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Annalena Baerbock und die bösen Geister.
Foto: imagoAnnalena Baerbock und die bösen Geister.

Der politische Selbstmord einer grünen Aufschneiderin

Das Desaster der Buchveröffentlichung von Annalena Baerbock offenbart die Mittelmäßigkeit der Kanzlerkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen

Holger Fuß
14.07.2021

Zu Jahresbeginn brachte Robert Habeck sein jüngstes Buch heraus: „Von hier an anders“ (Kiepenheuer & Witsch). Die Rezensenten lobten seine „politische Skizze“ als „Theorie für seine künftige Politik“, die mit „Mut zur Selbstironie“ dabei „klassische Themen der Grünen verlässt“ („Tagesspiegel“). Und die „taz“ attestierte ihm: „Seine Referenzliteratur zeigt sich auf Höhe der Problemlage.“
Da wollte Annalena Baerbock nicht zurückstehen, nachdem sie sich im April zur Kanzlerkandidatin der Grünen ausrufen ließ, und veröffentlichte im Juni ihren Erstling „Jetzt. Wie wir unser Land erneuern“ (Ullstein). Es ist nicht ohne Komik, dass just jene Parteichefin, die ihrem Co-Vorsitzenden im vergangenen November in einem inzwischen legendären NDR-Interview bescheinigte, Habeck komme von „Hühnern, Schweinen, Kühe-Melken“, sie dagegen „aus dem Völkerrecht“, mit ihrer Buchveröffentlichung ein Desaster erlebt. Die selbsterklärte Intellektuelle, die sich über den Schweinehirten erhebt, muss mit ansehen, wie ihr Machwerk öffentlich in der Luft zerrissen wird.
Und dies nicht etwa, weil die 240 Seiten in der Schriftart Caecilia gesetzt sind, die ein bisschen an ein Kinderbuch erinnert, auch nicht, weil sich Baerbock eines Ghostwriters bediente, sondern weil Plagiatsjäger herausfanden, dass die beiden offensichtlich ungeniert unzählige fremde Textbausteine ins eigene Manuskript eingefügt haben. Diese Passagen wurden weder als Fremdzitate ausgewiesen, noch wurden ihre Quellen benannt.
Freimütig bediente sich das Copy-and-Paste-Team Baerbock in der einschlägigen Fachliteratur, in Interviews von Parteifreunden, sogar in den Konzepten der CDU. Nicht einmal persönliche Reiseerlebnisse vermochte Baerbock mit eigenen Worten wiedergeben. Von einer Erkundung der Autonomen Region Kurdistan zeigte sich die Autorin zwar tief berührt („Mir rannen Tränen über die Wangen. Beim Schreiben tun sie das noch heute“), was sie aber nicht daran hinderte, noch eine Passage aus einem Beitrag der „Deutschen Welle“ über das Leid jesidischer Kinder unterzubringen. Von einem Besuch bei einem Energieunternehmen schildert sie ebenfalls keine persönlichen Eindrücke, sondern übernimmt Texte von der Firmenwebseite.
Blamage für die „Qualitätsmedien“
Als Baerbock als Kandidatin antrat, überschlugen sich die führenden Medien des Landes in ihrer Begeisterung und jubelten sie zur nachösterlichen Erlösergestalt empor. Der „Stern“ titelte: „Endlich anders“, der „Spiegel“ ernannte sie zur „Frau für alle Fälle“ und erklärte, „warum keiner mehr an ihr vorbeikommt“, in TV-Sendern fanden servile Frageformate mit ihr statt. Die Bruchlandung der Annalena Baerbock ist auch eine Blamage für den hiesigen Qualitätsjournalismus.
Denn ihr Buch, das eine Art Evangelium sein sollte, um die Aureole einer Lichtbringerin wider die drohende Klimakatastrophe noch heller erstrahlen zu lassen, entlarvt die Grünen-Chefin als eine Aufschneiderin und Schwindlerin, als eine Frau, die im Grunde nichts zu sagen hat. So wie Baerbock in Interviews gebriefte Floskeln abspult, so ist auch ihr Buch komponiert. Dies festzustellen, hat mit Frauenfeindlichkeit gar nichts zu tun.
All die hoffnungsheischenden Phrasen, wonach eine junge Frau angetreten sei, um eine Herrschaft alter weißer Männer, regiert von einer ausgelaugten Kanzlerin Merkel, zu brechen und eine erneuerte Welt der „Klimagerechtigkeit“ und „Geschlechterfairness“ zu errichten, verdunsten in der Heißluft von Scheinheiligkeit und legen eine Charakterfigur der Mittelmäßigkeit frei. Selbst die Grünenfreundliche „taz“ muss einräumen: „Baerbock und Habeck waren nie gleich gut qualifiziert.“ Und: „Mit ihrer Selbstüberschätzung hat Baerbock dem Feminismus einen Bärendienst erwiesen.“
Aber abgerechnet wird zum Schluss beim Wähler. Laut Insa-Umfrage stehen die Grünen derzeit bei 17 Prozent – gleichauf mit einer verdämmernden SPD. Wir sind Zeuge eines politischen Selbstmords.


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Kommentare

Christina Anic-Petkovic am 13.08.21, 11:35 Uhr

Dass die Völkerballexpertin überhaupt noch Umfragewerte hat, die im positiven Bereich sind und sie nicht zurücktreten musste, zeigt doch alleine schon, wie gehirngewaschen ein Großteil der Bürger ist. Die Frau ist eine Hochstaplerin ohne jegliche Qualifikation für irgendwas und hat das Charisma eines Bodengründlers. Sie hat sich fachlich und charakterlich disqualifiziert, dennoch scheint das weder in den MSM noch bei der Bevölkerung wirklich angekommen zu sein. Nicht, das der Schweinehirte besser wäre, der Ausdruck grüne Khmer wird immer zutreffender.

Helmut Söllner am 27.07.21, 07:58 Uhr

Da gibt es doch das Märchen vom Prinzen der von der hochnäsigen Prinzessin abgewiesen wurde. Als er hörte, dass der Königvater sauer war und versprach sie dem ersten der um ihre Hand anhielte zu geben als Schweinehirte um sie freite. Und erhielt. Wunderbar wie alte deutsche Märchen die Gegenwart vorausahnen.

Dr. Dr. Hans-Joachim Kucharski am 21.07.21, 10:02 Uhr

In der Vergangenheit haben betroffene Parteien und ihre Helfershelfer versucht, um den Plagiatvorwurf ihrer Galionsfigur (Frau Giffey gehört auch dazu) zu relativieren, das Plagiat zu bagatellisieren – Tenor „Na und?“ – , indem sie es mit einem Schummeln in der Schule gleichsetzten. Vordergründig ist die Gleichsetzung natürlich berechtigt, denn wer wollte schon bestreiten, daß beides etwas mit Abschreiben zu tun hat, oder, daß es sich in beiden Fällen um eine Vorteilsnahme handelt? Bei einer subtileren Betrachtung ergeben sich aber signifikante Unterschiede:
Beim Schummeln in der Schule – obendrein von Kindern – handelt es sich um eine Vermeidung von Ausgrenzung aus der Gesellschaft, also um ein Bemühen zu einen Verbleib in der Masse und um normale gesellschaftliche, jedem gebührende Anerkennung. Beim Plagiat – von zumindest teilweise rechtskundigen Erwachsenen – hingegen handelt es sich um Bemühungen zu einem Herausragen aus der Masse, also gesellschaftlich ‚etwas Besseres’ zu sein. Plagiat ist somit eine Vorteilsnahme aus niedrigen Beweggründen, und das macht es so verwerflich. Plagiatoren – Pardon! Plagiator*innen – betreiben diesen, um unverdiente Lorbeeren zu ergattern und sich von der Masse enthoben zeigen zu können. Obendrein ist Schummeln ein Wissenserwerb, über den man schmunzeln kann (Lehrer mögen das anders sehen), Plagiat hingegen unterliegt der gesellschaftlichen Ächtung. Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß Schummlei einen Vorteil nur für den Schummler verschafft, Plagiat geschieht, um andere oder Institutionen zu einer gesellschaftlichen Höherbewertung zu bewegen. Es handelt sich bei dieser Gleichsetzung also um einen typischen Äpfel-Birnen-Vergleich: Plagiat ist keine Schummelei!
Übrigens: Täuscht die Vermutung, daß die Bagatellisierer im Falle Baerbock dieselben sind, die im Falle ihrer politischen Gegner die unversöhnlichsten Kritiker waren?
Dr. Dr. Hans-Joachim Kucharski, Mülheim

sitra achra am 19.07.21, 10:11 Uhr

Jede Wette, das unbedarfte Pfannkuchengesicht wird mit großer Sicherheit an bedeutender Stelle im neuen Regierungsteam von den scheinbar Totgesagten wiederauferstehen, so dreht man dem "Souverän" eine Nase, ätschibätschi!

Michael Holz am 16.07.21, 23:13 Uhr

"Wir sind Zeuge eines politischen Selbstmords."
Na ja, mit der "Selbstermordung" geht es eigentlich schneller, es sei denn man/frau nimmt Arsen,da dauerts etwas länger. Arsen ist aber die typische Mordwaffe der Frauen. Da müsste man mal im Nachttisch von IM Erika nachsehen, denn ihre Aufttraggeber hatten dunnemals ein ganzes Repotoire an Mordmittel, angefangen von AK47 über Selbstschussanlagen bis hin zum harmosen Sex mit HIV-Damen. Also mit langsamen Selbstmord der Sekte wird es wohl nichts werden!

E. Berger am 16.07.21, 19:25 Uhr

Ich rate davon ab, Baerbocks Plagiatsgeschichte zum zentralen Thema zu machen. Ihre Unfähigkeit, einen halbwegs konsistenten Lebenlauf hinzukriegen, ihr Totalversagen als Landesvorsitzende, ihr erschlichenes Stipendium, ihr kindliches Geplapper, ihre Sprechweise in Halbsätzen sind für die Beurteilung ihrer Qualifikation mindestens ebenso relevant.

Tom Schroeder am 15.07.21, 17:18 Uhr

Alles zutreffend, jedoch sehe ich das nicht als politischen Selbstmord. Dazu müsste man noch an diese "Demokratie" glauben - die Schweiz ist eine - Deutschland nicht. "Repräsentative Demokratie" heute heißt: Irgendwas wählen und irgendwas bekommen. Umgesetzt werden die Interessen der Banken und Konzerne - deshalb sind es Wahlprogramme und nicht Parteiprogramme! Warum hat man so viel Unsinn verzapft in den letzten Jahren? Übervölkerung mit Muslimen, Folge: Messer sind wieder en vogue, Wohnungen verknappt + Immobilien verteuert; Geld entwertet, Folge: Sachwerte der Reichen aufgewertet; Verträge der EU gebrochen, Folge: unangreifbare Rechtlosigkeit der EU-"Regierung"; "Klimakrise" (wo ist die nur? - ah da wo immer das Wetter gerade nicht "passt"!), Folge: Noch mehr Inflation; Geschäfte mit China, Folge: seit Jahren Diebstahl von Wissen und Anwachsen dieses rot-faschistischen Monsterstaates zur geopolitischen Bedrohung, usw. Die ganze westliche Weltpolitik, bis auf die Schweiz und Teile der USA mit der bewaffneten Bevölkerung, ist sozusagen vor-postdemokratischer Neo-Feudalismus. Die Alternativen in Asien und Afrika sind ganz übel, um die Aussage zu relativieren. Anallenchen passt gut ins Bild: Will man doch probieren, inwieweit es mit Fernsehen und "woker" Pseudopolitpresse gelingt sie vom "Souverän" gewählt ins Kanzleramt zu bringen - gelingt es nicht, so war es eine gelungene Ablenkung und der Job wird von CDU u.a.. erledigt. Macht uns arm und nutzt die Dummheit des Volkes aus. Diese Kunstfigur sollte doch nie Kanzlerin werden!

Siegfried Hermann am 15.07.21, 05:50 Uhr

Moin!
Herr Fuß führt hier alles auf, was bislang an der Oberfläche gekommen ist UND NICHT mehr vertuschbar ist.
Neuster Gag.
Sie kennt nicht mal ihren eigenen Wahlkreis! Insofern ein absolutes Unding, weil JEDER Kandidat persönlich unterschrieben beim Wahlkreisleiter einen Antrag abgegeben muss .
Und glaubt mir, das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange!
Recherchiert mal was denn so "ihr Ehemann" alles auf dem Kerbholz hat!
Ergo:
Völkerrecht und Völkerball hört sich ähnlich an, ist aber ganz was anderes!
Und Kobalt mit Kobold verwechseln, was soll´s!?!? Man ist ja nur Kanzleramtauszubildenpraktikant*
Innen s/l/d.
Nebenbei:
Obwohl sie "Fußball" als Hobby gepriesen hat, hat man sie bei den zahlreichen EM-Studios NIE gesehen, denn unsere National-Mannschaft zurück begrüßt!
Das spricht Bände!
ach ja, der Schweinehirte.
Der hat zumin. auf dem Papier ein Studium für U(h)rzeitdiskussion und biodynamische Wetterprognosen abgeschlossen, genannt Philosophie.
Ob fake-Dr. müsste man bei DER Außendarstellung auch mal checken.
Und der kommt aus demselben Soros/Schwab-"Talente"-Stall wie unsere Kobold-Lena.

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