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Zum zehnten Mal lud das Kopernikushaus in Allenstein zum Sommerfest für die Jüngsten ein
Bereits zum zehnten Mal hat die Allensteiner Gesellschaft Deutscher Minderheit (AGDM) Sommerspiele mit der deutschen Sprache veranstaltet. Die Veranstaltung, die sich an die jüngsten Mitglieder der Deutschen Minderheit richtete und einen Übergang zwischen dem ausklingenden Schuljahr und den beginnenden Sommerferien in der Republik Polen bildet, füllte dass Haus Kopernikus mit Kindern. Sie beteiligten sich wie immer mit Interesse und großem Engagement an der gebotenen Bandbreite von Freizeit- und Kulturangeboten.
Fünfzehn Teilnehmer und ihre Betreuer trafen sich zwischen 9 und 15 Uhr im Haus Kopernikus, dem Sitz der AGDM. Den Kindern wurden in der schulfreien Zeit zahlreiche Sprachspiele, Bastelarbeiten, Lieder, Bewegungsmöglichkeiten mit Musik und Geschichten angeboten. Für die Integration und Kennenlernspiele sorgte Edyta Gładkowska, die Beraterin für die Zweisprachigkeit der Kampagne des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit „Billingua –einfach mit Deutsch“.
Leitthema Entdeckungen und Erfindungen aus Deutschland
Das Leitthema der diesjährigen Veranstaltung lautete „Entdeckungen und Erfindungen aus Deutschland“. Dabei konzentrierte man sich unter anderem auf die Erfindung von Gummibärchen der Marke Haribo, auf die Errungenschaften von Johannes Gutenberg sowie auf die Experimente Heinrich Göbels mit der Herstellung erster Glühbirnen.
Die Kinder bekamen auch eine Vorstellung davon vermittelt, wie vor Jahrhunderten zur Zeit Gutenbergs die Vervielfältigung von Büchern aussah. Das wurde den Jüngsten in der Woiwodschaftsbibliothek in einer Buchdruckarbeitsgruppe erklärt, in deren Rahmen die Kinder mit eigenen Augen erfuhren, wie die Druckherstellung mit der Druckpresse und beweglichen Lettern funktionierte. Damit die jungen Teilnehmer ihre Deutschkenntnisse voranbringen konnten, sorgten die Animateure dafür, dass sie spielend lernen und sich dabei etwas Abwechslung von dem mühsamen Lernen in der Schule verschaffen konnten.
Zu diesem Zweck bereiteten die Projektleiter viele amüsante Aktivitäten vor, die darauf abzielten, nicht nur das bestehende Vokabular zu erweitern, sondern auch, den Sinn für die nationale und kulturelle Identität zu wecken oder zu vertiefen. Diesem Zweck diente auch der Spaziergang mit der engagierten Stadtführerin Emilia Figura-Osełkowska durch die Allensteiner Altstadt. Auf der Wanderroute weihte die Leiterin die Kinder in die Geschichte der Stadt ein, wobei der ostpreußische Zeitraum besonders beleuchtet wurde. Die Kinder mussten Rätsel dazu lösen und Aufgaben erfüllen.
Im Jahr des 550. Geburtstags von Nikolaus Kopernikus durfte es natürlich an der Beschäftigung mit seinem geistigen Nachlass nicht fehlen. Die Mitarbeiterin der Allensteiner Woiwodschaftsbibliothek stellte den Kindern in einer Präsentation dar, wie die Menschen die Welt vor der kopernikanischen Wende wahrgenommen hatten, was dessen bahnbrechende Entdeckung für die Menschheit bedeutet hat und was sie bewirkte.
Das Leben vor Kopernikus
Unter den vielen Angeboten gab es auch eine kreative Arbeitsgruppe, in der mit verschiedenen Basteltechniken Grußkarten gestaltet wurden. Darüber hinaus machten die Kinder Bekanntschaft mit der Zeichentrickfilmfigur Grüfello. Die jungen Teilnehmer zeichneten das Gruseltier auf sogenannten Lapbooks, wobei sie dessen Körperteile mit deutschen Bezeichnungen versehen mussten, um ein paar sprachliche Übungen durchzuführen.
Zu unterstreichen ist, dass die Eltern stets positive Rückmeldungen zu dem Projekt „Sommerspiele mit der deutschen Sprache“ geben, was für die AGDM einen doppelten Erfolg bedeutet und ein Beweis dafür ist, dass die Nachfrage nach Veranstaltungen für den Nachwuchs kontinuierlich besteht. Das Projekt wurde finanziert aus den Mitteln des Ministers für Inneres und Verwaltung in Warschau, des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit, Familie und Soziales sowie des Generalkonsulates der Bundesrepublik Deutschland in Danzig.