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„Beziehungsweise Familie“ – Der Jahresschwerpunkt 2025/26 im Berliner Humboldt–Forum
Am Tag der Deutschen Einheit startet das Humboldt-Forum im Berliner Schloss seinen Jahresschwerpunkt 2025/26 zum Thema Familie. In zahlreichen Veranstaltungen wie Ausstellungen, künstlerischen Aufführungen, Diskussionen, öffentliche Arbeitskreise, Führungen sowie einer Buchpublikation erfahren Besucher, was Familie und Verwandtschaft alles umfassen kann und was sie bewegt.
Am 3. Oktober startet das Jahresprogramm „Beziehungsweise Familie“ mit der Eröffnung der gleichnamigen Ausstellung und einem langen Themenwochenende. Die Ausstellung durchzieht alle Dauerausstellungen und Sammlungspräsentationen im Humboldt-Forum, die das Thema Familie in seiner ganzen Vielfalt erlebbar machen. Den Einstieg bietet die Station „Beziehungsweise(n) Familie“ im Erdgeschoss. Zehn teils interaktive Module – von der Familienaufstellung über die Tischgemeinschaft bis zum Kosenamen; von globaler Familiengeschichte, Konflikten und Kompromissen bis zum persönlichen Schlüsselmoment – laden Besucher dazu ein, das eigene Verständnis von Familie zu hinterfragen und vielleicht neu zu denken. Im Zeitalter von Patchworkfamilien und Modellen alternativen Zusammenlebens fügt sich dieses Ausstellungskonzept unterwürfig in das heutzutage von queeren und Diversitätsgedanken dominierte Weltbild ein.
Ausgewählte Exponate und künstlerische Arbeiten im Ethnologischen Museum und Museum für Asiatische Kunst, im Humboldt-Labor und in „Berlin Global“, der Berlin-Ausstellung im Humboldt-Forum, sowie zusätzlich im Museum Knoblauchhaus im benachbarten Nikolaiviertel zeigen, wie sehr Machtverhältnisse in familiäre Biographien eingreifen. Und auch, wie persönliche Familiengeschichten am Anfang großer Herrschaftsgeschichten oder Religionen stehen können.
Temporäre Ausstellungen widmen sich dem Erhalt bedrohter Sprachen aus aller Welt und der generationenübergreifenden Weitergabe von Wissen. Und sie präsentieren zeitgenössische Positionen internationaler Künstler, die auf die Familienrealitäten queerer und migrantischer Erfahrungen verweisen.
Mit „Care oder Chaos?“ rückt das Humboldt-Forum vom 3. bis 5. Oktober mit Lesungen, Gesprächen und Konzerten zentrale Fragen der Sorge umeinander in den Mittelpunkt. Bei „Care“ (Pflege) geht es um zwischenmenschliche Aufmerksamkeiten, ohne die es nirgends geht. Mit dabei sind unter anderem die Autorin und Musikerin Christiane Rösinger, das Resident Music Collective, die feministische Autorin Sophie Lewis sowie der Dokumentarfilm „Im Prinzip Familie“ des niederländischen Regisseurs Daniel Abma über den Alltag von drei Erziehern.
Zwei weitere Thementage sind 2026 zu den Themen Familiengeheimnisse und alternative Formen des Zusammenlebens geplant.