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Vertreter der Regierungsparteien zeigen sich geschockt über das Umfragehoch der AfD – und blenden dabei ihren eigenen Anteil an dieser Entwicklung aus
Über diesen „Schock“ können sich nur Ignoranten wundern. Während es seit Monaten für die Regierungsparteien in den Meinungsumfragen nur nach unten geht, klettert die AfD von Woche zu Woche steil nach oben. Zu Pfingsten waren es laut INSA bereits 18 Prozent, womit die Rechtspopulisten die Grünen (13 Prozent) und die FDP (neun Prozent) deutlich hinter sich lassen und sogar nahe an die SPD (20 Prozent) heranrücken. Die Union aus CDU und CSU stagniert weitgehend bei 30 plus/minus zwei Prozent.
Bei den Regierungsparteien sorgen diese Zahlen erwartungsgemäß für Entsetzen – und für ebenso erwartungsgemäße Reaktionen. Anstatt selbstkritisch zu hinterfragen, warum Wähler, die ihnen noch vor Kurzem das Vertrauen geschenkt haben, nun nicht mehr ihr Kreuz bei einer der „Ampel“-Parteien setzen würden, zeigen sie reflexartig auf die politischen Wettbewerber. So werfen Politiker der Grünen dem Koalitionspartner FDP und der Union vor, mit ihrer „Polemik“ gegen die „Klimaschutzmaßnahmen“ mitverantwortlich für den Aufstieg der AfD zu sein. Dass sie selbst Teil des Problems sein könnten, kommt ihnen nicht in den Sinn.
Wer sich die Politik der letzten Jahre ansieht, kann jedoch weniger über den Aufstieg der Populisten und den Absturz der „Ampel“ erstaunt sein als vielmehr über das Staunen der etablierten Parteien über diese Entwicklung. Denn seit Jahren forcieren die Verantwortlichen auf wichtigen Themengebieten Entscheidungen, die gegen den empirisch ermittelten Willen der Bürger stehen. Sie kämpfen für „offene Grenzen“ für Asylbewerber, obwohl fast drei Viertel der Deutschen dies ablehnen. Sie betreiben eine Energiewende, die der eigenen Klientel dank großzügiger Subventionen die Taschen füllt, den Bürgern dieses Landes jedoch die weltweit höchsten Energiepreise beschert. Und sie bekämpfen aus ideologischen Gründen das Auto, obwohl es die wichtigste Säule der heimischen Volkswirtschaft ist.
Eine befremdliche Tradition
Weitere Themen ließen sich nennen. Da in diesen Tagen die Europäische Zentralbank ihren 25. Geburtstag begeht, sei da-ran erinnert, dass schon die Abschaffung der D-Mark und die Einführung des Euro von drei Vierteln der Deutschen abgelehnt worden war. Das Durchdrücken von Eliten-Projekten gegen den klar erkennbaren Willen der Mehrheit der Wähler hat inzwischen eine lange Tradition.
Eine wesentliche Ursache für die skizzierte Entwicklung ist die zunehmende räumliche Trennung zwischen Volk und Volksvertretern. Während die Mehrheit der Mandatsträger in Ballungsräumen lebt und sich dort in kleinen Kreisen im Dauerzwiegespräch mit den immer gleichen Kommentatoren befindet, leben noch immer rund 70 Prozent der Deutschen in kleinen und mittleren Städten sowie auf dem Lande. Auch wenn diese Bürger vom politisch-medialen Mainstream kaum noch wahrgenommen oder gar für abgehängt erklärt werden, sind sie doch noch immer präsent. Und da sie in der Regel zu denjenigen zählen, die mehr in die Staatskasse einzahlen als sie von ihr bekommen, sind sie durchaus auch selbstbewusst.
In diesen Regionen, die im Grunde schon in den Randgebieten der Metropolen beginnen, wollen sich die Bürger weder den Verzicht aufs Auto – das für sie kein Luxusgut ist, sondern eine Grundvoraussetzung für ihr Leben – vorschreiben lassen noch den Verzicht auf Fleisch, noch die Anzahl der Geschlechter, die ihnen irgendwelche Gender-Aktivisten vorzählen. Die Gründung einer Familie und der Bau eines Eigenheims sind für sie keine Horrorvorstellung, sondern noch immer Bausteine eines glücklichen Lebens.
Angesichts dieser Lage sollte es niemanden wundern, wenn immer mehr Bürger der „Ampel“ die Gefolgschaft verweigern und mit einer Partei sympathisieren, die am entschiedensten Nein zu der beschriebenen Entwicklung sagt. Wer ernsthaft gegen den Populismus vorgehen will, braucht sich in der Regel einfach nur an dem zu orientieren, was die Mehrheit der Bürger dieses Landes will.
Gregor Scharf am 05.06.23, 19:46 Uhr
Zuerst schürt man schlechte Stimmung. Anschließend bringt man die Emotionen zum Kochen. Dann präsentiert man sich als Retter aus der Not, eine Alternative, die einst eine hätte sein können und lieber heute als morgen die deutsche Resterampe in die Germanisch-Sowjetische-Verwaltungszone verwandelt. Was haben wir damit gewonnen? Einen Tauschhandel: tausche angelsächsischen Hegemon und Verbündeten gegen russischen? Nur ein freies Deutschland ohne imperiale Knechtschaft in einem Europa vereinter Völker kann das Ziel sein. Ein emotionsgeladener Mob wird wählen, wie er genötigt wird und anschließend darin vergehen. Geliefert wie gewählt . . .
Ralf Pöhling am 04.06.23, 12:00 Uhr
Da geht noch mehr. Viel mehr. Wirklich das Land wieder komplett drehen, können wir nur als stärkste Kraft. An uns darf niemand mehr vorbeikommen. Niemand.
Klaus Kurz am 02.06.23, 22:11 Uhr
"Wer ernsthaft gegen den Populismus vorgehen will, braucht sich in der Regel einfach nur an dem zu orientieren, was die Mehrheit der Bürger dieses Landes will."
Soso. Heisst das also entweder den Teufel mit Beelzebub austreiben, d.h. selbst "populistisch" zu werden, oder endlich erkennen, was populistisch wirklich heisst? Naemlich dem Volk aufs Maul schauend das zu vertreten, was das Volk will, also sich endlich zu demokratischen Prinzipien zu bekennen und eben nicht die abgehobenen Interessen weit entfernter Globulisten zu verfolgen und am Volk vorbei zu regieren. Die AfD ist daher die einzige verbliebene Volkspartei.
sitra achra am 02.06.23, 10:51 Uhr
Ich hingegen bin "schockiert", dass die AfD nicht 60% Zustimmung erreicht. Dann könnte man das antidemokratische Gesockse schleunigst in die Heimat ihrer spin doctors ausweisen.
Kersti Wolnow am 02.06.23, 09:58 Uhr
Man muß der Führung der bRD bescheinigen, daß sie seit genau 78 Jahren ihre Bürger erfolgreich abgelenkt hat, daß diese Masse so lange Zeit stillgehalten hat. Doch nie war es sichtbarer als jetzt, wie feindlich die Regierung uns gegenüber ist. Ich habe resigniert, daß ich (DDR-geschädigt) in meinem Leben noch einmal normale Zustände erlebe.