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Weißrusslands und Nordkoreas Staatsführer ergreifen keine Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie
Nachdem US-Präsident Donald Trump und sein brasilianischer Amtskollege Jair Bolsonaro eingesehen haben, dass es ihnen bei den nächsten Wahlen gefährlich werden könnte, wenn sie weiterhin die Gefährlichkeit des Virus bestreiten, gibt es nur noch zwei Staatschefs, die es weiterhin tun. Das Problem möglicherweise nicht wiedergewählt zu werden, haben diese beiden nicht, denn in ihren Ländern gibt es keine Wahlen.
Weißrusslands Staatschef Alexander Lukaschenko muss weder Abwahl noch Putsch fürchten, er steht an der Spitze seines Landes seit über einem Vierteljahrhundert. Ungeachtet von Corona läuft das Leben in seinem Land ohne irgendwelche Beschränkungen normal weiter. Verantwortlich dafür ist „der letzte Diktator Europas“. Sein Wort ist in Weißrussland Gesetz. Eine Pressefreiheit existiert dort genauso wenig wie eine Oppositionspartei. Kritische Stimmen werden nicht geduldet.
Lukaschenko spielt die Gefahr durch Corona herunter. Er spricht von einer Psychose in der westlichen Welt. Statt sich der Krise anzunehmen, geht er lieber zum Eishockey und lässt sich von den Zuschauern bejubeln. Er sehe keine Viren, sagt der 65-Jährige.
Lukaschenko sieht keine Viren
Während das Corona-Virus den Fußball europaweit zum Stillstand gebracht hat, spielt die Wyschejschaja Liha, so der Name der höchsten Spielklasse des Landes, ganz normal weiter – in vollen Stadien. Die Unvernunft des Diktators und seines Verbandschefs wird sogar belohnt. Neue TV-Verträge mit Israel, Indien und China sowie ein Zuwachs an Sportwetten sorgen für sprudelnde Einnahmen. Der weißrussische Fußball erlebt einen Boom, dank Corona. Die fußballbegeisterte Welt stürzt sich jetzt auf dieses Land. Der weißrussische Verbandschef hat die Saison ohne Bedenken am 19. März eröffnet.
Kein Wunder, dass in diesem 9,5 Millionen Einwohner zählenden Land kaum auf Corona getestet wird und dass es deshalb nur wenige gemeldete Corona-Fälle gibt. Aber die Tendenz ist auch hier steigend. Kim Jong-uns Demokratische Volksrepublik Korea ist der wohl letzte Staat der Erde ohne einen einzigen bestätigten Covid-19-Fall, sogar der Vatikan mit nur etwas mehr als 1000 Einwohnern hat schon zwei. Doch viele bezweifeln die offizielle Darstellung Nordkoreas. Das liegt nicht zuletzt an der geografischen Lage des Landes zwischen den beiden Corona-Epizentren Südkorea und China.
Zwar ist die Grenze zum südlichen Nachbarn als Systemgrenze dicht. Aber für die Grenze zur Volksrepublik China gilt das nicht. Zwischen den beiden sozialistischen Bruderstaaten herrschen rege Handelsbeziehungen und ein Schmuggel, welcher sich schwer überwachen lässt.
Ist Nordkorea wirklich verschont?
Im März hatten US-Militärs einen fast vollständigen sogenannten Lockdown des nordkoreanischen Militärs festgestellt, sprich keine Flugzeuge flogen, keine Raketen starteten und auch Truppenbewegungen gab es wohl kaum, so als ob das ganze Militär sich in Quarantäne befände.
Sowohl die USA als auch die Republik Korea betrachten dies als Indiz für Covid-19-Fälle im nordkoreanischen Militär. Südkoreanische Medien berichteten unter Berufung auf Quellen im Nordteil des Landes, es habe mehrere Hundert Erkrankungen gegeben. Unabhängig bestätigen lässt sich das nicht. Nordkorea selbst streitet das ab.
Pre Kon am 22.04.20, 20:16 Uhr
Schade, dass nun auch die PAZ ins anti-weißrussische Propagandaarsenal überschwenkt. In Belarus wurden die Grenzen geschlossen und Einreisende aus Coronagebieten in Quarantäne gesteckt. Hätte Frau Merkel so gehandelt hätten wir hier auch keinen "Shutdown" nötig gehabt.
Aber anscheinend ist man bei der PAZ beim Virus noch nicht so weit einen klaren Standpunkt einzunehem...
Jan Jochser am 22.04.20, 13:39 Uhr
Die Gefährlichkeit von Corona bewegt sich auf dem Niveau von Influenza. Es ist mithin Zeit für eine realistische Politik und die sofortige Rückkehr zur Normalität mit all den in Jahrhunderten mühsam erkämpften Freiheiten.
Es ist nicht die Zeit für albernes Trump- und Bolsonaro-Bashing, und wenn Weißrußland und Nordkorea bei aller berechtigten Kritik an ihnen mal was richtig machen, kann man das auch gelten lassen.