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Warum die Gründung des Staates Israel 1948 kein Willkürakt war, sondern auf dem Boden des Völkerrechts erfolgte
Zu den nicht unterzukriegenden Legenden um den Nahostkonflikt gehört die Behauptung, „die Juden“ hätten 1948 „den Arabern“ deren Land weggenommen, um darauf ihren Staat Israel zu gründen. Deshalb seien jegliche Schritte gegen Juden und Israel im Grunde legitime Akte des Widerstands. Auch die jüngsten Terroranschläge der Hamas vom Gazastreifen aus gegen Israel wurden als Beiträge zur „Befreiung Palästinas“ deklariert und international von Hamas-Sympathisanten gefeiert.
Fakt ist, dass das Heilige Land seit alters her Heimat von vielen Völkern und religiösen Gruppen sowie Ursprung verschiedener Kulturen ist. Fakt ist auch, dass es zum Zeitpunkt der israelischen Staatsgründung keinen arabischen Staat Palästina gab, der durch die Juden verdrängt worden wäre. Vielmehr wurde der jüdische Staat auf dem Gebiet des britischen Mandatsgebiets Palästina errichtet, dessen Name jedoch eher eine historische Landschaft markierte als den Lebensraum eines bestimmten Volkes (siehe hierzu auch den Text unten).
Der Auftrag des Völkerbunds
Das Mandatsgebiet Palästina war 1920 nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches im Zuge des Ersten Weltkriegs vom Völkerbund gegründet und dem Vereinigten Königreich zur Verwaltung übertragen worden. Es umfasste neben den Gebieten des heutigen Israel, des Westjordanlands und Gazastreifens (zusammen auch Cisjordanien, also das Land diesseits des Jordans genannt) auch das Territorium des heutigen Staates Jordanien (auch Transjordanien, das Land jenseits des Jordans genannt).
Schon das Völkerbundmandat sah als ein Ziel die „Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina“ vor – die jedoch die Rechte der nichtjüdischen Gemeinschaften nicht beeinträchtigen dürfe. Bereits zuvor, am 3. Januar 1919, hatten Emir Faisal I., später König von Syrien (1920) und Irak (1921 bis 1933), und Chaim Weizmann, Präsident der Zionistischen Weltorganisation, eine Neuordnung des historischen Palästinagebietes vereinbart. Auch wenn dieses Abkommen nie in Kraft trat, markiert es einen Meilenstein auf dem Weg hin zu einer Lösung des Konflikts zwischen Juden und Arabern.
Zusammengefasst favorisierte die Mandatsmacht Großbritannien auf dieser Grundlage in den folgenden Jahren die Errichtung eines jüdischen Staates westlich des Jordans und eines arabischen Staates östlich davon. Ein Schritt dazu war 1923 die Gründung des halbautonomen Emirats Transjordanien, also östlich des Jordans, das nicht nur die gedachte Heimstatt der Araber markierte, sondern auch die jüdischen Siedlungsaktivitäten klar auf das Gebiet westlich des Jordan begrenzte.
Bürgerkrieg und UN-Teilungsplan
Obwohl sich die Briten nicht nur im Rahmen des Völkerbund-Mandates bewegten, sondern auch auf der Basis des Faisal-Weizmann-Abkommens, kam das Mandatsgebiet nicht zur Ruhe. Dies gilt vor allem für Cisjordanien, in das hinein ab den 1920er Jahren Juden aus aller Welt zogen, um hier die vom Völkerbund beschlossene Heimstatt für ihr Volk zu errichten. In zahlreichen Pogromen wie dem Massaker von Hebron am 23. und 24. August 1929, bei dem 67 Juden ermordet und die überlebenden Juden aus der Stadt vertrieben wurden, versuchten radikale Araber, die weitere Ansiedelung von Juden zu verhindern. Dies löste eine Spirale der Gewalt gegen Juden, Araber und auch die britische Mandatsmacht aus, denen tausende Menschen auf allen Seiten zum Opfer fielen.
Das britische Mandat für Transjordanien endete am 24. Mai 1946. Am Tag darauf wurde Emir Abdallah I. zum König des nunmehr souveränen Königreichs Jordanien ausgerufen. Auch wenn der neue Staat nicht Palästina hieß, kann Jordanien durchaus als der vom Völkerbund angedachte arabische Staat in Palästina angesehen werden.
Cisjordanien verblieb weiter unter britischer Mandatshoheit. Am 29. November 1947 verabschiedete die junge Organisation der Vereinten Nationen (UNO) auf Antrag Großbritanniens den UN-Teilungsplan für Palästina (Resolution 181 II). Dieser bestätigte die Teilung des vormaligen Mandatsgebietes Palästina und sah neben der bereits erfolgten Errichtung eines arabischen Staates in Transjordanien auch die Gründung eines jüdischen Staates in Cisjordanien vor. Jerusalem sollte als „Corpus separatum“ keinem Gebiet zugeschlagen werden und unter internationaler Kontrolle verbleiben. Hinter dem Teilungsplan standen auch die Supermächte USA und Sowjetunion – die arabischen UN-Mitglieder lehnten ihn ab.
Obwohl der Teilungsplan von der UNO mehrheitlich beschlossen worden war, erklärte Großbritannien daraufhin, keine Lösung für den Konflikt gefunden zu haben, die von allen Parteien akzeptiert werde, weshalb es sein Mandat zurückgeben und zum 14. Mai 1948 aus Palästina abziehen werde.
Die Gründung Israels
Bereits unmittelbar nach dem UN-Beschluss über den Teilungsplan für Palästina im November 1947 griffen arabische Milizen jüdische Einrichtungen in Cisjordanien an. Als am 14. Mai 1948 David Ben-Gurion in Tel Aviv die israelische Unabhängigkeitserklärung verlas und den Staat Israel proklamierte, erklärten Ägypten, Irak, Libanon, Syrien und Transjordanien dem frisch gegründeten Staat noch in der folgenden Nacht den Krieg. Die USA und die Sowjetunion hingegen erkannten Israel umgehend an. Der folgende Krieg, wahlweise Palästinakrieg oder Israelischer Unabhängigkeitskrieg genannt, endete 1949 mit einem Debakel der Araber, weshalb er in der arabischen Überlieferung auch „an-Nakba“ (die Katastrophe) genannt wird. Letzteres maßgeblich auch deshalb, weil in Folge der Niederlage rund 700.000 Araber aus dem Gebiet des neuen Staates Israel – je nach Sichtweise – flohen oder vertrieben wurden.
Die Entstehung des Staates Israel bedeutete für die arabischen Palästinenser zweifellos einen dramatischen Einschnitt. Allerdings erfolgte die Gründung Israels auf der Basis von Plänen sowohl des Völkerbundes als auch der UNO – und somit auf völkerrechtlich legitimer Grundlage. Dass die Gründung einer „eigenen Heimstatt des jüdischen Volkes“ keineswegs darauf abzielte, die in dem Gebiet lebenden Araber zu unterdrücken, lässt sich unter anderem daran erkennen, dass noch heute rund 21 Prozent der israelischen Staatsbürger Araber sind.
Gleichwohl kam es in den folgenden Jahrzehnten immer wieder zu arabischen Versuchen, die Gründung des Staates Israel gewaltsam rückgängig zu machen. Dazu gehören auch die Gründung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) 1964 und der Islamischen Widerstandsbewegung (Hamas) 1987, deren Schwerpunkt der Gazastreifen ist, die mittels Aufständen und Terroranschlägen versuchten, Israel zu destabilisieren. Die PLO schwor dem Terror später ab und tritt seitdem als politische Repräsentanz der Palästinenser auf. Die Tragik der Araber ist, dass sämtliche ihrer antiisraelischen Aktivitäten zu keiner Verbesserung ihrer Lage führten, sondern meist zu einer Verschlechterung. Bis heute sind es die politischen und religiösen Führer der Araber, die einen Friedensschluss und ein gedeihliches Auskommen mit den Juden hintertreiben. Den Preis dafür zahlen nicht zuletzt ihre Zivilisten.
andreas sarkis am 20.10.23, 13:12 Uhr
Ein klassischer Fehler: Die Araber flohen nicht NACH der Niederlage aus Israel. Sondern sie waren VOR dem Angriff von der Arabischen Liga aufgefordert worden, das Land zu verlassen. Nach dem Motto: Wer zurückbleibt, ist ein Jude. Die Naqba ist eine vielen Lügen aus jener Zeit.