber banal. Viel gefährlicher sind die hübsch anzusehenden Ikonen des „Klimaschutzes“ aus einem anderen Grund, nämlich ihrer deutlich zur Schau getragenen Missachtung des Rechtsstaats und der Demokratie. Sie animieren andere durch ihr Vorbild und durch explizite Äußerungen, „im Dienste des Klimas“ erpresserischen Druck auf gewählte politische Entscheidungsträger auszuüben oder kriminelle Handlungen zu begehen, welche wie im Falle der Straßenblockaden sogar Menschenleben gefährden können.

Daher ist es auch kein Zufall, dass Neubauer zu den Erstunterzeichnern eines Aufrufs gehörte, in dem die konsequente Durchsetzung der Null-Covid-Politik gefordert wurde. Denn diese Politik besteht ja darin, die Bevölkerung im Dienste einer vermeintlich guten Sache extremen Freiheitsbeschränkungen zu unterwerfen, wie dies auch die Klimaschützer aufgrund ihrer Agenda fordern.

Andererseits ist das Auftreten von Neubauer und Co. aber nicht nur durch deren ideologische Haltung zu erklären. Juvenile Personen wähnen sich immer dann im Besitz der absoluten Wahrheit, wenn die gesamte Gesellschaft derart dekadent geworden ist, dass sie alle bislang geltenden Normen und Werte zur Disposition stellt und dem wohlstandsverwahrlosten Nachwuchs keine Grenzen mehr setzt. Dann wächst dessen narzisstische Überheblichkeit ins Uferlose, und es kommt zur inflationären Vermehrung von Schuldzuweisungen. Wobei die Letzteren zugleich auch von Schwäche zeugen, denn sie bringen die jungen Möchtegern-Weltverbesserer in eine passive Opferrolle. Das ändert aber nichts daran, dass die Postergirls der Klimabewegung noch sehr viel Schaden anrichten können, wenn man ihnen weiterhin die Gelegenheit bietet, die Bevölkerung zu manipulieren.

Wobei zumindest Neubauer und Reemtsma über genügend Ressourcen verfügen dürften, um aus Deutschland zu flüchten, sollte die hiesige Wirtschaft und Gesellschaft aufgrund der Zumutungen des „Klimaschutzes“ kollabieren. Dabei könnten sie dem Vorbild der Kapitänin des angeblichen Seenotrettungsschiffes „Sea-Watch 3“ und nunmehrigen Auch-Klimaaktivistin Carola Rackete folgen. Diese wollte zig Millionen Afrikaner in die Bundesrepublik bringen und mahnte darüber hinaus eine grundlegende „gesellschaftliche Transformation“ an. Nun plant die 34-Jährige, nach Chile oder Kasachstan auszuwandern, weil ihr hierzulande inzwischen doch „zu viele Menschen auf zu engem Raum“ leben.


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Kommentare

Rebeca Merini am 01.03.23, 16:25 Uhr

Jung und hübsch? Na ja ... sei's drum. Hübsch genug, um ihre Inkompetenz in allen Angelegenheiten von Naturwissenschaft, Energetik und Atmosphärenwissenschaften zu verhüllen oder von dieser Inkompetenz abzulenken, sind sie jedenfalls. Spätestens der erste Auftritt der schwedischen Göre beim Weltwirtschaftsforum vor einigen Jahren machte doch klar, dass sie die Spielpüppchen mächtiger Strippenzieher und PR-Strategen im Hintergrund sind. Das wäre ja alles hinnehmbar, wenn es im öffentlichen Diskurs ein Gegengewicht gäbe, Informations- und Diskussionsveranstaltungen mit den Süßen, an denen dann statt irgendeines fünftklassigen, ahnungslosen Schauspielers auch wirklich kundige Atmosphärenwissenschftler, Klimageschichtler, Glaziologen, Vegetationskundler usw. teilnähmen. Wäre aber schlecht für's Geschäft ... das Panikthema wäre in drei Wochen vom Tisch. Es dürfte nicht zu schaffen sein, die Phalanx der gesteuert Ahnungslosen und Wohlstandverwahrlosten im Verbund mit verirrten Weltuntergangsaposteln von grünen Ewigstudenten bis Kirchratspräsidenten aufzubrechen, zumal die Meinungen bestimmenden Massenmedien von Ebensolchen gekapert sind. Quo vadis, Germania? Ick wees et nich ...

Markus Färber am 27.02.23, 21:51 Uhr

Hut ab Herr Kaufmann!

Kersti Wolnow am 27.02.23, 07:44 Uhr

Die Rakete will nach Kasachstan? Die Kasachen haben Mitte der 90er, als ich da war, dort lebende Russen und Deutsche herausexperimentiert, indem sie ihnen keine Arbeit mehr gaben und deren Kindern den Gymnasialbesuch verweigerten. Rausschmiß geht also auch friedlich. Gutmenschen finden das sicher brutal.
Ich kann das aber verstehen, wenn dieses Volk unter sich leben will, zumal beide Ethnien durch die Sowjetunion angesiedelt wurden, denn diese stand für die Russifizierung ihrer Kolonien.

Peter Sternberg am 26.02.23, 11:57 Uhr

Es wäre nicht das erste mal, daß man mit Umwelt und Tierschutz junge Menschen in die Fänge einer totalitären Ideologie gelockt hätte! Beschäftigt man sich nämlich etwas eingehender damit wodurch die Nazi-Bewegung des vergangenen Jahrhunderts gerade für junge Menschen so attraktiv werden konnte, daß sie ihr zu hunderttausenden auf den Leim gegangen sind, entdeckt man die erstaunlichsten Parallelen zur Klimabewegung unserer Tage. Und dabei sind die BDM-Zöpfe von Greta Thunberg nur das Tüpfelchen auf dem I!

Horst Reiß am 26.02.23, 10:01 Uhr

Ich werde sicher noch eine Weile über Ihre Sichtweise auf "jung" und "attraktiv" nachdenken müssen.

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