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Bertelsmann-Stiftung veröffentlicht Prognose zur Bevölkerungsentwicklung
Die Bertelsmann-Stiftung hat eine neue Erhebung des Datenportals „Wegweiser Kommune“ veröffentlicht, die sich mit der Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2040 auseinandersetzt. Einige Dinge sind dabei nicht wirklich neu. Dazu gehört zweifelsohne die Erkenntnis, dass wir es in Deutschland eher mit einer überalterten Bevölkerung zu tun haben, die Geburtenjahrgänge eher schwach sind und es einen Wanderungstrend hin zu Ballungsgebieten gibt.
Bei den Untersuchungen gibt es aber auch Unwägbarkeiten. Zum Beispiel war eine Masseneinwanderung wie die im Jahre 2015 nicht vorhersehbar und kann sich theoretisch jederzeit wiederholen. Der Wohnraum in Ballungsgebieten könnte darüber hinaus noch teurer und knapper werden, sodass die „Landflucht“ wieder zum Erliegen kommt. Andere Faktoren, wie beispielsweise die Geburtenrate, verändern sich dagegen nur langsam.
In Deutschland, so die Prognose der Stiftung, wird die Bevölkerungszahl von 2020 bis 2040 um 0,6 Prozent ansteigen. Dabei seien einige interessante regionale Unterschiede zu erwarten. Prognostizierten Bevölkerungsrückgängen in den östlichen Flächenstaaten und dem Saarland stehen bei den anderen Bundesländern Zuwächse gegenüber. Ländlich geprägte Regionen wie in Sachsen-Anhalt haben das Nachsehen gegenüber Industriemetropolen wie man sie beispielsweise in Baden-Württemberg vorfindet.
Plus o,6 Prozent in Deutschland
Die Bevölkerungsentwicklung in den 13 Flächenländern liegt zwischen plus 4,6 Prozent im westlichen Bundesland Baden-Württemberg und minus 12,3 Prozent im östlichen Bundesland Sachsen-Anhalt. Deutliche Bevölkerungszuwächse gibt es in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg mit 5,8 beziehungsweise 3,5 Prozent. Bremen wächst um moderate 1,1 Prozent.
Unter den kreisfreien Städten haben Leipzig, Potsdam und Bamberg Bevölkerungszuwächse von mehr als zehn Prozent zu erwarten. Bei den Landkreisen gilt dies für Biberach, Mühldorf am Inn und Kelheim. Am anderen Ende der Skala stehen nur Kreise und kreisfreie Städte aus den östlichen Bundesländern mit einem zu erwartenden Bevölkerungsrückgang von zwölf Prozent und mehr.
In den beiden südlichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg wird ein Bevölkerungswachstum erwartet. In den jeweiligen Hauptstädten München und Stuttgart fallen die Zunahmen eher gering aus, während sie in den sogenannten Speckgürteln deutlicher sind.
Minus 12,3 Prozent in Sachsen-Anhalt
In Mitteldeutschland ist der Trend dagegen rückläufig. Deutliche Ausnahmen stellen die Region um die Bundeshauptstadt Berlin sowie der Bereich um Dresden und Leipzig dar. In früheren Kohle- und Stahlhochburgen wie dem Ruhrgebiet oder dem Saarland ist die Bevölkerungszahl dagegen stark im Sinken.
Als generelles Problem konstatieren die Forscher eine Überalterung der Gesellschaft. Der Anteil der Personen im Alter ab 65 Jahren an der Gesamtbevölkerung betrug im Jahr 2020 knapp 22 Prozent. Zwei Jahrzehnte später werden es fast 28 Prozent sein.
„Bei allen regionalen Unterschieden zeigt sich die zunehmende Alterung unserer Gesellschaft in fast allen Kommunen. Es braucht jetzt gezielte Strategien, um eine geeignete Infrastruktur für die älteren Generationen aufzubauen und die dabei entstehenden wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen“, sagte der Bertelsmann-Vorstandsvorsitzende Ralph Heck. Die zunehmende Alterung werde erhebliche Auswirkungen auf das sogenannte Erwerbspersonenpotential, auf die Alterssicherungssysteme und auf den Pflegebedarf haben.
Die Anzahl der Personen in den ersten Jahrgängen des Rentenbezugs wird bis zum Jahr 2035 auf rund 16,2 Millionen stark ansteigen. Zum Vergleich: Vor vier Jahren lebten in der Bundesrepublik noch rund 12,3 Millionen 65- bis 79-Jährige. Damit steigt der Anteil der 65- bis 79-Jährigen an der Gesamtbevölkerung von 14,8 Prozent im Jahr 2020 auf 18,4 Prozent im Jahr 2040.
Plus 5,8 Prozent in Berlin
Erst danach kommt es zu einer gewissen Beruhigung, weil eher geburtenschwache Jahrgänge ins Rentenalter kommen. Die Probleme werden aber nach hinten verlagert. Denn die Anzahl der Senioren ab 80 Jahren nimmt ab dem Jahr 2027 deutlich zu. Die Zahl der über 80-Jährigen steigt von rund 5,8 Millionen im Jahr 2027 auf rund 7,7 Millionen im Jahr 2040, was 9,2 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Erfahrungsgemäß sind die Pflegekosten in dieser Altersstufe besonders hoch. Hinzu kommt die Tatsache, dass das sogenannte Erwerbspersonenpotential sinken wird.
Am anschaulichsten kann dies am Beispiel Nordrhein-Westfalen gezeigt werden. Dort erwarten die Forscher im Jahr 2040 rund 17,6 Millionen Einwohner, von denen lediglich noch 8,5 Millionen Menschen im Erwerbsalter zwischen 25 und 64 Jahren sein werden.
Die Alterung zeigt sich auch an der Entwicklung des Medianalters, also dem Alter, das die Bevölkerung in eine älteren und eine jüngere Hälfte teilt. Bundesweit nimmt das Medianalter bis zum Jahr 2040 um 1,2 Jahre zu. In allen Bundesländern mit Ausnahme des Saarlands wird das Medianalter bis 2040 ansteigen, in mehreren Bundesländern um etwa zwei Jahre. Die Spanne zwischen den Bundesländern liegt dann bei fast zehn Jahren, zwischen den Stadtstaaten Hamburg und Berlin einerseits mit je etwa 43 Jahren und vier der fünf östlichen Flächenländern andererseits mit zwischen 52 und 53 Jahren.
Bertram Graw am 24.04.24, 10:52 Uhr
Leider wird das größte Problem unserer Bevölkerungsentwicklung nicht erwähnt: Das der Überfremdung durch den stark wachsenden Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund. Die Deutschen drohen auszusterben.