Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
Seit Jahren wurde durch die Geldpolitik der EZB und der Regierungen die Logik guten Wirtschaftens zugunsten der Planbarkeit der Wirtschaft vernachlässigt. Ist nun der Zeitpunkt der Korrektur gekommen?
„Man ist frei, die Realität zu ignorieren. Man ist frei, seinen Verstand von jedem Fokus zu befreien und jeden Weg blind hinab zu stolpern, den man möchte. Aber man ist nicht frei, den Abgrund zu vermeiden, den zu sehen man sich weigert.“
Ayn Rand
Die Corona-Krise ist nicht die Ursache, sondern nur der Auslöser einer epochalen Krise von Wirtschaft und Gesellschaft, welche die in Jahrzehnten angestauten Ungleichgewichte falscher, sozialistischer Geld- und Wirtschaftspolitik mit elementarer Wucht an die Oberfläche und zur Entfaltung bringen wird. Die Wurzeln dieser Krise liegen in einer von der kulturmarxistischen Frankfurter Schule gezeugten Weltanschauung, bei der die Logik guten Wirtschaftens zugunsten eines Aberglaubens der Planbarkeit der Wirtschaft und der Machbarkeit schmerzlosen Lebens geopfert wurde.
Der scheinwissenschaftliche Ausdruck dieses Aberglaubens ist die in der Volkswirtschaft vorherrschende Lehre des Keynesianismus und seiner diversen Ableger, insbesondere seiner neuesten Wahnvorstellung, der sogenannten „Modern Monetary Theory“.
Finanzpolitischer Irrglaube
In ihrem Kern glauben die Proponenten dieses Wahngebildes, dass man die Knappheit der Güter auf der Welt dadurch besiegen könnte, indem man die Knappheit des Geldes abschafft. Diesem Glauben hingen sie in den letzten Jahren erst versteckt an, weil es noch genug Nationalökonomen gab, die diesen Hoax beim Namen nennen konnten. Mit dem Einsetzen der Krise und dem Mut der Verzweiflung ist man nun dazu übergegangen, das haltlose Gelddrucken tatsächlich mit wissenschaftlichem Anspruch auszustatten und dies offen zu propagieren. Erleichtert wird dies durch den Umstand, dass die Bildungskatastrophe jetzt auch die ökonomischen Lehrstühle erreicht hat und sich kaum noch nennenswerter Widerstand im akademischen Diskurs regt.
Aus dieser Wurzel entspringt eine Entwicklung, die man wie folgt zusammenfassend erwarten darf:
1. Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank EZB ist planwirtschaftlich, nicht marktwirtschaftlich.
2. Die Geldpolitik folgt falschen Keynesianischen Modellen, die logisch in sich widersprüchlich sind und daher die Realität nicht abbilden können.
3. Die daraus abgeleitete Nullzinspolitik zerstört die Ertragskraft der Banken. Der Verfall ihrer Erträge schreitet weit schneller voran als der Abbau der Kosten, den die Banken als Antwort zu geben versuchen. Ursächlich dafür ist das Geschäftsmodell des kommerziellen Bankgeschäfts, das darin besteht, Einlagen hereinzunehmen und Kredite herauszureichen. Auf dem Weg des Geldes durch die Bank verdient diese an drei Zinsmargen, die 80 Prozent ihrer Einnahmen ausmachen:
· die Sparmarge, also die Differenz zwischen dem kurzfristigen Geldmarktzinssatz für Tagesgeld und dem Zins, den die Bank einem Spareinleger bezahlt. In normalen Zeiten ist das ein halbes bis ein Prozent.
· die Transformationsmarge, die sich daraus ergibt, dass die Bank das kurzfristig vom Einleger geliehene Geld in langfristigen Investitions- oder Immobilienkrediten weiterverleiht. Der Name kommt aus dem Vorgang, kurzfristigen in langfristigen Kredit zu transformieren. Langlaufende Zinsen sind höher sind als Kurzläufer. Das reflektiert die höheren Risiken in Form von Kreditrisiko, Bonitätsänderungsrisiko, Wertschwankungsrisiko der Sicherheit und Liquiditätsrisiko sowie Zinsänderungsrisiko. Die Differenz beträgt bei einer normalen aufwärts gerichteten Zinsstrukturkurve 1 bis 3 Prozent.
· Last not least die Kreditmarge, welche die Bank für das Kreditrisiko gegenüber dem Schuldner kompensiert. Sie ist einerseits Risikoprämie auf der Angebotsseite des Marktes, andererseits aber auch beeinflusst von der Kreditnachfrage und dem Wettbewerbsdruck zwischen den Banken.
Das Ende der Zinsmargen
In einer Welt der Negativzinsen lösen sich diese Zinsmargen, die für 80 Prozent aller Einnahmen der Banken (neben Gebühren für Kontoführung, Überweisungen etc.) stehen, praktisch zur Gänze in Luft auf. Die Sparmarge ist negativ, weil der kurzfristige Zins es auch ist. Die Transformationsmarge ist null, weil die Zinsdifferenz entlang der Zinsstrukturkurve null ist und die Kreditmarge schrumpft, weil alle Banken dort ihr Heil suchen, um die ausgefallen Erträge der ersten beiden auszugleichen und so das Angebot steigt, die Nachfrage aber nicht.
Die empirischen Daten zeigen, dass die Erträge der Banken so um mindestens 10 Prozent pro Jahr zurückgehen. Die Kostenreduktionsprogramme der Banken halten damit nicht annähernd Schritt, obwohl die Digitalisierung das technisch ermöglichen würde. Das Haupthindernis sind die Kosten der Mitarbeiterreduktion in Form von Abfindungen, die sich die Banken in der erforderlichen Höhe gar nicht mehr leisten können.
4. Der Nullzins wirkt als eine Subvention und hält auf diese Weise schlechte, unproduktive, ineffiziente und nicht lebensfähige Unternehmen künstlich am Leben, die vom Wettbewerb und der Marktwirtschaft aussortiert und in die Pleite geschickt werden würden. Sie bilden nunmehr über 15 Prozent aller Unternehmen und stehen in den Banken auch für mindestens 15 Prozent aller Kredite.
Man erkennt das am zeitlichen Verlauf der Unternehmenspleiten. Vor der Krise 2007/08 lagen diese in fast allen Märkten und Segmenten bei 1,5 – 2 Prozent. Jedes 50. Unternehmen ging also pro Jahr pleite. Dieser notwendige Bereinigungsprozess wurde durch die Nullzinspolitik sabotiert. Bis zum Beginn der Corona-Krise war diese Quote auf 0,4 Prozent gefallen. Jedes Jahr wuchs die Zahl der Zombieunternehmen daher um 1 – 1,5 Prozentpunkte. Das geht seit 13 Jahren so, so dass es jetzt über 15 Prozent aller Unternehmen betrifft. Ihre Pleite ist nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Der Zeitpunkt der Nachholung dieser Pleiten ist jetzt.
5. Die Durchseuchung der Volkswirtschaft mit diesen „Zombie-Unternehmen“ behindert das Produktivitätswachstum und damit auch das Potentialwachstum der Wirtschaft und ist daher die eigentliche Ursache der anämischen Wachstumsraten der letzten Jahre
System am Abgrund
6. Ein Zinsschock, eine Rezession oder ein externer Schock wie jetzt das Coronavirus bringen diese Unternehmen zum Kippen mit fatalen Folgen für Konjunktur und Banken. Ihre Pleite wird nun zu Kreditverlusten in den Banken führen, die so groß sind, dass sie das gesamte System in den Abgrund reißen.
7. Die Geldpolitik hat so in ihrem verzweifelten und ebenso vergeblichen wie törichten Kampf gegen die vermeintlich drohende Deflation ein gewaltiges Deflationspotential in Form einer Bankenkrise aufgespart. Sie schafft Deflation, wo sie Inflation schaffen wollte.
8. Die Reaktion der Politik und der Geldpolitik auf die durch falsche Maßnahmen jetzt ausgelöste Weltwirtschaftskrise bestehen im immer schnelleren Auftürmen von Schulden und dem Drucken von frischem Geld, um diese Schulden der Staaten zu finanzieren. Die Zentralbanken sind in den Betriebsmodus des Helikoptergeldes übergegangen.
9. Der Ablauf dieser Krise wird mit einer relativ kurzen deflationären Phase beginnen, in der wir uns bereits befinden. Ihr Kennzeichen ist der Kollaps der Asset-Blasen an den Immobilien- und Aktienmärkten. Bereits jetzt zahlen 10 Prozent aller Kreditnehmer ihre Raten nicht mehr. Dieser Umstand wird dadurch verborgen, dass man es den Banken gestattet hat, ihre Kreditverluste nicht mehr zu bilanzieren, und den Unternehmen erlaubt hat, den Insolvenzantrag gesetzeswidrig zu verzögern. Insolvenzverschleppung ist über Nacht von einer Straftat zu einem Normalzustand mutiert.
Zahlungsunfähige oder auch nur zahlungsunwillige Konsumenten und Unternehmen müssen ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Dies ist der sicherste Weg, die Vertragsfreiheit als Leim, der die Marktwirtschaft zusammenhält in kürzester Zeit zu zerstören und so der zentralen Planwirtschaft nach sowjetischem Muster den Weg zu bereiten.
10. In Phase 2 wird das Vorziehen der Rettungsorgie auf die Unternehmen und Konsumenten bereits vor der notwendigen Bankenrettung zu einer massiven Aufblähung der Geldmenge führen und damit einen hyperinflationären Schub auslösen, der die Nominalvermögen – also Renten, Pensionen, Anleihen, Bargeld, Sparkonten, Girokontoguthaben, Festgeld, Lebensversicherungen und Betriebsrenten – in ihrer Gänze vernichten wird. Damit ist dem Euro das politische Kapital endgültig entzogen, und er wird im Zuge der sich abzeichnenden Inflation kollabieren und durch nationale Währungen ersetzt werden.
In dieser Phase ist damit zu rechnen, dass über Vermögensabgaben, Lastenausgleich und Zwangshypotheken die dritte und letzte Enteignungskatastrophe auf Sparer und Unternehmer hereinbricht.
Markt- oder Planwirtschaft
Jedes Land in Europa steht dann vor der Wahl: Freiheit, also Marktwirtschaft, oder Sozialismus, also Planwirtschaft: Entscheiden wir uns für die Freiheit, so benötigen wir ein 100-Tage-Programm der wirtschaftlichen Reform, welches um eine Reduktion der Staatsquote, eine Entschuldung des Staates, die Einrichtung eines marktwirtschaftlichen Geldsystems mit Hilfe eines Goldstandards und weitere tiefgreifende Reformen nicht herumkommen wird.
Langfristig können wir als Gesellschaft nur gesunden, wenn wir uns eine neue, freiheitliche Verfassung geben. Ihre Merkmale sind: eine klare Gewaltenteilung (das Volk wählt Parlament, Kanzler und oberste Richter direkt), direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild, eine Reform des Wahlrechts (jeder entscheidet sich frei zwischen Wahlrecht und Transfers), die Wiederherstellung der Medienvielfalt durch Abschaffung der Staatsmedien und Kartellkontrolle der Mainstream-Medien, Machtbegrenzung der Politik durch Amtszeitenbegrenzung, Mindestqualifikationen für Ämter, Reform der Bezahlung (niemand stellt sich in der Politik besser als vorher) und Abschaffung der Parteienherrschaft, Begrenzung der Staatsquote auf 25 Prozent und Verbot jeder Staatsverschuldung, Stärkung der Privatsphäre und Schutz vor privater und staatlicher Überwachung, Recht des unbescholtenen und geistig gesunden Bürgers auf das Tragen von Waffen.
• Dr. Markus Krall ist seit September 2019 Vorstandsmitglied und Sprecher der Geschäftsführung der Degussa Goldhandel GmbH. Zuletzt erschien „Die bürgerliche Revolution. Wie wir unsere Freiheit und unsere Werte erhalten“ (Langen Müller) 2020.
Siegfried Hermann am 01.05.20, 13:09 Uhr
Erstklassige Zusammenfassung seines Buches.
Leider ist der Stoff aus finanztechnischer Sicht etwas dröge, wäre aber für Oberstufen-Klassen Pflichtprogramm.
Auch wie systemisch das Problem im Griff zu bekommen ist, zeigt er recht eindeutig.
Fast komplette Zustimmung, bis auf die sozialen Komponenten. Alte Deutsche Lebensweisheit: Einen alten Baum kann man nicht umpflanzen. Sprich für über 50-jährigen plus müssen spezielle Arbeitsprogramme entwickelt werden. Was leider nur "durch die Blume" angesprochen wird: Das Umvolkungsprogramm MUSS sofort gestoppt werden. Die Migranten nach Hause geschickt werden. Ein globales Sklaven-Arbeitsheer, auf das man beliebig zugreifen kann, wie es die NWO und Killary, Marcönchen, Merkel, Schäubl und die Grünen und Linken im Sinn haben, ist der falsche Weg.
Diese Woche hat sich auch Mr. Dax, Dirk Müller aktuell zum Thema zu Wort gemeldet. Absolut hörenswert.
Und richtig. Die Chance in der Krise besteht darin, statt diese bunte Kaspertruppe, die derzeit glaubt alles zu können und nix, aber auch gar nix auf die Reihe bekommt, durch kluge Köpfe wie vor zu ersetzen.
Und weiß Gott, wir haben mehr, als der gemeine Leser glaubt zu wissen. Dann wird Deutschland wie der Phönix aus der Asche schweben.
globalvoter org am 30.04.20, 21:57 Uhr
Die Welt wird niemals besser, wenn sich die Leute, außer, daß sie merken, daß das SchuldgeldSystem kriminell und unmenschlich ist, sich bewußt werden, daß die Profiteure dieser MachtMatrix eine kleinste Gruppe/Sekte von "Menschen" darstellt. Die Verknechtung gegen jegliche Vernunft und Gemeinwohlwirtschaft hat seit 120 Jahren Fahrt aufgenommen. Die Verteilung von "fleissig", zu "faul". Wir sind Fremdbestimmt. Da hilft es nicht die Fatalität des Endes des Systems zu nennen, ohne zu fragen: Cui bono!
Seit Jahrzehnten werden die Deutschen geknebelt und diffamiert, daß, ja, nicht mehr ein solches Regime, wie die NSDAP in D, nochmals, aufkommt. Ich wage zu behaupten, daß das Regime Merkel, nach Honeker, noch, einen draufsetzt. Man muß sich, schon, sehr haßen, diese Hoax nicht zu sehen. Armes D. Ausserdem. "liebe" Grünen: Die Exponentialität des FIAT SchuldgeldSystems ist das unnachhaltigste Stück Scheiße, das ihr, Freitagsplärrer, kollektiv, durchwinkt. Die Mutter aller Wachstumskrisen, die ihr vorgebt zu bekämpfen!? Welch Hohn und Schande! Konsum-, Klima., Verschmutzungs-, Ressourcen-, Armuts- und LMaAKrise kommt woher!? Von dem unnachhaltigen Wachstum des Geldes, Eurer golden Kuh!!! MMT, QE, EZB, FED, etc, schon mal gehört!?
Götz Bading am 30.04.20, 17:20 Uhr
Und wo war die Katharsis??
Sehr enttäuschend, die Hauptsache fehlte!
Was er schreibt, ist doch schon x-mal gesagt worden, auch von ihm.
Wo bleibt denn seine bürgerliche Revolution? Die Bürger sind ja sogar unfähig diese links gebürstete Bundesregierung mit ihren Verschuldungsorgien frontal anzugreifen, so auch Markus Krall. Schwach, Herr Krall, sehr schwach. Sie sind noch viel zu bürgerlich.
Uwe Knietzsch am 30.04.20, 15:15 Uhr
Man kann sich in Deutschland keine neue Verfassung geben ohne die Reparationsansprüche für zwei Weltkriege zu verlieren und einen Verfassungbruch der Verfassung 1871 zu begehen und darauf steht die Todesstrafe durch den Strang RStGB §80 ff. Herr Krall sollte das eigentlich wissen UND was noch wichtiger ist der König von Preußen muss wegen der Verfügung über die Form Auflassung vom Mai 1918 Absatz das Kriegende für den Deutschen Bund erklären und ist dazu wieder ins Amt einzusetzen sonst lässt sich auch in AT CH und LI der Kriegszustand des WK1 nicht völkerrechtskonform nach HLKO Artikel 43 beenden. Die Reparation gegen die 54 Feindstaaten sind groß, daß alle Verbindlichkeiten bezahlt werden können, allerdings nur durch stillschweigenden Beitritt zum Deutschen Bund als Gegenleistung. Damit würde der Deutsche Bund die Schieflage bereinigen und im Gegensatz die Schuldstaaten die Kreditforderungen an den Deutschen Bund abtreten ohne Möglichkeit des Widerworts. Das wäre der Deal und alles wäre wieder gut. Es gäbe dann keine EU, keine UN, keine Besatzung, keine BRD und keine Wahlen von "faulen unfähigen Laien", sondern einen Bundesrath (mit th geschrieben) und einen Expertenrat, der die Monarchie berät. Aus die Maus. Keine Demos, Keine Parteien, keine NGO's, keine große Steuerlasten, kein Beamtentum. 150000 Beamte für das Gebiet von 27.10.1918 - so sieht es der Haushalt vor der vom Kaiser genehmigt war und keinen Nachtrag und das solange bis die Beine der Beamten eine rotierende Scheibe bilden, alle anderen gehen ehrbarer Arbeit nach. Schwafelwissenschaften gibt es nicht mehr.