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ThyssenKrupp verabschiedet sich von der Stahlproduktion, um Wasserstoff herzustellen
Noch vergangenes Jahr schien es so, als könnte die spöttische Deutung des früheren Firmennamens Krupp als „Kaum rentabel und praktisch pleite“ auch eine treffende Beschreibung für das Nachfolgeunternehmen, den Industriekonzern ThyssenKrupp, sein. Als der Konzern im Herbst letzten Jahres seine Geschäftszahlen vorlegte, stand unter dem Strich ein dicker Verlust von 1,8 Milliarden Euro. Zwölf Monate später konnte Konzernchefin Martina Merz für das Geschäftsjahr 2020/21 einen bereinigten operativen Gewinn (Ebit) von immerhin knapp 800 Millionen Euro melden.
Vor allem der Werkstoffhandel und der Anlagenbau haben zu diesem Ergebnis beigetragen. Bereits für das Geschäftsjahr 2021/22 peilt der Konzern einen Jahresüberschuss von mindestens einer Milliarde Euro an. Aus Sicht von Merz ist damit eine Trendwende erkennbar: „Es geht in die richtige Richtung bei ThyssenKrupp“, so die gelernte Maschinenbauingenieurin.
Trotz der guten Entwicklung des Essener Konzerns sorgte vor Kurzem ein Bericht des „Manager Magazins“ für Aufregung im Ruhrgebiet. Demnach plant ThyssenKrupp ein sogenanntes Spin-off, eine Ausgliederung seiner Stahlsparte. Dabei könnte die Stahlherstellung vom Kernunternehmen abgespalten und die Aktien der neuen Tochtergesellschaft an die Altaktionäre verschenkt werden. ThyssenKrupp würde möglicherweise nur noch eine Mini-Beteiligung halten.
Hohe Kosten für Dekarbonisierung
Für den Konzern, der Ende der 90er Jahre durch die Fusion der Stahlhersteller Krupp-Hoesch und Thyssen entstanden ist, wäre dies ein einschneidender Schritt, aber auch ein konsequenter Versuch eines Neuanfang. Bislang sind sämtliche Versuche, einen Käufer für die schwierige Stahlsparte zu finden, gescheitert. Zugleich muss sich aber die gesamte Stahlbranche in Europa auf hohe zusätzliche Investitionen gefasst machen. Nach dem Willen der EU-Kommission sollen die europäischen Stahlhersteller ihre Kohlendioxid-Emissionen stark absenken, bis im Jahr 2050 sogar eine „Klimaneutralität“ der Stahlerzeugung erreicht ist.
Für die Branche bedeutet der Verzicht auf Steinkohlekoks und die Umstellung auf kohlenstoffneutrale Technologien, etwa durch den Einsatz von Wasserstoff als Reduktionsmittel, extrem hohe Investitionen. Allein ThyssenKrupp beziffert die Kosten für die Dekarbonisierung seiner Stahlproduktion auf etwa zehn Milliarden Euro. Der Stahlhersteller Salzgitter rechnet für seinen Bereich mit rund drei Milliarden. Damit nicht genug. Die laufenden Kosten zur Herstellung des „klimaneutralen“ Stahls werden auf lange Sicht deutlich höher sein als bei der konventionellen Stahlherstellung.
Unter Merz, die seit 2019 Vorstandsvorsitzende ist, scheint ThyssenKrupp diesen grundlegenden Wechsel der Branche samt den damit verbundenen hohen finanziellen Belastungen offenbar nicht mitmachen zu wollen, zumindest nicht als Hersteller von Stahl.
Großes Potential sieht die Unternehmenschefin dagegen im Geschäft mit Wasserstoff. Dieser wird mit den Dekarbonisierungsplänen der EU tatsächlich nicht nur in der Stahlherstellung eine wichtige Rolle spielen, sondern auch als Energieträger in der chemischen Indus-trie, im Verkehrssektor und auch als Heizungsmittel. Da die ThyssenKrupp-Sparte Industrial Solution Großanlagen zur Produktion von Wasserstoff herstellt, kann der Essener Konzern ein großer Gewinner sein, wenn die Nachfrage nach dem Energieträger Wasserstoff in den kommenden Jahrzehnten anzieht.
Einstieg in Elektrolyse-Anlagenbau
Bei den ambitionierten Zukunftsplänen des Konzerns spielt die Anlagenbau-Tochter ThyssenKrupp Uhde Chlorine Engineers eine besonders entscheidende Rolle. Das Gemeinschaftsunternehmen mit der italienischen Firma De Nora ist nämlich ein federführender Hersteller von Elektrolyse-Anlagen für die Produktion von sogenanntem „grünen“ Wasserstoff. Dieser wird durch Elektrolyse von Wasser hergestellt, zum Einsatz soll dabei ausschließlich Strom aus Erneuerbaren Energien kommen.
Mit in die Neuausrichtung passt das Engagement des Unternehmens bei dem Vorhaben „Dii Dessert Energy“. Dabei handelt es sich um eine Initiative, die aus dem gescheiterten Desertec-Projekt entstanden ist. Dessen Grundidee war es ursprünglich, im sonnenreichen Nordafrika kostengünstigen Solarstrom für die Region selbst, aber auch zur Versorgung Europas zu produzieren.
Obwohl namhafte Unternehmen Interesse zeigten und Investitionen von einer halben Billion Euro angekündigt worden waren, ist im Zuge des Desertec-Projekts kein einziges Solarkraftwerk gebaut worden. Viele deutsche Firmen haben die Initiative längst wieder verlassen. Bei der Wiederbelebung des Projekts, gelegentlich auch als „Desertec 3.0“ bezeichnet, will eine Industrieinitiative in Nordafrika und Nahost Solarstrom zur Herstellung von Wasserstoff und Ammoniak nutzen. ThyssenKrupp hat im November bekannt gegeben, als ein Hauptgesellschafter bei der Trägergesellschaft von „Dii Dessert Energy“ einzusteigen.
Jan Kerzel am 05.12.21, 16:16 Uhr
Die Deutschen und die deutschen Unternehmen müssen sich feste in die Weltklimarettung reinarbeiten. Gut so! Da hilft nichts, da wird mit moralischem Pathos in die Hände gespuckt. Statt aufzustehen, um den Schwachsinn zu beenden, passt man sich untertänigst an. Gut, viele werden gehen. Die, die bleiben, werden abdrücken müssen bis zum Anschlag. Am Ende des Weges werden sie auf ihrem Lastenfahrrad unterwegs sein, und u.U. sind sie sogar glücklich. Ich möchte das nicht ausschließen,.
sitra achra am 02.12.21, 17:29 Uhr
Zäh wie veganes Leder, hart wie Wasserstoff, das sind die neuen deutschen Tugenden. Stahl stört da nur.
Siegfried Hermann am 30.11.21, 10:33 Uhr
Wenn man cafe latte-wolfskin-Frauen aus Büllerbü Stahl produzieren lassen will kommt folgender Schwachsinn raus:
Wasserstoff aus WASSER in der Wüste produzieren....
mal abgesehen von den Transport über tausende Kilometer pure Energieverschwendung und gefährlich ist.
Wo ist da der Fehler!!??
Und "Nordafrika", wo jeden Tag aufs Neue Terroristen, Köppeabhacker, Geburten-Tusnamis und ewige Großclan-Stammes-Fehden für solide Verhältnisse sorgen, gelle!? Hauptsache der Shitt aus Ketama ist öko-Klima-sozialverträglich und gender gerecht angebaut!
Hiiiillllfffeee!!!
Nebenbei:
Warum T-K-H ein Mrd-Loch hatte wurde selbst in der PAZ gleich mehrfach deutlich besser dargestellt als in der SZ oder FAZ mit ihren Super-"Experten". Das hat mit Klima und son scheixx absolut nix zutun, sondern ist jahrelanges Miss-Management gewesen, wo der Aufsichtsrat ebenso völlig versagt hat.
Richtig.
Mit China-Indien-Wald- und Wiesen-Stahl konkurrieren, denen zudem die Umwelt völlig am Axx vorbei geht, geht nicht. Also hat man sich auf den hoch profitablen Anlagenbau, wo viel VA und dann noch in Spezialgebieten wie Lebensmittel und Chemie verlegt und da wird richtig Schotter gemacht, weil die Mittals dieser Welt das knowhow nicht haben!
Nur mit diesen Märchen- schwachsinn kann der Bogen nur überspannt werden. Dann springen Amis, Japaner oder gar Russen in die Bresche.
Wer solche Megaschrott fordert will nur die De-Industrialisierung West-Europa und Deutschland quasi per Morgenthau-Plan umsetzen.
Diese ganze o.g. Bunt-Fraktion gehört radikal abserviert!!!